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Rezensionen zu
Into the Water - Traue keinem. Auch nicht dir selbst.

Paula Hawkins

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Inhalt: Nel ist tot, ertrunken im Drowning Pool wie so viele vor ihr. Ihre Schwester Jules kann es nicht fassen. Sie hinterlässt ihr rebellische Tochter Lena und ihre Arbeit, ein Manuskript über die toten Frauen vom Drowning Pool. Damit hatte sie so einige Bewohner vom kleinen Örtchen Beckford verärgert. Ein Unfall ist ausgeschlossen sagt die Polizei, Nel wäre betrunken gewesen und gesprungen heißt es. Jules hatte seit Jahren keinen Kontakt mehr mit ihrer Schwester, ignoriert ihre Anrufe, die perfekte Schwester, die doch in allem so viel besser war. Aber eins weiß Jules, sie wäre nie gesprungen. Meinung: Nach dem Erfolg von Girl on the Train, reicht Paula Hawkins nach. Im typischen Hawkinsstil wird auch hier wieder zwischen den Charakteren gewechselt, was manchmal etwas verwirrend ist, aber einen guten Blick beschert. Sehr spannend und düster, ein bisschen wie Inspektor Barnaby nur wesentlich dunkler. Wenn man sich eingelesen hat kann man es nicht wieder weglegen! Empfehlung für regnerische Tage, nichts für schnell zwischendurch. Bewertung: 4/5 ⭐⭐⭐⭐ sehr gut

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Inhalt: Julia Abbott hat seit fünfzehn Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Schwester Nel, die alleine mit ihrer fünfzehnjährigen Tochter Lena noch immer in ihrem Elternhaus in der kleinen englischen Gemeinde Beckford lebt. Julia hatte sich in London inzwischen ihr eigenes Leben aufgebaut, wollte einfach nur in Ruhe gelassen werden und Beckford und Nel für immer vergessen. Deshalb ignoriert die auch Nels Hilferuf auf ihrer Mailbox, denn sie wollte die Stimme ihrer Schwester einfach nicht hören und war sich sicher, dass Nel ohnehin nur wieder dramatisiert. Doch nun ist Nel tot, und Julia muss nach Beckford zurück und sich um ihre Nichte kümmern. Aber sie hat Angst vor dem Ort, den sie noch immer mit ihren schlimmsten Erinnerungen verbindet, vor dem alten Haus am Fluss und der Flussschleife, die die Dorfbewohner nur den „Drowning Pool“ nennen. An dieser besonders tiefen Stelle des Flusses ereignen sich schon seit Jahrhunderten mysteriöse Todesfälle. Einst wurden der Hexerei verdächtige Frauen zum „Drowning Pool“ gebracht und dort der Wasserprobe unterzogen, aber auch Engelsmacherinnen, Mörderinnen, Ehebrecherinnen und zahlreiche Selbstmörderinnen haben an der Flussbiegung auf rätselhafte Weise den Tod gefunden oder sich von den Felsen in die Fluten gestürzt. Erst vor Kurzem ist ein junges Mädchen, das eng mit Lena befreundet war, hier ins Wasser gegangen. Nel war geradezu besessen von den Frauen, die im „Drowning Pool“ gestorben sind, hat ihre Geschichten gesammelt und aufgeschrieben und war davon überzeugt, dass Beckford ein Ort ist, um unbequeme Frauen loszuwerden. Nun starb Nel selbst an dieser Stelle des Flusses, aber obwohl alle im Dorf sicher zu sein scheinen, dass sie Selbstmord begangen hat, weiß Julia mit Gewissheit, dass ihre Schwester niemals gesprungen wäre… Meine persönliche Meinung: Mit ihrem Debüt "Girl on the Train" hat Paula Hawkins 2015 auf Anhieb