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Rezensionen zu
ZERO - Sie wissen, was du tust

Marc Elsberg

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Das Thema "Überwachungsstaat" ist ja nichts neues, aber Marc Elsberg hat es in ein hochbrisantes, aktuelles Forum gepackt. Den Schreibstil empfand ich sehr nüchtern, wodurch auch sehr wenig von den Gefühlen der Protagonisten rübergekommen ist, allerdings hat das sehr gut in diese rationalisierte, von Technik bestimmte Vision gepasst, die unserer Welt gar nicht so unähnlich scheint. Der Autor erwähnt am Anfang des Buches, das alle hier beschriebenen Technologien bereits eingesetzt werden, was mich dann doch etwas befremdet hat und ich mich dadurch aber auch sehr gut mit der Protagonistin Cyn (Cynthia) identifizieren konnte, denn sie ist mit den vielen Neuerungen auch nicht up to date. Cyn, die Journalistin, geht nur ungern mit dem Fortschritt ZERO, die Aktivisten, boykottieren den Datenhandel Freemee, Internetplattform, gehen über moralische Grenzen FBI, die Überwachung schlechthin, sind nicht mehr Herr der Lage Cynthia arbeitet bei einer online Redation als Journalistin und hält sich und ihre 18jährige Tochter Vi mit dem Geld gerade so über Wasser. Als sie wegen der Aktivistengruppe ZERO Nachforschungen anstellt, verstrickt sie sich immer mehr in das Netz im "Netz" und auch ich war erstaunt, welche Möglichkeiten und Ziele mit den gesammelten Daten der vielen Menschen einhergehen, die wir ja alle recht offen ins Internet stellen. Neben Cyn gibt es auch noch die Perspektive der Freemee Mitarbeiter, der Internetplattform, die sich ihre Kundschaft durch ein Versprechen auf eine bessere Lebensqualität heranholen - im Austausch mit möglichst vielen Informationen über die Nutzer. Bei ihnen geht es um den Wert von Daten, daraus resultierende Ranglisten und Abhängigkeit der Menschen, sich auf das System zu verlassen und dadurch ihre Lebensqualität und ihren "Qualität" zu verbessern. Inwieweit das realistisch ist - ich kann es für mich persönlich kaum nachvollziehen, dass man sich so von einem System beeinflussen lassen kann - aber die Geschichte hat ja dafür genügend Beispiele ... Auch das FBI, der NSA und andere Überwachungsteams sind auf ZERO angesetzt, denn die Aktivisten schaffen es seit Jahren, sämtliche Sicherheitsvorkehrungen im world wide web zu umgehen. Die relativ langen Kapitel sind in die Tage unterteilt, die die Geschehnisse wiederspiegeln. Am Anfang stehen immer kurze email-Nachrichten, die sich die ZERO Aktivisten schreiben. ZERO prangert vor allem die Überwachung an durch den Datenklau und die Sinnlosigkeit der Informationsüberflutung im Internet. Der Autor hat hier viele technische Details gut erklärt, allerdings war ich manchmal durch die zahlreichen, mir unbekannten Schlagwörter überfordert. Trotz der vielen Fachbegriffe war die Handlung flüssig zu lesen und durch die oft kurzen Sätze kamen ein hohes Tempo und Spannung auf. Wohin das ganze wirklich führen wird und wie sich das Ende entwickelt hat mich bis zum Schluss überraschen können. Das Internet und die Möglichkeiten der Technik - wie weit werden wir gehen? Viele beschäftigt diese Frage, ich persönlich mache mir da (viel zu) wenig Gedanken darüber - einfach weil ich MEINE DATEN als zu unwichtig einstufe, als dass sie für irgendjemanden relevant sein könnten ;) Aber egal, um was es geht, es wird immer zwei Seiten einer Medaille geben und ich bin gespannt, wie sich unsere Zukunft entwickeln wird und wie nah Marc Elsberg hier an die Realität heran gekommen ist. "Und im Übrigen sind die Nutzer selbst schuld. Weil sie alles umsonst wollen. Entwicklung kostet Geld. Oder eben die moderne Währung: Daten." S. 358 Fazit Eine spannende Vision einer (vielleicht) nicht so fernen Zukunft, wie wir sie mit unserer technischen Entwicklung erwarten dürfen. Etwas mehr Gefühl hätte meiner Meinung nach nicht geschadet, zeigt aber genau die Reduktion der Menschen auf ihre materiellen Werte. Nichts ist von Grund auf schlecht - es kommt darauf an, wie man damit umgeht.

