Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Schwesterherz

Kristina Ohlsson

Martin Benner (1)

(21)
(25)
(5)
(5)
(3)
€ 11,00 [D] inkl. MwSt. | € 11,40 [A] | CHF 15,90* (* empf. VK-Preis)

“Schwesterherz” von Kristina Ohlsson ist mein erster Krimi von ihr. Dementsprechend habe ich keinen Vergleich zu ihren anderen Werken, ging dennoch durch viele Hinweise auf ihren Schreib- und Plotstil mit großen Erwartungen an das Buch heran. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch. Denn es war anders als ich erwartet habe. Es begann vielversprechend mit dem Auftritt von Bobby in der Kanzlei von Martin Benner und der Fall verspricht auch einiges an Hochspannung. Denn die Unschuld einer Toten zu beweisen habe ich noch nie als Krimimotiv gehabt. Das hat mir dann dementsprechend gut gefallen und die Hoffnung auf eine spannende Ermittlung. Bei der ich von vorneherein wusste, dass es eine Duologie ist und davon ausging, dass es einen Cliffhanger geben wird. Darauf war ich vorbereitet. Hingegen war ich nicht auf den sprachlichen Stil vorbereitet. Kurze, knappe und abgehackte Sätze, die nicht von Tiefe zeigen und mich sehr irritiert haben waren das eine. Irritiert hat mich außerdem, ich kenne es nicht so von einem Thriller, dass unheimlich viel Dialog vorkommt. Das lässt einen zwar gut voran kommen, aber es nicht das, was ich mir unter einem Thriller vorstelle. Etwas mehr Text dazwischen hätte mir besser gefallen und hätte dem Buch auch gut getan. Das zweite war dann desöfteren Martin Benners Wortwahl, die nicht viel von einem Anwalt, sondern eher etwas von den Jungs auf der Straße hatte. Sehr derb und laut. Okay, damit habe ich versucht zu leben und habe es weiter gelesen. So etwas hält mich nicht vom Lesen ab und habe es als Stilmittel angesehen. Nicht jeder Protagonist muss mir sympathisch sein, klar ist es für den Lesefluss angenehmer, wenn man mit dem Protagonisten mit fühlen kann, aber nicht immer ist dies möglich. Martin Benner gehört zu dieser Kategorie von Protagonisten. Er ist überheblich, laut, sexistisch, selbstherrlich auf der einen Seite und das ist die Seite, die ich überhaupt nicht mag. Dann ist da die andere Seite: Er kümmert sich um seine Nichte, die Tochter seiner verstorbenen Schwester. Da ist er dann einfühlsam und ja, er hat eine eigene Art von Kindererziehung. Vor allem seine Art mit Menschen umzugehen, sei es Lucy, seine On-Off-Beziehung und Partnerin in der Kanzlei, kann ich nicht abhaben. Wobei ich mir gewünscht hätte, dass sie sich öfters mal durchsetzt und nicht zu allem Ja und Amen sagt. Sie war für mich etwas blass und einfach dargestellt. Als ob es zu viel Mühe gewesen wäre, neben diesem Charakter von Martin Benner etwas positives und kämpferisches zu setzen. Schade um den Charakter. Vor allen Dingen hat es Ohlsson geschafft ihre Charaktere nicht schwarz-weiß zu gestalten, jeder hat gute und weniger gute Seiten, so auch Lucy. Die sich immer wieder um Belle, Benners Ziehtochter kümmert. Dennoch wurde ich mit keinen der Charaktere richtig warm. Hingegen hatzu Beginn mich die Handlung überzeugt. Sie ist spannend, da ich gerne mehr über Sara Texas und Bobby erfahren hätte. Es kommen auch immer wieder neue Aspekte hinzu. Teilweise zu viele und ich musste versuchen den Überblick zu behalten. Denn ich wollte unbedingt wissen, was es mit Sara Texas und den Morden auf sich hat. Je mehr Martin Benner ermittelt und je mehr er sich in die Sache vestrickt, desto gefährlicher wird es. Nicht nur für ihn, sondern auch für seine Familie und Lucy. Eine Szene verdeutlicht dies besonders und ich fand sie einfach nur heftig und grausam. Aber sie zeigt auch wie sehr Benner schon im Teufeskreis des Superschurken steckt. Wenn man gerade denkt, man hat eine Spur unterbricht Ohlsson dies durch die Einschübe mit den Interviews. Diese spielen in der Gegenwart und verraten schon etwas von dem Geschehen in den nächsten Kapiteln, was wiederum nicht so glücklich ist, aber es wird auch etwas an der Spannungsfahrt herausgenommen und man konnte mal wieder durchatmen. Um dann direkt wie bei einer Achterbahn wieder auf den nächsten Spannungshöhepunkt hin zu rasen. Nicht gerade angenehm, denn sobald man ihn erreicht hatte, gab es wieder den Einschub. Hinzu kamen immer mehr Baustellen und ich frage mich auch jetzt noch, ob es Ohlsson gelingen wird mit dem zweiten Teil “Bruderlüge” alle losen Ende zu verknüpfen, so dass es noch ein Ende findet, das nicht völlig an den Haaren herbeigezogen ist, wie die Story um Sara Texas. Sie scheint nur ein Aufgallopp für den zweiten Teil zu sein, denn plötzlich taucht der Superschurke “Lucifer” auf und Martin Benner hat es mit ihm zu tun. Genau, da fragte ich mich, was will Ohlsson? Ich bin bis jetzt auch nach dem Ende des ersten Teils der Duologie nicht dahinter gekommen. Dennoch werde ich den zweiten Teil lesen, da ich doch wissen möchte, wie es mit Benner weitergeht und wer in aller Welt Lucifer ist. Fazit Ein temporeicher erster Thrillerband der Duologie, mit Ecken und Kanten wie sein Protagonist. Sprachlich nicht immer mein Fall.