einen Bestseller vorgelegt, der auch erfolgreich verfilmt wurde. Während der Film überwiegend positiv aufgenommen wurde, wurde die Buchvorlage sehr kontrovers diskutiert. Vielen Lesern war "Girl on the Train" zu langatmig, und auch die Protagonistin, eine schwer alkoholabhängige Frau, deren Wahrnehmungen man nicht immer trauen konnte, stieß auf wenig Sympathien. Mich hingegen hat "Girl on the Train" restlos begeistert, was nicht zuletzt an der ruhigen Erzählweise der Autorin, der düster-tristen Grundstimmung und den grandios ausgearbeiteten Figuren lag. Umso mehr habe ich mich natürlich nun auf ihren neuen Roman "Into the Water" gefreut. Allerdings habe ich schon kurz nach dem Ersterscheinungstag die ersten Verrisse gelesen. Selbst viele, die von Paula Hawkins Erstlingswerk begeistert waren, sind von ihrem aktuellen Roman nun sehr enttäuscht, was meiner Neugierde allerdings keinen Abbruch tat. Inzwischen kann ich die kritischen Stimmen jedoch durchaus nachvollziehen, denn die Autorin verlangt dem Leser sehr viel Geduld, Durchhaltevermögen und Konzentration ab. Man kann es eigentlich niemandem verdenken, wenn er zwischendurch den Faden und auch das Interesse verliert. Nachdem ich mehr als hundert Seiten gelesen hatte, wollte auch ich schon aufgeben und das Buch abbrechen, denn der Einstieg in die Geschichte ist leider äußerst zäh und gleichzeitig auch sehr verwirrend. Der Roman wird aus nicht weniger als elf Perspektiven erzählt – da fällt es mitunter schwer, den Überblick zu behalten. Manche Protagonisten schildern ihre Erlebnisse und Gedanken aus der Ich-Perspektive, anderen hingegen folgt man aus der Sicht der personalen Erzählinstanz. Auch Passagen aus dem Manuskript der kürzlich verstorbenen Nel wurden in die Geschichte eingeflochten und gewähren einen Einblick in das Schicksal all der Frauen, die im „Drowning Pool“ den Tod fanden. Eine Hauptfigur gibt es nicht, und auch die Suche nach einem Sympathieträger erweist sich als sehr schwierig. Die vielen Zeitsprünge, die in die Vergangenheit reichenden Vorgeschichten und auch die vielen Nebenschauplätze, die auf den ersten Blick nichts mit der Haupthandlung zu tun zu haben scheinen, verleiten dazu, manche Passagen nur zu überfliegen, was man allerdings tunlichst vermeiden sollte. Stattdessen kann ich nur dazu raten, jede scheinbar noch so kleine Nebensächlichkeit aufmerksam zu lesen, denn sonst wird es im weiteren Verlauf der Handlung schwierig, die Zusammenhänge und Verwicklungen noch zu überblicken. Das erfordert außerordentlich viel Geduld, weil im ersten Viertel des Romans eben recht wenig passiert. Diese schier unüberschaubare Menge an Protagonisten, die ständigen Perspektivwechsel und auch der recht ereignislose und langatmige Einstieg in die Geschichte, führte leider auch bei mir dazu, dass es mich irgendwann eigentlich gar nicht mehr interessierte, ob Julias Schwester Nel nun Selbstmord begangen hat, ermordet wurde oder ihr Tod ein tragischer Unfall war. Trotzdem habe ich durchgehalten und bin auch sehr froh darüber, denn nachdem diese anfängliche Durststrecke überstanden war, konnte mich die Geschichte dann doch packen und hat mir auch ausgesprochen gut gefallen. Allerdings melden sich die Protagonisten weiterhin