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Nach Blackout leider eine Enttäuschung

Von: Daniela

04.02.2015

Viola leiht sich von ihrer Mutter Cynthia eine Datenbrille aus, über die Cynthia als Journalistin einen Bericht schreiben sollte. Viola und ihre Clique finden das Gerät spannend, doch unverhofft geraten sie in eine gefährliche Situation, als sie mithilfe der Brille einen gesuchten Verbrecher identifizieren und dieser wild um sich schießt. Ein Freund von Viola kommt dabei ums Leben. Nun beschäftigt sich Cynthia doch intensiver mit den neuen technischen Möglichkeiten und macht dabei erschreckende Entdeckungen. Freemee ist eine bekannte Internet-Plattform mit Millionen Nutzern, die mehr und mehr nach den individuellen Vorschlägen leben und handeln, die ihnen das Programm macht. Dass dies nur möglich ist, indem sich die Nutzer vor dem Programm völlig entblößen, scheint für viele kein Hinderungsgrund zu sein. Einzig der Hacker Zero warnt energisch vor Freemee und den Folgen. Cynthia gerät durch ihre Nachforschungen immer tiefer in einen Kampf um Daten und vor allem um Macht! "Blackout" von Marc Elsberg hatte mich total begeistert und fasziniert. Dementsprechend gespannt war ich auf sein neues Buch, in dem er sich wieder einem aktuellen und uns alle betreffenden Thema widmet. Dass wir inzwischen oft mehr oder weniger "gläsern" unterwegs sind, ist nichts neues. Der Autor zeichnet hier auf spannende Weise mögliche und erschreckende Folgen auf. Erschreckend vor allem deswegen, weil das gar nicht so weit von der Realität entfernt ist. Leider haben mich hier aber die Charaktere weniger überzeugt. Cynthia will erst gar nichts mit neuen Technologien zu tun haben, wird dann in die Sache hineingezogen, agiert aber die meiste Zeit völlig planlos und unüberlegt. Die anderen Handlungsstränge fand ich lange Zeit total verwirrend und im Gegensatz zu "Blackout" griff das für mich auch am Ende nicht sinnvoll ineinander, sondern wirkte irgendwie zusammengestrickt, damit halt ein halbwegs logisches Ende rauskommt. Ich habe das Buch beendet, aber wirklich fesseln konnte es mich trotz des spannenden Grundthemas leider über weite Strecken überhaupt nicht.

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Übersetzung ins Englische?

Von: Silke Matthée

12.01.2015

Gibt es schon (Planungen für) eine Englische Version von Zero? Anm. d. Red.: Im Moment leider noch nicht.

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Staatsfeind Nr. 1

Von: Stefan Georgidis

19.12.2014

Wenn das Ziel des Autors war, einmal alles rund um Big Data sowie NSA & Co aufzuarbeiten und in einen spannenden Thriller-Plot zu verpacken, dann ist ihm das gelungen. Die augenfällige Anlehnung an den Thriller Staatsfeind Nr. 1, der gleich zweimal im Verlauf des Plots zitiert wird, ist sicher nicht zufällig. In gewisser Weise ist ZERO eine Aktualisierung des damaligen Thriller-Plots. Wie in Staatsfeind Nr 1 wird die Allgegenwart von Videoüberwachung thematisiert und um die Kontrolle im Internet ergänzt. Die allzeitige Verfügbarkeit von Videobildern für Geheimdienste wird weiter gedacht in Richtung einer allzeitigen Verfügbarkeit von Videobildern für nahezu jedermann. Die Vision der Consultants und Wirtschaftsprüfer dieser Welt, durch Controlling zur Optimierung zu kommen, wird ins Groteske gesteigert auf die Selbstoptimierung mittels einer App übertragen, die mithilfe von Wearables persönliche, zum Teil physiologische zum Teil Nutzungsdaten in hoher Dichte erhebt, auswertet und Lebenshilfetipps generiert. Beschworen werden dabei die ungeahnten Möglichkeiten der Statistik, die aufgrund der immensen Datenbasis sowohl für jeden Einzelnen als auch durch riesige Nutzerzahlen dann präziseste Aussagen, auch Vorhersagen erlauben. Die Lebenshilfetipps führen im Rahmen eines Experiments für einen kurzen Zeitraum zu einer statistischen Häufung von Todesfällen in bestimmten Nutzergruppen. Mit dem Experiment sollte ausgetestet werden, wie weit die manipulativen Fähigkeiten der Lebenshilfe-Apps reichen. Darauf aufsetzend entwickelt sich dann der Plot. Dies geschieht wie schon bei Blackout nach Art eines B-Movie-Katastrophenfilms mit häufigen Szenen- und Perspektivwechseln in spannungstreibender Dramatisierung, wobei neben skrupellosen IT-Managern, bösen NSA-Jungs, einer anonym bleibenden Rettet-die-Welt-Hackergruppe und einer unbestechlichen Journalistin auch ein US-Präsidentschaftskandidat eine Rolle spielen. Insgesamt werden verschiedene Utopien über die Möglichkeiten in der digitalen Welt durch groteske Überzeichnung in Dystopien verwandelt. Auch dazu passt wieder der Bezug auf Staatsfeind Nr. 1, wo ein afroamerikanisches Bürgerrechtsanwaltspaar durch einen dummen Zufall Opfer einer NSA-Intrige zu werden droht. Von heute aus betrachtet erinnert dieses freiheitsliebende Paar an das heutige Präsidentenpaar, das ja auch mal auf bürgerrechtlicher Ebene gestartet ist. Und wo ist es gelandet? Wie hat sich die Welt weitergedreht seit 1998, als der Film in Deutschland gezeigt wurde? Gerne lässt man sich von diesem Thriller erfassen oder anders ausgedrückt: dieser Thriller bedient die durch NSA & Co geweckten Ängste und Überwachungsphantasien perfekt.

