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Rezensionen zu
Marlenes Geheimnis

Brigitte Riebe

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„Die Vergangenheit verlierst du nie. Aber wenn du heute nicht lebst, dann wirst du auch die Zukunft verlieren.“ (Zitat Eva) Christiane (Nane) Auberlin ist 34 Jahre alt, lebt in Frankfurt und arbeitet als Pharmavertreterin. Als ihre Großmutter Eva Auberlin stirbt, reist sie zum Begräbnis nach Rickenbach im Bodenseegebiet. Das 1898 erbaute Auberlinhaus, die Apfelplantagen, die bekannte Schnapsbrennerei der Familie sind für Nane untrennbar mit ihren Großeltern und der Kinderzeit verbunden. Später kam es zum Bruch zwischen ihrer Mutter Vicky und ihrer Schwester Marlene, Nanes Tante, die inzwischen 77 Jahre alt ist. Während ihre Mutter sofort nach dem Begräbnis wieder abreist, bleibt Nane bei Tante Marlene. Diese übergibt ihr ein verschlossenes Kuvert, in dem sich ein dickes Notizbuch und ein Brief ihrer Großmutter befinden. Es ist ein Tagebuch und beginnt 1938. Eva, fast elf Jahre alt, schreibt über ihr Leben in Reichenberg, ihre Eltern Fritz und Julika Menzel. Während Nane während nächtlicher Lesestunden Evas Geschichte, ein Leben der Gefahr, Flucht, Neuanfänge, liest, überdenkt sie ihr eigenes bisheriges Leben und beginnt, über mögliche neue Wege nachzudenken. Doch so einfach ist das nicht, das Tagebuch enthüllt auch Familiengeheimnisse, wirft neue Fragen auf, die es zu klären gibt. Wird es einen Neubeginn für Nane und eine Versöhnung für Vicky und Marlene geben? Auch wenn die Personen des Romans, abgesehen von aus der Geschichte bekannten Persönlichkeiten, fiktiv sind, die geschilderten Ereignisse sind es nicht. Das Massaker von Lidice am 10. Juni 1942, bei welchem ein gesamtes Dort vernichtet und die Einwohner bis auf einige wenige Kinder ermordet wurden, ist Tatsache. Auch die Beneš-Dekrete und die damit verbundene Geschichte der Vertreibung und Aussiedlung der Sudentendeutschen sind historische Fakten. Auch die Schauplätze dieses Generationenromans gab und gibt es wirklich, die Gegend um Rickenbach-Salem, Region Bodensee, ist bekannt für die Obstplantagen und die alten Familienunternehmen, die feine Edelschnäpse herstellen. Die Geschichte ist in der Erzählform der dritten Person geschrieben und spielt auf zwei Zeitebenen. Das Tagebuch mit der Hauptprotagonistin Eva und später auch Marlene „Leni“ umfasst die Jahre 1938 bis 1953. In der Jetztzeit geht es vor allem um Nane. Die Kapitel wechseln zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart, dadurch wird auch Spannung erzeugt. Auch wenn Männer eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen, es geht hauptsächlich um die Schicksale der drei Frauen Eva, Marlene und Nane, verbunden im Laufe der Handlung mit ihnen nahestehenden Frauen. Eva wird durch die Ereignisse früh aus der Kindheit in eine Rolle mit Verantwortung gedrängt, die sie, obwohl manchmal verunsichert, immer annimmt und nie aufgibt. Gerade dadurch, dass sie keine perfekte Heldin ist, gewinnt sie die Sympathie der Leser. Interessant ist der Charakter Marlene, zuerst verschlossen auch ihrer Nichte Nane gegenüber, ist sie im Grunde eine kluge, herzliche Frau und das enge Band, das sich zwischen Marlene und Nane entwickelt, ist nachvollziehbar und man freut sich mit diesen beiden Frauen. Vicky bleibt im Hintergrund, was sich aber auch aus ihrer Lebenseinstellung erklärt. Nane, anfangs trotz ihrer 34 Jahre in Bezug auf sich selbst etwas unsicher wirkend, scheint Kraft aus dem Tagebuch ihrer Großmutter und der Geschichte ihrer Familie zu schöpfen. So wird sie bereit, auch für sie wichtige Entscheidungen zu treffen. „Vielleicht ist aber das, was du gerade erlebst, auch nur etwas, das vielen Menschen irgendwann in der Lebensmitte zustößt: Man hält inne, freiwillig oder gezwungenermaßen, zieht Bilanz und merkt plötzlich, dass man irgendwo falsch abgebogen sein muss.“ (Zitat, Marlene zu Nane). Nicht so gut gefallen mir die zahlreichen Hinweise (hints), die von der Autorin besonders in den ersten Kapiteln des Buches gesetzt werden. „Dem Laden fehlt die Seele“, zum Beispiel. Hier scheint die Autorin die Leserschaft etwas zu unterschätzen, denn abgesehen vom etwas rasch zusammengemischten Ende ist die Entwicklung der beiden Geschichten nachvollziehbar und die Zusammenhänge erkennbar. Ich hätte mir auch beim Wechsel zwischen dem Tagebuch der jungen Eva und der Gegenwart auch einen deutlichen Wechsel in der Sprache gewünscht. Die verliebte sehr junge Eva schreibt ihre Gedanken natürlich schwärmerisch nieder, aber zu der 34 Jahre alten Nane passt das für mich nicht. Insgesamt jedoch ein sehr gut recherchierter Generationenroman über starke Frauen, die sich Ereignissen stellen müssen, dass sie sich so nicht ausgesucht haben. Sehr sympathische Protagonistinnen, eine gut und flüssig zu lesende Sprache, eine interessante, packende Geschichte und damit ein aus meiner Sicht absolut empfehlenswertes Buch.