nur sehr kryptisch zu Wort, man weiß nie, wer lügt und wer der die Wahrheit sagt, und offenbar hat auch jeder in diesem kleinen Örtchen Beckford etwas zu verbergen. Wie bereits in ihrem ersten Roman, macht es Paula Hawkins dem Leser auch hier nicht gerade leicht, ihre Figuren zu mögen. Mir gefällt es allerdings, wenn Charaktere ambivalent angelegt sind und man nicht weiß, ob man sie nun lieben oder hassen soll. Obwohl mir außer Julia, die mit traumatischen Kindheitserinnerungen zu kämpfen hat, niemand so recht ans Herz wachsen wollte, waren alle Protagonisten sehr überzeugend und glaubwürdig ausgearbeitet. Die Autorin hat ihr Buch allen unbequemen Frauen gewidmet, und unbequem waren nicht nur die Frauen, die seit Jahrhunderten an besagter Flussbiegung in Beckford den Tod fanden und deren Geschichten hier ebenfalls sehr eindrücklich erzählt werden, sondern eben auch die Protagonistinnen, die Paula Hawkins in ihrem Roman zu Wort kommen lässt. Auch Nel war eine unbequeme Frau, denn sie hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichten all dieser Frauen aufzuschreiben und sich damit nicht gerade Freunde gemacht. Der Verdacht liegt nahe, dass sie deshalb sterben musste, denn zumindest ihre Schwester Julia ist davon überzeugt, dass Nel niemals gesprungen wäre und beginnt daraufhin, sich ebenfalls mit den Geschichten dieser unbequemen Frauen zu beschäftigen. Unbequem sind auch Nickie, eine recht verschrobene Alte, die glaubt, mit Toten sprechen zu können, Erin, die Ermittlerin, eine Fremde und Außenseiterin im Dorf, die an der Wahrheit interessiert ist, und Lena, die fünfzehnjährige Tochter von Nel, ein aufmüpfiges Mädchen, das sehr störrisch und voller Wut und Trauer ist. Sie hat nicht nur ihre Mutter verloren, sondern auch ihre beste Freundin, eine ebenfalls unbequeme junge Frau, die erst vor Kurzem Selbstmord begangen hat, weil sie einen Mann liebte, den sie nicht lieben durfte. Die Schicksale all dieser unbequemen Frauen sind miteinander verwoben und waren teilweise sehr berührend. Stück für Stück gilt es die Zusammenhänge herauszufinden und die einzelnen bruchstückhaften Splitter zu einem stimmigen Ganzen zusammenzufügen. Ich will nicht behaupten, dass dieser Roman besonders spannend ist, wer einen rasanten Thriller erwartet, kann eigentlich nur enttäuscht sein, aber trotzdem entwickelte die Erzählung nach dem recht zähen Einstieg einen Sog, dem ich mich nicht mehr entziehen konnte. Das lag nicht nur an dem angenehmen Schreibstil der Autorin, sondern auch an dem raffinierten und äußerst gut durchdachten Plot, der am Ende zu einem runden Ganzen führt. Die Geschichte ist allerdings äußerst komplex. Der Roman lässt sich nicht einfach nebenbei zügig weglesen, sondern erfordert eben ein bisschen Durchhaltevermögen und Geduld. Belohnt wird man aber mit einer sehr tiefgründigen und bewegenden Geschichte, um Freundschaft, Loyalität, verdrängte Erinnerungen, um lange zurückliegende Missverständnisse, die zu spät erkannt werden, und um eine verbotene Liebe mit verheerenden Folgen. All das hat Paula Hawkins in "Into the Water" zu einer äußerst komplexen und ergreifenden Erzählung verwoben, die mich trotz massiver Startschwierigkeiten dann doch noch überzeugen konnte.

