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Rezensionen zu
Das größte Abenteuer der Menschheit

Lawrence M. Krauss

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Wenn ich versuche, Menschen näher zu bringen, dass Wissenschaft und Spiritualität Hand in Hand gehen, ernte ich oft irritierte, ablehnende und ungläubige Reaktionen. Doch wer sich die Mühe macht, die Verbindung zu suchen, dem eröffnet sich eine Welt voller Potenziale. Um zu verstehen, woher wir kommen und was uns ausmacht, ist es hilfreich Licht, Materie und das Standartmodel der Teilchenphysik zu verstehen. Physiker Lawrence M. Krauss begeistert mit seinen Arbeiten und Vorträgen nicht nur junge Wissenschaftler für seine Themen. Er war Mitbegründer des „Origins Project“ an der Arizona State University, das sich interdisziplinär mit den Ursprüngen des Kosmos, des Menschen, des Bewusstseins und der Kultur befasst. Das Buch lädt ein, in die Anfänge der Universumerforschung bis heute zu reisen. Ein wahrer Informationsrausch der Zeiten und des Raums. Auf der Jagd nach Antworten. War am Anfang Licht? Wie berechne ich Geschwindigkeiten des Lichts? Was wusste Maxwell und was nicht und was entdeckt man in einem Teilchenbeschleuniger? Wie stellt man die richtigen Fragen und warum führen uns falsche Antworten auch zu einem Ergebnis? Wer in Physik bisher nur spröde Naturwissenschaft sah, wird mit diesem Buch eines Besseren belehrt, wobei der Leser die Grundkenntnisse verstanden haben und zu den erwachsenen Entdeckern gehören sollte. Der Autor nutzt verständliche Beispiele, um komplexe Zusammenhänge zu erklären. Das Buch bietet zahlreiche Beispielabbildung zur Thematik. Die Frage: „Woher wir kommen?“, wird hier zur größten Geschichte der Menschheit.

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„…..diese Analyse ergab schließlich, dass Neutron schwerer war als die Summe der Massen von Proton und Elektron. Die Massendifferenz…..war allerding sehr gering“. Und das wiederum ist in Verbindung mit dem Licht, das Kraus wie einen roten Faden durch seine Betrachtungen ziehen lässt, „einer der entscheidenden Gründe, warum wir heute existieren“. Was trocken-wissenschaftlich hier wirkt, ist in der Art der Formulierungen allerdings nur eine Seite dieses, am Ende, glänzend erzählten Einblicks in das Universum und, vor allem, beim Versuch, die grundlegende Frage zu beantworten, „Warum wir hier sind“. Und auch wenn der ein oder andere christlich geprägte, gläubige Mensch beim ersten Eindruck denken könnte, ob der Gliederung in Genesis, Exodus und Offenbarung als Hauptteile des Werkes, dass Kraus Religion und Physik miteinander in Einklang bringen könnte, das täuscht. Und ist doch überaus klug gewählt. Denn die „alten, mythischen Antworten“ in ihren Fragen nach der Schöpfung, in ihrer Suche nach dem „Sinn des Weges des Menschen“ und in der Frage nach einer „anderen Wirklichkeit“ hinter der Wirklichkeit, einem „besseren Ort“ und einer „erlösenden Zukunft“ an eben jenem „besseren Ort“, sieht Kraus die wesentlichen Fragen der Menschheit, die zu ihren Zeiten je mit mythischen Geschichten und theologischen Dogmatiken beantwortet wurden. Die Fragen bleiben grundlegend. Und können heute anders, tiefer, breiter, „ent-zauberter“ beantwortet werden. Mit einem Ergebnis, welche die anthropomorphen Neigungen des Menschen zur Betrachtung der Welt, das anthropozentrische Empfinden, den „gesunden Menschenverstand“, die „Intuitionen“ und vieles mehr hinter sich lassen (müssen). Auf der Basis von Platos Höhlengleichnis (welches Kraus hervorragend breit erläutert und das bis zum Epilog des Werks seine Rolle spielt) dreht Kraus, im Bild, den Kopf weg von der „Schattenwand“, tritt hinaus aus der Höhle, findet wundersame, abstrakte, tiefe Erkenntnisse über das, was das Universum ausmacht, wie was darin zustande kam und kommt, dass hier noch lange nicht alle Kapitel schon geschrieben sind und kulminiert in einer Abwandlung eines Zitates von Albert Einstein (und geht in Widerspruch zu diesem): „Gott würfelt seine Universen“. Denn angesichts des Mysteriums der Existenz des Universums und des Menschen bleiben am Ende der fundierten, flüssig und verständlich verfassten Darlegungen Kraus eben nur zwei grundsätzliche Möglichkeiten übrig. „Wir können annehmen, uns komme eine besondere Bedeutung zu und das Universum sei für uns geschaffen worden“ (was einem christlich-pietistischen-konservativem Verständnis entsprechen würde und somit im Grunde alles, was ist und geschieht als „auf den Menschen gerichtet“ versteht). Eine Weltsicht, die von frühen „Stammesgeschichten“ entfaltet und begründet wurde. Eine Wahl, die von fast allen Weltreligionen so getroffen wurde. Oder man folgt den schrittweisen Erkenntnissen der Wissenschaft (Die Wirklichkeit ist, was übrigbleibt, wenn der Glaube verschwindet). „Das man im Vorhinein keine Angaben über die Antwort macht“. Eine Entwicklung in einem Universum, dessen Gesetzte unabhängig von der menschlichen Existenz vorhanden sind. Und damit den Menschen, wie die Toten Hosen es sagen würden, zu einer „Laune der Natur“ machen. Was für Krauss keine Form der Degradierung darstellt, sondern vielfache neue Möglichkeiten eröffnet. „Ein Zeuge“, eher aus Zufall, das ist das „Warum“. Und lässt jede Frage nach tieferer Begründung oder zielgerichteter Schöpfung obsolet zurück. Und eröffnet dennoch die „freudige Feier des Lebens“, was Krauss wunderbar herzuleiten und zu begründen versteht. Mitsamt einem Plädoyer gegen jedwede Tabus des Denkens und einer scharfen Wendung gegen „Heilige Dogmatiken oder Setzungen“, gegen alles, was das neugierige, freie Denken, Forschen und Reden einschränkt. Eine zwingend herausfordernde Lektüre, was das „Aufräumen“ mit Grundgeschichten menschlicher Mythen angeht, eine herausfordernd zwingende Lektüre, was die überzeugende Setzung der Argumente angeht. Die, trotz des legeren Stils, dem Leser einiges an Abstraktionsvermögen abfordert. Wie das eben so ist, wenn man die Ebene der allgemeinen Befindlichkeit verlässt und wissenschaftlich-mathematisch die Bausteine des Universums ins Licht rückt.

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