Lesen Sie weiter

Als ein junger, ungepflegter Mann im Büro des Anwalts Martin Brenner auftaucht, will dieser ihn am liebsten so schnell wie möglich wieder loswerden. Bei dem jungen Mann handelt es sich um Bobby Tell, dem Bruder der berühmt berüchtigten Sara Tell. Sara Tell ist eine geständige, fünffache Mörderin, die sich vor einer Verurteilung das Leben genommen hat. Ihr Bruder verlangt, dass Brenner den Fall wieder aufrollt, da er davon überzeugt ist, dass seine Schwester Opfer eines Komplotts geworden ist. Zunächst weigert sich Brenner, den Fall anzunehmen, doch als immer mehr Indizien auftauchen, die Bobby Tells Vermutungen bestätigen, beginnt Brenner sich für Sara Tells Schicksals zu interessieren. Doch er begibt sich auf gefährliches Terrain und bringt sich und seine Familie in höchste Gefahr. http://readplaybloggt.blogspot.de/2017/10/roman-schwesterherz-von-kristina-ohlsson.html

Lesen Sie weiter

Martin Brenner ist ein erfolgreicher Anwalt, der um seine Wirkung auf Frauen weiß. Nebenbei hat er eine kleine Tochter, die eigentlich seine Nichte ist. Er hat sie adoptiert, nachdem seine Schwester und ihr Mann bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen. Seine Ex und Affäre Lucy ist in seinem Leben auch allgegenwärtig, denn die beiden teilen sich auch eine Kanzlei. Als dann, wie in einem alten Detektivroman, ein merkwürdiger Kerl in sein Büro kommt und einen ebenso merkwürdigen Auftrag hat, geht es für Martin immer tiefer hinunter in den persönlichen Abgrund. Er soll die berühmte Serienkillerin Sarah Texas rehabilitieren – aber die ist seit einigen Monaten tot. Entgegen aller Bedenken zieht der Fall ihn in seinen Bann und er beginnt zu ermitteln. Bis er selbst im Fokus einer aktuellen Ermittlung steht – als Mordverdächtiger. Die Reihe Dieses Buch ist der erste Teil einer zweiteiligen Serie um Martin Brenner. Um die Spannung in der Reihe auch nach Ende des ersten Buches aufrecht zu erhalten, werden natürlich nicht alle Fragen in diesem Buch geklärt – nein, am Ende stellen sich dann auch noch ein paar neue Fragen. Damit der Leser nach dem ersten Buch nicht enttäuscht ist, dass es mittendrin aufhört, hat die Autorin eine große Frage dann doch geklärt. Das finde ich für so eine Reihe einen guten Kompromiss. Ich hatte mal das erste Buch der zweiteiligen Reihe „Post Mortem“ gelesen, war da nach Band 1 allerdings nicht sehr motiviert, Band 2 überhaupt zu lesen. Bei diesem Buch hier ist der Cliffhanger einfach besser, eine Kleinigkeit wurde schon aufgeklärt, aber der Rest liegt noch im Dunkeln. Schwesterherz ist von der Handlung her auch wesentlich besser geeignet, weil Personen, Geschichten und Rätsel doch von anderer