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Beckford, ein Ort, in dem schon mehrere Frauen im Fluss ertrunken sind. Frauen, die ihrem Leben ein Ende setzen wollten. Die letzten zwei Fälle waren Katie, ein erst 15 Jahre altes Mädchen und ein halbes Jahr später Nel, Mutter von Katies Freundin Lena. Was hat diese beiden in den Selbstmord getrieben ? Jules, Nel´s Schwester, glaubt nicht an einen Selbstmord- obwohl sie mit ihr seit langem keinen Kontakt mehr hatte und nur nach Beckford zurückkehrt, weil sie nun die Verantwortung für ihre Nichte Lena trägt. Denn sie kehrt an den Ort ihre Albträume zurück...mit Erinnerungen an Ereignisse, die sie am liebsten für immer vergessen möchte. Was steckt hinter den Todesfällen ? Trügt der Schein ? Paula Hawkins erzählt aus vielen Perspektiven. Immer wieder wechseln die erzählenden Protagonisten. Dazwischen gibt es kleinere Rückblenden zu den verschiedenen Todesopfern, die der Fluss in Beckford gefordert hat. Interessant beim Lesen ist, dass der Leser auch nicht schlauer ist als die erzählenden und agierenden Protagonisten. Anfangs braucht man ein bisschen um die vielen losen Fäden, die die Autorin hier verknüpft, sortiert zu bekommen. Aber nach und nach lernt man jeden der Handelnden sehr gut kennen und kann ihn einordnen. Doch Vorsicht ! Paula Hawkins verrät am Anfang noch nicht viel und man wird lange auf falsche Spuren und Fährten gelenkt. Erst am Ende löst sich alles in einem spannenden Finale auf. MIr haben die wechselnden Perspektiven sehr gut gefallen. Dieses langsame Aufdecken, Schritt für Schritt und Schicht um Schicht. Der Schreibstil wechselt auch mit den Protagonisten. Bei Jules bedient sich die Autorin der Ich-Perspektive, bei den anderen wird aus einer Erzählperspektive, die dem jeweils Handelnden angepasst ist, erzählt. So bekommt der Roman einen angenehmen und abwechslungsreichen Erzählstil. Ich weiß nicht, warum so viele Leser diesen Roman eher negativ bewerten, ich kann es nicht nachvollziehen. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass es sich hier nicht um einen Thriller handelt, sondern um einen spannenden Roman - und wer mit den richtigen Erwartungen an diese Geschichte heran geht, dem wird er auch gefallen. Fazit: Verwickeltes Verwirrspiel mit spannendem Finale

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Inhalt: Nel Abbott spricht ihrer Schwester Julia einen Hilferuf auf die Mailbox. Doch diese ignoriert den Anruf, da sie seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Schwester hat. Wenige Tage später ist Nel tot und niemand weiß, wie es passiert ist und ob sie tatsächlich selbst von der Klippe gesprungen ist. Julia muss zurück nach Beckford reisen, um sich um Nels Tochter Lena zu kümmern, doch dies ist ein Ort an den sie schreckliche Erinnerungen aus ihrer Kindheit hat und an den sie eigentlich nie zurück kehren wollte. Am meisten Angst hat sie aber vor dem Wasser, dem Fluss und einen legendären Ort, den sie "Drowning Pool" nennen. Cover und Gestaltung: Das Cover mit dem Blick in das sich spiegelnde Wasser perfekt passend zur Geschichte gestaltet wurden und ein echter Hingucker. Meine Meinung: Der Klappentext verrät noch nicht allzu viel, was man bei dem Buch zu erwarten hat und worum es sich bei dem mysteriösen "Drowning Pool" handelt. Und wie ein solches Rätsel beginnt auch das Buch, denn es werden erst einmal unzählige Charaktere, die von Familienmitgliedern, über Nachbarn, Lehrer und Polizeibeamte reichen eingeführt, deren Zusammenhänge man anfangs gar nicht erfassen kann. Das kommt aber nach und nach. Wer allerdings Probleme mit solch einer