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Brigitte Riebe hat sich mit ihrem neuen Roman "Marlenes Geheimnis" selbst übertroffen. Ich habe bisher viele ihrer wunderbaren Bücher gelesen, aber dieses ist nun mein absoluter Favorit. Die Geschichte handelt von drei Frauen, und zwar Eva, Marlene und Nane und zieht sich über drei Generationen. Sie beginnt zu Kriegsende und führt in die Gegenwart. Marlene lebt nun nach ihrer Vertreibung uns der Heimat, die nun bereits 70 Jahre zurückliegt in Rickenbach, das in der Nähe von Salem liegt, am Bodensee. Hier hat sie sich nach der Vertreibung mit ihrer Mutter Eva ein neues Leben aufgebaut. Marlene betreibt eine florierende Schnapsbrennerei, die die Früchte der Region verarbeitet. Doch als Nane, die eigentlich Christina Julika Auberlin heißt, die Aufzeichnungen ihrer Großmutter Eva liest, bricht die Vergangenheit ohne Vorwarnung herein. Und ein lang gehütetes Familiengeheimnis kommt ans Licht..... Wow! Nach Beendigung des Buches mußte ich erst einmal den dicken Kloß, der sich in meinem Hals bebildet hat, hinunterschlucken, so bewegt und berührt hat mich diese Geschichte. Man merkt beim Lesen einfach, das die Autorin eine promovierte Historikerin ist, denn die Kriegs- und Nachkriegszeit ist so genau beschrieben, dass vor meinem inneren Auge ein Film abläuft. Man wird richtig wachgerüttelt. Ich sehe die brennenden Dörfer, die verzweifelten Menschen, ihre Hilflosigkeit vor mir und die Macht der Überlegenen ist förmlich zu spüren. An vielen Stellen hatte ich beim Lesen richtiges Gänsehautfeeling, denn ich habe die verzweifelten Schreie der Menschen in meinen Ohren. Furchtbar was zu dieser Zeit alles passiert ist. Nun zu den Charakteren, die den Roman zu einem wahren Erlebnis machen. Im hier und jetzt ist Nane, die gerade an einem Scheideweg in ihrem Leben angekommen ist. Und nun kehrt sie zur Beerdigung ihrer Großmutter nach Rickenbach zurück. Eva hinterlässt Nane ein Tagebuch mit ihrer Lebensgeschichte. Und nun dürfen wir tief in die Vergangenheit eintauchen. Wir lernen Eva und ihre Familie kennen, sehen sie in ihrer alten Heimat Reichenberg. Doch dann kommt der Krieg und ändert alles. Mir geht wie Nane, ich bin gefesselt von Evas Geschichte und mir hat es wirklich den Atem verschlagen, was da alles ans Licht gekommen ist. Da gibt es für die ganze Familie einiges zu verarbeiten, wenn das Familiengeheimnis ans Licht kommt. Ich will aber nicht mehr verraten, denn so ein Wahnsinnsbuch sollte jeder selber lesen und genauso in die atemberaubende Geschichte eintauchen, wie ich es getan habe. Sie hat mich von der ersten bis zu letzten Seite gefesselt. Das Cover ist für mich auch ein echter Hingucker - es macht Mut und verbreitet Hoffnung. Selbstverständlich vergebe ich für diesen Bestseller (für mich ist es unbedingt einer) 5 Sterne (leider können es nicht mehr sein). Ein absolutes Lesehighlight.

