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Rezensionen zu
Die Brückenbauer

Jan Guillou

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Die Brückenbauer von J.Guillou

Von: Dieter Sprengel aus 91710 Gunzenhausen

22.11.2015

Der Autor beginnt mit Superlativen und springt mitten in die Handlung. Die Figur des Lauritz finde ich gut charakterisiert, die des Oskar zu oberflächlich und unscharf. Der Verlauf ist weitschweifend und das Thema verliert sich immer wieder. Einige Details finde ich zu grob wie die Darstellung der Opfer durch die Menschenfresser. Gut finde ich die Verweise auf die politische Lage und den Einfluß auf die Handlung. Insgesamt ist man als Leser sehr gefordert.

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<em>Knapp 800 Seiten entführen den Leser nach Norwegen, Deutschland und Afrika zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Drei Brüder, Fischersöhne einer westnorwegischen Insel, erleiden das gleiche Schicksal wie so viele von ihnen: Ihr Vater kommt beim Fischfang ums Leben. Da sie überdurchschnittlich intelligent und handwerklich begabt sind, nimmt sich eine Stiftung ihrer an. Sie kommen über Umwege an das renommierte Polytechnikum in Dresden, um zu den besten Ingenieuren des Landes ausgebildet zu werden. Die Brüder verpflichten sich, die Ausbildungssumme durch ihre Arbeit und Expertise zurückzuzahlen und nach Beendigung des Studiums nach Norwegen zurückzukehren. Dort sollen sie die „unmögliche Brücke“ über die Herdangervidda, die höchste und unwirtlichste Hochebene Europas, bauen.</em> <strong>Anders als geplant</strong> Natürlich sind auch Ingenieurstudenten nicht gegen Liebe gefeit. Einer der Brüder flieht nach einem Liebesdebakel nach Deutsch-Ostafrika, der andere folgt seiner verbotenen Liebe nach England. So bleibt die Last der Rückzahlung auf dem ältesten Sohn hängen, der sich in die Pflicht fügt. Auch er kämpft um seine Liebe und will durch seine Arbeit dem voreingenommenen reichen Vater seiner deutschen Freundin beweisen, dass er für sie sorgen kann. Von hier an teilt sich der Roman in zwei Handlungsstränge – dem Bruder in England ist der zweite Teil der Trilogie gewidmet – und nimmt den Leser mit in die eisigen Höhen Norwegens und die heiße Wildnis Deutsch-Ostafrikas. <strong>Reizvoller Wechsel</strong> Diese Gegensätze in Natur und Menschen, die Parallele des Eisenbahnbaus – denn der mittlere Bruder ist am Bau der Tanganjikabahn beteiligt – und der Hintergrund des vibrierenden neuen Jahrhunderts mit all seinen technischen Möglichkeiten zieht den Leser in den Lesefluss hinein. Der Einfluss, den der technische Wandel auf die Gesellschaft und die Stellung der Frauen hat, die scheinbar unbekümmerte Zeit, in der alles möglich ist, wenn man es nur will, werden von Guillou in beeindruckenden Bildern beschrieben. Kleiner Clou: Sein Großvater und dessen Brüder haben 1901 das Technikum in Dresden abgeschlossen. Guillou hat die Rede des damaligen Dekans fast 1:1 in seinem Roman übernommen. Diese Verknüpfung von familiärem Hintergrund und Fantasie in historischem Rahmen hat einen großen Reiz. Doch was der Leser im Gegensatz zu den jungen und ungestümen Protagonisten weiß: Europa befindet sich am Rande des ersten Weltkrieges und Freunde werden bald zu Feinden... <strong>Längen und Klischees</strong> Ab diesem Zeitpunkt schwächelt das Buch dann auch. Generell beschreibt Guillou vieles sehr detailliert, aber gerade im letzten Drittel wird es extrem. Anfangs ist es noch interessant zu sehen, wie sich der beginnende Krieg auf die beiden Brüder auswirkt. Doch gerade der in Afrika spielende Teil greift arg tief in die Klischeekiste der Kolonialzeit. Das vorläufige Ende, als sich beide Brüder nach langer Zeit wieder begegnen, ist merkwürdig ungerührt und steif. <strong>Mein Fazit </strong> Die Brückenbauer ist der erste Teil einer Trilogie und lässt sich gefällig lesen. Er bietet interessante und auch mitreißende Einblicke in Brückenbau unter extremen Bedingungen vor dem Hintergrund des beginnenden 20. Jahrhunderts. Die Themen Familie, Verpflichtungen, Liebe, Historie und großartige Landschaften sind Garanten für ein unterhaltsames Buch. Die Charaktere sind ansprechend gestaltet, die Protagonisten bleiben allerdings oft merkwürdig flach und neutral. Im letzten Drittel habe ich häufiger quergelesen, da die detaillierten Beschreibungen strategischer Kriegskünste in diesem Rahmen einfach zu langweilig wurden. So wirkt auch das gesamte Ende etwas hastig zusammengestrickt. Alles in allem aber ein empfehlenswertes Buch für ein verregnetes Wochenende. Diese Rezension wurde von Dorothee Bluhm verfasst. Sie ist Autorin im Pool von [Der Mann für den Text] Detlef M. Plaisier.

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Die Brückenbauer von Jan Guillou (deutsch von Lotta Rüegger und Holger Wolandt) Das längste Buch dieses Monats, in jeglicher Hinsicht. Wenn es am Anfang des Lesesommers gestanden hätte, wäre es vermutlich nach hundert Seiten in die Ecke gewandert. Mir war der Erzählstil zu seicht, zu wenig Reflexion, zuviel Historiengelaber. Dazu omnipotente Hauptpersonen, ohne ein bisschen Schatten zu zeigen, und seltsame Ansichten der verschiedenen Nationen, die auftreten dürfen (die Deutschen als korrekte übergenaue brave Menschen, die Engländer als skrupellose Kriegstreiber, die Norweger als einzige bodenständige Nation), zuviel Klischee. Da hat einer versucht, die Denke des Anfangs des 20. Jahrhunderts einzufangen, setzt sich aber zu wenig kritisch damit auseinander. (2/5)

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