Vielzahl von Perspektiven hat die kontinuierlich hin und her springen, der wird mit diesem Buch sicher keine Freude haben. Ich fand die vielen Perspektiven und Charaktere aber eine schöne Abwechslung, da man das gesamte Geschehen durch mehrere Augen und Blickwinkel sieht. Und da jeder eigentlich nur in Andeutungen spricht, konnte man sehr gut miträtseln und es versprach eine ausgeklügelte Geschichte zu werden. Bald wird klar, dass es gar nicht nur um Nel Abbotts Tod geht, sondern nahezu jeder in Beckford Geheimnisse mit sich herum trägt. Auch in den Zeitebenen springt man ab und zu hin und her. Aus der Perspektive von Nels Schwester Julia erfährt man so auch einiges aus der Vergangenheit und Jugend der beiden Schwestern. Obwohl das Buch erst nach Nel Abbotts Tod einsetzt baut sich die Geschichte ansonsten sehr langsam auf. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass es sich hierbei um keinen Thriller oder Krimi handelt. Nicht umsonst ist es auf dem Cover als Roman deklariert. Es ist mehr ein komplexes Familiendrama. Gewiss lässt es sich als eine Art Spannungsroman einordnen, hat dabei aber eine sehr ruhige Erzählweise. Die Geschichte entrollt sich nur sehr langsam und es gibt sehr wenige wirkliche Spannungsspitzen. Was die Geschichte ausmacht ist zum einen das Setting des "Drowning Pools", einer Flussbiegung, an der früher Hexen und andere unbequeme Frauen ertränkt wurden und an der sich auch in der Gegenwart allerhand mysteriöse Todesfälle ereignet haben. Dieses Setting trägt zu einer sehr düsteren und schaurigen Atmosphäre bei. Die Spannung ist sehr unterschwellig. Man spürt durchgehend, dass etwas in der Luft liegt, bekommt es aber nicht zu fassen. Und zum zweiten gefiel mir die sehr komplexe Geschichte und die wunderbaren Möglichkeiten mitzurätseln. Ich muss allerdings sagen, dass mir das Buch dann im Mittelteil doch etwas zu lang gezogen und zäh wurde und ich mich durch diesen etwas durchquälen musste. Besonders als man dann die ersten Zusammenhänge erahnen konnte und diese auch teilweise schon enthüllt wurden, hätte man das Buch etwas kürzen sollen. Denn das Ende hat mir eigentlich wieder sehr gut gefallen und war passend. Auch wenn man wie gesagt sich die meisten Dinge ab einem gewissen Punkt schon selbst zusammen reimen kann, muss man bis wirklich zur allerletzten Seite lesen, um nicht die gesamte Wahrheit zu verpassen. Wer in einem Buch sympathische Charaktere zum mitfiebern braucht, für den wird das Buch wohl eher weniger etwas sein, denn von denen gab es hier trotz der Vielzahl der Perspektiven keine. Dies stört mich gerade bei einem Spannungsroman aber gar nicht. Ich fand die meisten Charaktere sehr gut und komplex ausgearbeitet. Man bekommt tiefe Einblicke in deren Psyche und teilweise hatte es schon was von einer Charakterstudie. Emotional hat das Buch einiges zu bieten. Jeder trägt irgendetwas mit sich herum, es geht viel um Schuld, Verdrängung, Lebenslügen und unterschiedliche Wahrheiten. Alles ist irgendwie miteinander verwoben. Sehr gut fand ich, dass es um subjektive und trügerische Erinnerungen geht und wie manipulierbar und verzerrt diese sein können. Fazit: "Into the water" ist ein sehr ruhig erzähltes, aber auch wahnsinnig atmosphärisches Familiendrama. Es ist sehr eigenwillig vom Erzählstil her und nicht leicht wegzulesen. Es besticht eher durch unterschwellige Spannung, die düstere geheimnisvolle Atmosphäre und tiefe Einblicke in die Psyche der Charaktere, als durch rasante Spannung. Leider war es mir im Mittelteil dann doch zu zäh und ausladend, aber ansonsten war es ein sehr interessantes und andersartiges Leseerlebnis, so dass ich mir jetzt wohl auch mal "Girl on the train" vornehmen werde. Insgesamt: 3,5 Sterne