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Lügen und Geheimnisse

Von: Eliza

18.10.2017

Brigitte Riebe hat ein Buch geschrieben, dessen Thema aktuell ist und gleichzeitig aber auch die Zeit unserer Eltern und Großeltern prägte, Flucht, Vertreibung, Krieg und Hass. Gleichzeitig erzählt sie aber auch von einer Liebe, die alles überstrahlt und von familiärem Zusammenhalt, der Hindernisse überwindet. Das Cover lässt erst einmal kein schwieriges Thema vermuten, es ist die Sehnsucht der Frau zu spüren, die endlich ankommen möchte. Das Blau des Himmels spiegelt sich im Bodensee, der zum verweilen einlädt. Der Klappentext spricht hingegen von Vertreibung und Lügen, die über eine Familie hereinbrechen. Auf zwei Zeitebenen, verwoben mit Briefen und Tagebucheinträgen, erzählt die Autorin eine sehr berührende, traurige und gleichzeitig hoffnungsvolle Geschichte, die den Leser einfach anrühren muss. Sudetendeutschland für die heutige Generation kaum noch ein Begriff, aber es geht nicht nur um die Menschen die dort ihre Heimat verloren haben. Brigitte Riebe hat allen Vertriebenen mit diesem Roman ein Denkmal gesetzt, ob aus dem Sudetenland, ob aus Schlesien, dem Ermland oder anderen ehemaligen deutschen Gebieten. Eine ungewisse Zukunft stand allen bevor, sie wussten nicht, was sie in ihrer neuen Heimat erwartet. Dieser Roman ist aber auch ein Appell an Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft, denn die Meisten, die ihre Heimat verlassen haben, tun dies nicht freiwillig, sie haben ein Motiv, aber auch oft müssen sie einfach gehen, weil sie von den Besatzern nicht mehr gewollt werden. Eine sehr berührende und zugleich auch authentisch Gesichte die den Leser mitnimmt und so schnell nicht wieder loslässt. Dies liegt auch an den Figuren, die Brigitte Riebe zum Leben erweckt. Nane ist eine junge Frau, die in ihrer Zeit gefangen ist, die ihr Leben nicht lebt, sondern eigentlich nur noch funktioniert. Ihre Mutter Vicky ist eine Frau, die sowohl sprunghaft als auch höchst emotional ist, ihre Schwester Marlene, die Hauptfigur, diejenige die die Vergangenheit einholt und der es noch gelingen muss deren Schatten abzuschütteln, um wirklich frei und glücklich zu sein. Eva, die Mutter von Marlene und Vicky ist diejenige Person mit der der Leser am meisten leidet und mitfiebert, sie ist es (neben Nane), die auch mein Herz sofort im Sturm erobert hat. Romane zum Thema Nachkriegszeit sind derzeit auf dem Buchmarkt stark vertreten, dieser Roman ist sehr lesenswert, da er ein authentisches und gleichzeitig berührendes Zeugnis seiner Zeit abgibt. Ich kann diesen Roman nur allen Lesern und Leserinnen empfehlen, die gerne Romane lesen, die einen guten geschichtlichen Hintergrund haben, gleichzeitig aber auch aktuelle Themen ansprechen und eine atmosphärische Geschichte mögen, die Generationen verbindet. Eine klare Lese- und Kaufempfehlung! Ich bedanke mich bei Brigitte Riebe für diese berührende Geschichte und der Verlagsgruppe Random House und dem