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Zu schwach

Von: Eric Ludwig

07.12.2014

Falls Sie meine Rezension auf Amazon nicht gelesen habe, hier wäre sie: Als Leser erwarte ich von einem Schriftsteller einen Mindestmaß an Einfallsreichtum, so dass die Fragen, die im Laufe einer Geschichte entstehen, auch einigermaßen beantwortet werden. Leider bleibt Marc Elsberg einfallslos und sein Roman ist ungefähr so spannend wie ein Wikipedia Artikel über die Google Datenbrille oder über Social Media. Einige Schwachstellen in kurz: - Mann erfährt nicht, wer genau hinter der Zero Gruppe sich verbirgt. Nur eine Aktivistin wird irgendwann entlarvt, ohne zu verstehen, was ihre Rolle in dem Ganzen ist, warum sie das tut, etc. - Angeblich schafft es eine Firma durch gewisse Apps ihre Nutzer in den Tod zu führen. Wie das gelingt bleibt unklar und entsprechend vollkommen unrealistisch. - Es gibt 2 Verfolgungsszenen, eine in Wien, eine in New York, die fast exakt ähnlich ablaufen und von dem Film Staatsfeind nr. 1 abgekupfert sind (der Film wird sogar im Roman erwähnt, so als Quelle...). Völlig langweilig ist dabei, dass die Szenen in Tunnels stattfinden, wo nichts zu sehen ist, und nichts passiert, abgesehen davon, dass die Protagonistin schmutzig wird. - Die dämmlichste Szene überhaupt: die Protagonistin steht irgendwann unter Mordverdacht, die Polizei schnappt sie, legt ihr aber keine Handschellen an.. Hallo?! Als sie dann zum Polizeiauto geführt wird, tauchen plötzlich 3 Fbi Agenten auf, die Ihren Anspruch auf die Festnahme kundtun. Es gibt dann Revierdiskussion zwischen Polizei und Fbi und die Protagonistin schafft es "irgendwie" zu fliehen. Hallo?!