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Nach dem großen Erfolg von "Girl on the train" ist nun der zweite Thriller von Paula Hawkins erschienen. Und auch dieses mal handelt es sich um ein komplexes Drama, dass sicherlich nicht jedermanns Sache sein wird (die Meinungen gehen ja stark auseinander). Inhalt: Julia hat ihre Chance verpasst: Den letzte Anruf vor dem Ableben ihrer Schwester Nell hat sie nicht entgegen genommen und jetzt plagen sie Schuldgefühle. Sie kehrt nach Beckford zurück, um sich um ihre Nichte zu kümmern. Doch Julia verbindet mit diesem Ort keine guten Erinnerungen, denn ihre Kindheit/Jugend war im Vergleich zur Vergangenheit ihrer Schwester alles andere als leicht. Vor allem der "Drowning Pool" - eigentlich ein Inbegriff der Idylle und beliebter Treffpunkt der Einwohner ruft in ihr Angstzustände hervor. Wieso hat sich Nell ausgerechnet hier das Leben genommen? Und war es tatsächlich Suizid oder steckt mehr dahinter? Um wie Wahrheit zu erfahren, muss Julia sich ihren eigenen Dämonen stellen... Meine Meinung: Ich habe "Girl on the train" damals schon als eher gemächliches aber dennoch spannendes Drama beschrieben und auch dieses mal trifft es diese Beschreibung sehr gut. Denn "Into the Water" ist kein rasanter Thriller, sondern ein verzwicktes Drama mit vielen (!) Protagonisten. Da die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird, kann man recht leicht den Überblick verlieren. Doch der Leser wird schnell in den idyllischen Bann des Kleinstädchens gezogen und geradezu eingelullt - insbesondere bei den Rückblicken in die Kindheit/Jugend der beiden Schwestern. Die Geheimnisse des Drowning Pools werden nur häppchenweise enthüllt - vieles davon sogar nur angedeutet. Als Leser muss man also am Ball bleiben und kann das Buch nicht mal eben "nebenbei" lesen. Doch es lohnt sich! Komplex, spannend und überraschend - mir hat es sogar besser als der Vorgänger gefallen! Fazit: Ein sehr ruhiges und komplexes Drama voller Geheimnisse, Lügen und Intrigen. Auch wenn es nicht einfach zu lesen ist, wurde ich regelrecht eingelullt und vergebe gerne 4 Sterne!

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Darum geht’s: Julia hat schon viele Jahre nicht mehr mit ihrer Schwester Nel gesprochen. Nun ist Nel tot, es sieht so aus, als habe sie sich das Leben genommen, indem sie vom Felsen in den „Drowning Pool“ gesprungen ist. Julia muss sich um ihre Teenager-Nichte Lena kümmern, aber auch der „Drowning Pool“ und Nels Buchprojekt darüber, dass dort schon mehr als eine Frau gestorben ist, lässt auch Julia nicht los. So fand ich’s: Das Buch lässt sich eher langsam an und ich hatte gewisse Startschwierigkeiten damit. Viele Erzähler bekommen eine Stimme, manche berichten in der ersten Person, andere in der dritten Person und sie wechseln sich in schnellen Intervallen ab. Zwischendurch werden kurze Kapitel aus Nels Buchprojekt eingestreut, die das Schicksal der toten Frauen des „Drowning Pool“ beleuchten. Man muss sich nach und nach zusammenreimen, wer das ist, der gerade seine Sicht beisteuert, und wie der jenige mit den anderen Erzählern in Zusammenhang steht. Vor jedem Kapitel steht der Name des jeweiligen Erzählers, was die Orientierung erleichtert. Irgendwann habe ich mir eine Namensliste (unten angehängt) der wichtigsten Personen gemacht, die mir sehr geholfen hat. Anfangs erleben wir auch mal die selbe Szene aus unterschiedlicher Perspektive, wobei man nicht das Gefühl einer bloßen Wiederholung hat. Das ist geschickt