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Rezensionen zu
Haus der Stummen

John Burnside

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Recht verstörende Lesetage hatte ich diese Woche mit John Burnsides “Haus der Stummen”, das seit September 2014 in deutscher Übersetzung vorliegt und im Knaus Verlag erschienen ist. Der Roman des Schotten erschien allerdings bereits 1997 im englischen Original. John Burside kannte ich zuvor nicht und ich bin nur aufgrund des Covers auf das Buch aufmerksam geworden: Die rote Signalfarbe und die beiden abgebildeten Kinder haben dafür gesorgt, dass ich mir das Buch näher anschauen musste, auch wenn ich bereits innerlich gewappnet den Klappentext las. John Burnside erzählt hier die Geschichte eines geisteskranken Mannes, der gleichzeitig die Position des Erzählers einnimmt. Dieser berichtet uns über das Zusammenleben mit seiner alternden Mutter und darüber, wie merkwürdig er Beziehungen zu anderen Frauen, später auch zu seinen Kindern aufzunehmen versucht. Das verstörende daran war für mich, dass er gebildet und reflektiert erscheint. Das trägt dazu bei, dass man ihm gespannt und wohlwollend durch sein Leben begleitet. Doch dann erzählt er ganz nebenbeiin einer ruhigen und unempathischen Art Ungeheuerlichkeiten und Grausamkeiten, die er anderen Menschen mit einer Selbstverständlichkeit antut, dass es mir jetzt beim Schreiben des Blogbeitrags noch in den Eingeweiden zieht. Da ich nicht zu viel über die Geschichten in dem nicht allzu dicken Roman erzählen möchte, sei hier nur angedeutet, wie er unter anderem jemandem Stück für Stück die Hand bricht. Dabei wird in dieser Szene deutlich, dass er zum einen sadistisch veranlagt ist, zum anderen an einer tiefgreifenden dissozialen Persönlichkeitsstörung leidet. Gegen Ende des Romans hofft man, dass alles ein Ende findet – ein schlimmes Ende – aber ein Ende. Jeder Leser muss an dieser Stelle für sich selbst entscheiden, ob dies wirklich zutrifft. Von der Stimmung, die das Buch in mir zurückgelassen hat fürhle ich mich an John Irvings “Gottes Werk und Teufels Beitrag” erinnert, oder an “American Psycho” von Bret Easton Ellis. Das Grauen in “Haus der Stummen” wirkte auf mich auch verstörender als es zum Beispiel Novaks “Breed” in mir hinterlies.

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