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Jeder hat doch verschiedene Wünsche: cool sein; geliebt werden; erfolgreich sein; abnehmen; sportlich fit sein... All dies ist einfach möglich, du musst dich nur darauf einlassen. Registriere dich bei Freemee und bekomme nützliche Tipps von sogenannten ActApps. Dann können deine Träume Wirklichkeit werden. Marc Elsberg zeigt in seinem neuen Buch teils schon alltägliche Technologien (Smartwatches, Online-Plattformen, Datenbrillen und Methoden von Datensammlungen). Man ist schnell dabei zu sagen "Meine Daten bekommt keiner". Wenn man sich aber einmal mit der Realität beschäftigt, merkt man schnell, welche Daten von einem im Umlauf sind. Wenn man jetzt weiter überlegt, wie sehr diese Daten dazu genutzt werden uns zu bestimmten Aktionen zu "verführen" (auch dies ist bereits Realität), realisiert man erst die Macht der Datensammler im Hintergrund. Freemee sammelt im Roman diese Daten und hat Logarithmen im Hintergrund, die unser Verhalten statistisch voraussagen können und uns mit der richtigen Ansprache somit unbewusst beeinflussen können. Um an die Daten zu kommen, bezahlt Freemee sogar Geld, denn in der heutigen Welt sind Daten mehr Wert, als Geld - und die Nutzer sind nur zu gerne bereit, alle ihre Daten mit Freemee zu teilen. Hinzu kommt dann noch die Psyche eines Menschen: er möchte sich Wünsche erfüllen (siehe oben) und um das zu erreichen, verändert er sogar teilweise eigene Werte und Wertvorstellungen. Leider haben dies dann auch große Unternehmen und Staaten erkannt und wollen ihre jeweiligen Nutzen daraus ziehen - und dabei spielen ein paar Tote keine wirkliche Rolle. Unsere Daten gehören schon lange nicht mehr nur uns allein und wir verlieren mehr und mehr den Überblick, welche Informationen über uns im Umlauf sind und ausgewertet werden. Dies ist keine Utopie, sondern Realisät. Marc Elsberg hat dies in "Zeor" anschaulich verdeutlicht. Dabei sind Erwachsene oftmals skeptischer als die Jugend, die sehr sorglos mit dem Thema umgeht. Aber es gibt auch Gruppierungen im Hintergrund, die oftmals unerkannt bleiben, die Menschen aber auf diese Datensammler und ihre Machenschaften aufmerksam machen ("Datenkraken müssen zerschlagen werden"). Einer davon ist ZERO. Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist sehr spannungsgeladen. Es existieren verschiedene Handlungsstränge, die immer wieder wechseln. Dadurch hatte ich teilweise das Problem, dass ich bei einzelnen Personen (speziell wenn nur der Vorname genannt war) immer mal wieder nachschauen musste, wer dies jetzt eigentlich noch einmal war. Die Recherche von Marc Elsberg ist fundiert aufgebaut und zeigt die Realität. Ich habe das Buch in kürzester Zeit durchgelesen und bin begeistert. Fazit: Der Roman hat mich nachdenklich gemacht. Auch ich habe einen Teil meiner Daten bei "Datenkraken" hinterlegt und lasse mich teilweise durch Empfehlungen zu Käufen "verführen". Das Internet nimmt eine wichtige Rolle in unserem Leben ein. Ich jedenfalls werde mir zukünftig noch genauer überlegen, welche Daten ich preis gebe und welche ich für mich behalte. "Das Internet vergisst nie" - ein Satz, der einmal mehr wahr ist. Ich gebe dem Buch 5 von 5 Punkten und gleichzeitig ein großes Lob an Marc Elsberg - weiter so!!

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Datenbrillen, Smartwatches, Freemee, eine Online-Plattform, die unsere Daten speichert. Ein Programm, dass uns besser kennt, als wir uns selbst? Uns Tipps und Ideen für unser Leben gibt? Zukunftsdenken? Nicht ganz. Marc Elsberg zeigt uns neue Technologien, die wirklich bereits eingesetzt werden. Das Buch liest sich zwar teilweise wie eine Utopie, jedoch entsprechen seine Technologien und erwähnten Polizeieinrichtungen der Wirklichkeit. Wie wir bereits wissen, gibt es Unternehmen, die unsere Einkäufe und unseren Geschmack bereits voraussagen können, beruhend auf letzte Einkäufe und angesehene Artikel usw. Ähnlich ist es bei Fitness - Apps oder Gesundheit - Coaches. Diese gehen auf die jeweilige Person ein und sind sozusagen Ratgeberprogramme für unser Leben. Marc Elsberg schreibt in seiner Anmerkung: "Trotzdem ist dieses Buch ein Roman." Ein Roman, der sehr nah an die Wirklichkeit herantritt und einen Einblick in eine Welt gibt, die wir vielleicht einmal haben werden. Bereits hat mich "Blackout" von Marc Elsberg sehr fasziniert und ich war begeistert von der Aufmachung des Buches, der guten Recherchearbeit und dem Drang zur Wirklichkeit. In Zero spricht der Autor von einer Welt, die vielleicht in irgendeiner Hinsicht Wirklichkeit werden wird. Jugendliche, die nicht nur noch mit Handys und Laptops unterwegs sind, nein, auch mit sogannenten Cyberbrillen (Datenbrillen) und Smartwatches. Die Leser begeben sich in eine neue Zeit, in der die Informationen jedes einzelnen schon lange nicht mehr ihnen selbst gehören und alle nach und nach die Kontrolle über ihre Daten verlieren. Jedoch gibt es Gegner dieser Datensammler. Zero. Sie versuchen sich Aufmerksamkeit zu verschaffen und die Bevölkerung zu beschützen. Ihr Ziel ist es, die Menschen auf die "Datenkraken" aufmerksam zu machen und ihnen zu zeigen, was sie alles an Daten preisgeben. Das Buch ist spannungsgeladen und die schnellen Szenewechsel spannen den Leser noch mehr auf die Folter. Teilweise waren die Szenewechsel etwas zu abrupt und ich musste zugeben, dass ich öfters im Glossar nachschauen musste, um welche Person es sich wieder handelt und für was diese Abkürzung steht. Die verschiedenen Technologien und Methoden wurde sehr gut mit der Idee des Buches verknüpft und es entsteht ein flüssiger, gut durchdachter Roman, den man nur schwer aus der Hand legen konnte. Auf jeden Fall ein Roman, der zum Nachdenken anregt: Was für eine große Rolle spielt das Internet wirklich in dem Leben von uns allen? Was darf, kann man veröffentlichen, oder was sollte man lieber für sich behalten? Wieviel sollte man von sich preisgeben?