gemacht und hat mir gefallen. Am ehesten habe ich noch Julia, die am liebsten Jules genannt wird, als Protagonistin empfunden, aber tatsächlich stehen die vielen Erzähler relativ gleichwertig nebeneinander und dieses Konzept hat mir großen Spaß gemacht, nachdem die Anfangsschwierigkeiten erst mal überwunden waren. Die Personen sind alle sehr menschlich, es gibt keine Helden, sondern die meisten haben etwas zu verbergen, treffen falsche Entscheidungen oder scheitern an wichtigen Dingen. Und genau deswegen sind sie alle spannend zu beobachten. Ich hatte aber das Gefühl, dass die Autorin sich nicht besonders viel Mühe damit gibt, den Leser gleich zu Anfang des Buches packen zu wollen. Sie präsentiert uns die Story in kleinen Häppchen und lässt die einzelnen Puzzlestücke ohne große Erklärung stehen. Mir fehlte für eine ganze Weile der letzte Kick, der mich begeisterte. Ich habe mich mit der Handlung treiben lassen und war neugierig, aber nicht fasziniert. Doch ich kann jedem nur empfehlen, durchzuhalten, wenn der Anfang des Buches ein bisschen lahm und wegen der vielen Erzähler verwirrend daher kommt. Mit der Zeit meint man, die Zusammenhänge zu durchschauen und bekommt doch immer neue Facetten und andere Blickwinkel vorgesetzt und das hat mich dann irgendwann richtig gepackt. Denn man lüftet Schicht um Schicht und schaut mehr und mehr hinter die Fassade. Auf ruhige Art und Weise hat mich die subtile Spannung des Buches doch irgendwann mitgerissen, so dass ich die zweite Hälfte des Buches am Stück verschlungen habe. Insgesamt war der Anfang zwar etwas langatmig und verwirrend, aber nachdem sich die Irritation erst einmal gelegt hat, konnte mich der Rest des Buches mit einem subtilen psychologischen Verwirrspiel und seinen Charakterstudien doch überzeugen.

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Nachdem ich „Girl on the Train“ von Paula Hawkins mit Begeisterung gelesen hatte, war mir klar, dass ich mir weitere Werke der Autorin zu Gemüte führen werde. Der Klappentext klang schon sehr vielversprechend, doch hatte ich Startschwierigkeiten. Im vorangegangenen Roman setzte die Schriftstellerin auf drei Protagonistinnen und versah die wechselnden Perspektiven mit den Namen der jeweiligen Person als Überschrift. Bei „Into the Water“ tat Paula Hawkins das ebenfalls, doch treffen wir hier auf mehrere Charaktere und ich fand es teilweise verwirrend, zumal auch Zeitsprünge vorhanden waren. Die Story begann etwas flach und ich musste mich vorerst zum Weiterlesen zwingen. Leider kommt man auch nicht gleich wieder in die Geschichte, wenn man den Roman ein paar Tage weglegte. So musste ich die zuletzt gelesenen Seiten nochmals durchblättern. Der Schreibstil der Autorin hingegen gefällt mir wie bereits bei „Girl on the Train“ sehr gut. Die Charaktere wirken sehr authentisch und durch die lebhaften Erzählungen kann ich mir die jeweiligen Kulissen absolut gut vorstellen. Erneut wählte die Autorin eine Ortschaft in England für ihren Roman. Mittelpunkt hierbei war ein Fluss – Drowning Pool. Nel war fasziniert von diesem Fluss. Schon immer ging sie gerne darin schwimmen. Deshalb kann sich Jules auch nicht vorstellen, dass Nel freiwillig gesprungen ist. Jules kehrt nach Jahren in den unruhig beschriebenen Ort Beckford zurück und muss sich fortan ihrer Vergangenheit stellen. Dort laufen nicht nur die Ermittlungen wegen dem Freitod ihrer Schwester Nel, sondern führt deren Handlung auch auf den vorhergehenden Suizid von Katie zurück. Abgesehen davon, dass Katie die beste Freundin von Nel ihrer Tochter Lena war, stellt man keine Verbindung zwischen beiden Selbstmorden