Diana Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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"Marlenes Geheimnis" von Autorin Brigitte Riebe widmet sich hauptsächlich der Zeit des Nationalsozialismus ab ca. 1942 bis nach Kriegsende und wird in Form von schriftlichen Hinterlassenschaften von Eva Auberlin an ihre Enkelin Nane aufbereitet. Die namensgebende Marlene tritt hierbei nicht als Erzählerin auf, sondern ist Bestandteil der Erzählung in der Vergangenheit und einzige aus dieser Zeit noch lebende Figur in der Gegenwart. Ich persönlich fand den Titel nicht gut gewählt, denn so ist dem Leser direkt klar, bei wem hier ein Geheimnis zu suchen ist und die Zusammenhänge können schon lange vor der eigentlichen Auflösung hergeleitet werden. Ich hätte daher ein neutraleren Titel in der Art von "Evas Erinnerungen" oder "Das tschechische Geheimnis" für besser befunden. Mir hat der Teil in der Vergangenheit ausgesprochen gut gefallen, was besonders an der Figur der Eva liegt, die von Kindheit an begleitet wird und mit der man so sehr vertraut wird. Den Anteil in der Gegenwart fand ich nicht ganz so gelungen, was hauptsächlich an den Figuren liegt. Marlene fand ich nur unzureichend beschrieben und irgendwie wird dies ihr nicht gerecht. Es gibt so viele andere Personen die sie mögen und schätzen, aber leider geht das aus den Szenen mit ihr überhaupt nicht hervor, im Gegenteil wirkt sie eher verschroben und unnahbar. Ebenfalls nicht warm wurde ich mit Christiane Auberlin, genannt Nane, die in der Gegenwart die Hauptfigur ist und die auf die Reise in den Ort des Familienbetriebes begleitet wird. Hier wurde versucht das aktuell sehr angesagte Thema „burn out“ unterzubringen, was ich nur als misslungen bezeichnen kann. Einerseits betont Nane sich selber gegenüber immer wieder wie krank sie doch wäre und das sie dies erzählen müsste, aber andererseits hat sie nur eine Woche Urlaub genommen und scheint sich nicht mal in ärztlicher Behandlung zu befinden. Das fand ich nicht glaubhaft und auch nicht denen gegenüber fair, die ebenfalls damit kämpfen ernst genommen zu werden mit ihrer Erkrankung. "Marlenes Geheimnis" widmet sich einem Kapitel der Geschichte, das auch gut zur heutigen Zeit passt. Denn nach Kriegsende waren die Deutschen und alle die auch nur entfernt damit zu tun hatten alles andere als gerne gesehen und so kam es zu großflächiger Vertreibung und Flüchtlingsströmen von Ost nach West die wenig gastlich willkommen geheißen wurden. Es wird auch ein sehr dunkles Kapitel der Kriegsgeschichte aufgegriffen und weitestgehend historisch korrekt wieder gegeben, der Rest ist dann der künstlerischen Freiheit geschuldet, aber wen die Details interessieren, der kann die Ortsnamen einfach mal nachschlagen. Nett wäre es natürlich gewesen, wenn die Autorin in einem Nachwort selber zu den historischen Fakten und der literarischen Fiktion Auskunft gegeben hätte, denn gerade bei historischen Romanen ist mir dies immer sehr wichtig. Insgesamt gesehen fand ich "Marlenes Geheimnis" interessant, aber wenig überraschend.