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Freemee ist eine Internet-Firma, die Apps für ihre User zur Verfügung stellt, um ihnen sinnvolle Entscheidungen in Alltagssituationen vor zu schlagen. Diese ActApps werden von ihren Usern geliebt und bereitwillig angenommen. Und Freemee ist in der Lage durch intelligente Algorithmen über ihre Daten vorhersagen zu können, was eine Person in einer bestimmten Situation tun wird, wie sie sich verhalten wird. Zero ist das Pseudonym eines Aktivisten, der darauf hinweist, dass es eine potentielle Gefahr sein kann, wenn eine Firma wie Freemee durch ihre User über Unmengen von persönlichen Daten verfügt. Gut fand ich die Idee, dass jeder seine persönlichen Daten selbst "verwalten" kann - diese Daten also nicht einfach von Firmen hinten herum abgegriffen werden - und dass man für die Daten, die man preis gibt, Geld bekommt - schließlich sind die Daten die Ressourcen für die daran interessierten Firmen und Organisationen - eine echte Entlohnung sei also angemessen. Bezeichnenderweise ist die Zentrale von Freemee in einem abhörsicheren Bunker mit meterdicken Stahlbetonwänden - ganz entgegen ihren eigenen Statuten: nämlich Transparenz. Gut fand ich die Werte-Diskussion der Macher von Freemee über Moral, Werte, Verantwortung, Werbung, technisch Machbares, Manipulation,... - und dass sie den Faden noch weiter gesponnen haben, was wäre, wenn sie über ihre ActApps den Usern bestimmten Marken empfehlen würden, vorher Aktien der entsprechenden Firmen gekauft hätten, und so einen großen Gewinn einstreichen würden; sogar dass sie in der Lage wären, auf diese Weise den nächsten Präsidenten bestimmen könnten. Der Autor hat, meiner Meinung nach, gut erkannt und herausgearbeitet, dass es einen Widerstand der Überwachten nicht geben wird, so lange diese einen Vorteil für sich sehen - dies beweisen die vielen Kundenkarten, Bonussysteme und kostenlosen als nützlich erachteten Apps oder Dienste, obwohl inzwischen JEDEM klar sein müsste, womit sie diese Programme und Dienste bezahlt: nämlich mit ihren persönlichen Daten! Ja, klar, das Thema ist in einen Roman verpackt; d.h. dies ist kein Tatsachenbericht, was beispielsweise die Verfolgungsjagden angeht, die über Glasses und andere Gadgets in Echtzeit veröffentlicht wurden, sondern spannende Unterhaltung, die jedenfalls das Potential zum Reflektieren und Debattieren über das Thema "Umgang und Wert von Daten" hat. Spannende Story - spannend aufgebaut - realistisch und nachvollziehbar. Lob an den Sprecher: das Hörbuch finde ich sehr gut gesprochen - nicht überbetont, sondern ruhig gesprochen und somit echt angenehm. Fazit: Rundherum gelungen !

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