her. Nun bekommt der Leser die Geschichte aus der Sicht sämtlicher Einwohner erzählt. So haben wir Josh (Bruder von Katie), Lousie (Mutter von Katie), Erin und Sean als leitende Detectives, Helen (Sean seine Frau), Patrick (Sean sein Vater) , Jules (Schwester von Nel) und Lena (Tochter von Nel). Zudem war Helen die Direktorin an der Schule von Katie und Lena und dann gab es noch den Lehrer Mark. Auch der kommt zu Wort. Zusätzlich kommt noch Nickie ins Spiel. Sie behauptet eine Seherin zu sein und dass die Toten zu ihr sprechen. Auch die Mutter von Sean soll vor Jahren von der Klippe in den Fluss gesprungen sein. Nur Nickie behauptet etwas anderes, doch ihr schenkt keiner Gehör. Unter anderem lesen wir auch kurzzeitig aus dem Jahr 1679 aus der Sicht von Libby, die angeblich als Hexe hingerichtet wurde, indem man sie im Fluss ertränkte. Spinnt man alle Erzählungen aus den Sichtweisen der Figuren zusammen, ergibt sich ein komplettes Netz und das Ende von „Into the Water“ ist absolut stimmig. Zwar plätscherte der Roman anfangs so dahin, aber bereits im 2/3 konnte mich das Buch an sich fesseln, nicht nur weil die Erzählungen der Charaktere zunehmend spannender wurden, sondern kam einiges ans Licht. Ich rätselte lange mit und wurde immer wieder überrascht. Zitat aus dem Buch: »Beckford ist kein Ort für Selbstmörder. Beckford ist ein Ort, um unbequeme Frauen loszuwerden.« Fazit: So schwer, wie ich mich am Anfang tat, „Into the Water“ von Paula Hawkins zu lesen, so schwer fiel es mir letztendlich, das Buch aus der Hand zu legen. Ein schwacher Start mit einem starken Ende.

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Ein gutes Buch

Von: Luiline

23.06.2017

Der Einstieg in die Geschichte ist mir nicht so leicht gefallen. Es gibt viele verschiedene Protagonisten aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Teilweise wechselt dabei auch der Erzählstil und es hat lange gedauert, bis ich die einzelnen Personen auseinander halten konnte. Auf der anderen Seite bekommt man so die Handlung aus mehreren Sichtweisen erzählt, was das Lesen sehr abwechslungsreich gestaltet hat. Besonders gut hat mir aber die Atmosphäre in dem Buch gefallen und auch der Handlungsort und das Setting im Allgemeinen hat die Autorin sehr gut gewählt. Bei dem Buch handelt es sich um einen Roman, der aber durchaus spannende Elemente beinhaltet. Es reiner Thriller ist es aber nicht! Es hat auch etwas gedauert, bis mich die Geschichte richtig packen konnte, aber ab der Hälfte hat mir das Buch sehr gut gefallen. Auch der Schreibstil von Paula Hawkins hat mir sehr zugesagt. Die Autorin baut unterschwellig Spannung auf und nach und nach laufen die Fäden zwischen den einzelnen Protagonisten zusammen. Als Leser kann man seine eigenen Theorien spinnen und die Auflösung kam trotzdem sehr überraschend. Einige Protagonisten haben mir nicht wirklich gefallen, sympathisch waren irgendwie alle nicht. Julia, genannte Jules könnte man als Hauptfigur in dieser Geschichte bezeichnen. Ich hätte gerade über sie noch mehr erfahren, denn insgesamt bleibt ihre Figur recht flach. Auch die anderen Protagonisten sind nicht sehr ausgearbeitet und sehr leicht austauschbar. Hier hätte ich mir gewünscht, dass sich die Autorin auf ein paar weniger Figuren beschränkt hätte. Fazit: Nach leichten Anfangsschwierigkeiten durch die Flut an Protagonisten hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Sie ist ganz anders als "Girl on the Train", was mir aber insgesamt besser gefallen hat als nun ihr neues Buch. Trotzdem kann ich das Buch empfehlen!

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