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Mein erstes Buch der Autorin Brigitte Riebe und ich muss sagen, der Schreibstil von ihr hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte, die sie aufgeschrieben hat, hat mich in vielen Teilen sehr mitgenommen. Auch wenn ich es jetzt gelesen habe, wie es eventuell in den Auffanglagern zugegangen ist, so kann ich es mir immer noch nicht vorstellen, wie es ist. Die Menschen, die da früher lebten, haben echt einiges durchmachen müssen und ich finde, die Autorin hat das, aber auch die Gefühle sehr gut rüber gebracht. Sie hat es verstanden, mich als Leserin abzuholen, mich mit den Gefühlen zu konfrontieren, mir die Lage klar darzustellen. Und das hat mir sehr gut gefallen. Die Charaktere, die sie geschaffen hat, waren für ich sehr authentisch und echt. Brigitte Riebe hat ihnen Leben eingehaucht, was so toll fand. Nane hat mich beeindruckt, denn sie hat es in ihrem bisherigen jungen Leben nicht wirklich sehr einfach gehabt und muss ein paar Entscheidungen treffen um sich selber nicht zu verlieren. Nane erhält ja von Eva nach ihrem Tod ein Päckchen, in der ihre Geschichte enthalten ist. So erfuhr ich, wie die Familie Auberlin zusammen hängt und was damals so alles passiert ist. Die Geschichte rund um Eva, Marlene und Nane hat mich wirklich sehr mitgenommen. Es ist eine so tolle Geschichte, dass ich eigentlich traurig war, als sie zu Ende ging. Als alles aufgeklärt war. 5 Sterne für Brigitte Riebe und "Marlenes Geheimis".

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Eva und Marlene gehörten vor mehr als siebzig Jahren zu den unzähligen Flüchtlingen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Doch sie hatten Glück und konnten sich am Bodensee durch Evas Kenntnisse im Schnapsbrennen eine neue Existenz aufbauen. Als Eva stirbt, hinterlässt sie ihrer Nichte Nane Aufzeichnungen über ihre Erlebnisse in der Vergangenheit. Als diese zu lesen beginnt, stößt sie auf ein lange gehütetes Geheimnis… Brigitte Riebe ist mit ihrem Buch "Marlenes Geheimnis" eine imposante, generationsübergreifende und bewegende Familiengeschichte gelungen, die ich sehr gerne gelesen habe. Das für mich sehr interessante Thema der Kriegs-und Nachkriegszeit nach 1945 hat sie präzise recherchiert und so gut in ihrem Roman verarbeitet, dass man als Leser neben einer guten Handlung auch noch so ganz nebenbei eine gehörige Portion Geschichtswissen dazu bekam. Für mich war alles authentisch bis "in die letzte Faser" des Buches, denn die Lebensumstände und die politischen Strömungen sind im Buch super beschrieben. Dazu tragen natürlich auch die hervorragend ausgearbeiteten, lebendigen Charaktere bei. Ich konnte mir Eva, Molly, Leni und all die anderen in dieser entbehrungsreichen Zeit sehr gut vorstellen. Evas Geschichte ist hier eine von vielen Schicksalen, die es damals sicher zuhauf gab. Gleichzeitig ist sie aber auch ein kleines Denkmal für alle starken Frauen, die nicht aufgegeben haben. So sehe ich es jedenfalls. Auch blieb die Geschichte bis zum Schluss spannend. Durch immer neue unvorhersehbare Wendungen und dem Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit war ich sehr neugierig, wie es denn nun weitergeht. Da fiel es mir doch des Öfteren schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Gut gefallen hat mir auch alles Wissenswerte über die Schnapsbrennerei. Das war mal etwas Besonderes. Für mich hat beim Lesen alles gepasst und somit gibt es von mir eine ganz klare Leseempfehlung.

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Inhaltsangabe: Drei Frauen, drei Generationen und ein Geflecht aus Lügen Marlene hat die Vertreibung aus der Heimat nach dem Krieg längst hinter sich gelassen. Vor mehr als siebzig Jahren begann sie mit ihrer Mutter Eva am Bodensee ein neues Leben. Eine florierende Schnapsbrennerei, die die Früchte der Region verarbeitet, ist ihr ganzer Stolz. Erst als ihre Nichte Nane kurz nach Evas Beerdigung die Aufzeichnungen der Großmutter liest, bricht die Vergangenheit ohne Vorwarnung herein. Und ein lang gehütetes Geheimnis kommt zutage... Fazit: Dieses Buch hat mir wirklich unglaublich gut gefallen. Man steigt mit der Sichtweise von Nane in das Buch ein. Diese hat gerade ihre Großmutter verloren und kommt daher wieder in ihre alte Heimat am Bodensee. Dort findet sie das Tagebuch ihrer Großmutter und liest darin. Dadurch kommen die Zeitsprünge zustande. Es wird abwechselnd aus der Vergangenheit der Großmutter und der Gegenwart mit hauptsächlich Nanes Erlebnissen berichtet. Gerade die Erzählungen aus der Vergangenheit gingen mir wirklich sehr nahe. Die Autorin hat das ganze so gut verpackt, dass alles unglaublich authentisch wirkt und man wirklich ganz gefesselt ist von dem Buch. Wer die Zeit dafür hat, der kann dieses Buch wirklich in einem Schwung durchlesen. Durch die Zeitwechsel wird der Spannungsbogen ständig hoch gehalten. Durch die bildhafte Erzählung hat mich die Autorin so fesseln können, dass ich alles andere um mich herum vergessen habe. Es ist eine sehr bildliche und lebhafte Erzählweise. Mit dem Geheimnis, dass am Ende heraus kommt hätte ich so nicht gerechnet. Während des Lesens spinnt man sich seine Fäden zusammen und kommt auf die Idee einer familiären Verbindung, aber in dem Umfang bin ich nicht darauf gekommen. Daher war das Ende überraschend, aber nicht unvorstellbar.

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Sehr ernst und dennoch unterhaltsam

Von: Dataha aus ´

11.10.2017

Christiane Auberlin, genannt Nane, fährt von Frankfurt zur Beerdigung ihrer Großmutter Eva nach Rickenbach an den Bodensee (zu dem das Cover sehr gut passt). Sie wohnt bei ihrer Tante Marlene, der dort eine eigene erfolgreiche Schnapsbrennerei gehört. Eva hinterlässt Nane ein Tagebuch mit ihrer Lebensgeschichte, das die Enkelin umgehend zu lesen beginnt. Evas Geschichte beginnt 1938 in Reichenberg, dem heutigen Liberec in Tschechien. Nach Kriegsende muss sie mitansehen, wie ihre große Liebe, der Tscheche Jan, erschossen wird und wegen der politischen Ereignisse sieht sie sich gezwungen, zu fliehen. Nach einer langen Odyssee landet sie schließlich am Bodensee, wo sie sich mit Leni dauerhaft niederlassen kann. Ihre Kenntnisse über Obst und die Schnapsbrennerei helfen ihr dabei. Dies führt auch dazu, dass sie den Obstbauern Toni Auberlin heiratet. Nane selbst fühlt sich am Bodensee sehr wohl, da sie momentan in einer Krise steckt. Ihr Job gefällt ihr nicht, sie ist ausgepowert und irgendwie bekommt sie ihr Leben gerade nicht in den Griff. Außerdem bedrückt sie der Streit zwischen ihrer Mutter Vicky und Tante Marlene. Da ist es hilfreich, dass sie sich um eine verletzte Hündin, die sie Souki nennt, kümmern muss. So lernt sie den Tierarzt Fabio Rossi und seinen Assistenten Brian Reeves kennen, mit denen sie sich gleich anfreundet. Und letztendlich hat sich das Vertrauen ihrer Großmutter ausgezahlt und sie kann Licht in die Familienverhältnisse bringen. Brigitte Riebe hat hier ein sehr ernstes Thema behandelt, nämlich Flucht und Vertreibung. Dazu kommen die Gräueltaten im und nach dem Zweiten Weltkrieg. Dennoch ist es der Autorin gelungen, ein unterhaltsames Buch zu schreiben. Es macht auf jeden Fall Mut, Neuanfänge zu wagen, ob man möchte oder nicht. Mich hat dieses Buch sehr berührt und ich empfehle es gerne weiter.

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