Qualität und Komplexität sind. Stil, Machart, Meinung Wie immer schreibt Kristina Ohlsson sehr spannend, fluffig und gut. Es holpert nicht, man langweilt sich nicht und sie beschränkt sich auf das Wesentliche, ohne knapp zu klingen und mit einigen wohlgewählten Details. Die Geschichte wird übrigens direkt von der Hauptperson Martin Brenner erzählt, und das eingebettet in ein Interview mit einem Journalisten. So hat man vor neuen Kapiteln ein kurzes Gespräch, in dem sich doch immer schon etwas Unheil ankündigt bzw. ein kleiner Hinweis auf die Zukunft auftaucht. Besonders gut finde ich die Hauptperson und die dazugehörige Familienkonstellation. Martin Brenner ist ein gutaussehender Anwalt, der schon etwas oberflächlich und arrogant klingt, wenn er so redet oder denkt. Aber wie es so ist im Leben, ist nicht alles schwarz – und weiß. Die Abneigung schwindet recht schnell, wenn der Leser davon erfährt, dass er seine Nichte adoptiert hat. Obwohl sie so überhaupt nicht in sein Leben passt, konnte er nach dem Tod seiner Schwester einfach nicht zulassen, dass die Kleine ins Heim kommt. Die Beziehung zwischen den Beiden ist sehr interessant und doch etwas unüblich. Und wo das ganze eh schon ungewöhnlich ist, darf auch die Ex-Freundin Lucy nicht fehlen. Sie ist nämlich nicht nur die Ex, sondern auch der Mutterersatz für die adoptierte Tochter, die Arbeitskollegin und die aktuelle Affäre. Dann gibt’s da auch noch einen großen Gangster, der Martin einen Gefallen schuldet. Der Kriminelle ist allerdings auch ziemlich nett. Das ist mal was Neues. Irgendwie finde ich es auch sehr erfrischend, dass man nicht alle Gedanken und Aktionen der Hauptcharaktere nachvollziehen- oder mögen kann. Ein Hoch auf kreative Graustufen! Um es mit den Worten der Hauptperson selbst zu sagen: „Sie haben noch nie so eine klischeehafte Geschichte gehört. (..) Sie enthält alle notwendigen Zutaten. Unaufgeklärte Morde. Einen übermächtigen Drogenboss. Einen erfolgreichen sexsüchtigen Anwalt. Und – Trommelwirbel! – ein süßes Kleinkind. Mit anderen Worten: großes Kino! Wenn da nicht dieses eine Detail wäre..“ (S. 8) Was mir auch gefällt, ist die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart. In der Gegenwart gibt es einen Auftrag, der Martin und Lucy in der Vergangenheit forschen lässt. Es passieren aber auch Verbrechen in der Gegenwart, die damit zu tun haben. Während des Buches gibt es keinerlei Gedanken von der Schlüsselperson, der verurteilten Mörderin Sarah Texas. Man liest eigentlich nur die Gedanken von Martin Brenner und in der Gegenwart –so macht sich nur durch seine Augen ein Bild der Lage. Ein paar Andeutungen führen den Leser auch gern mal in die Irre, trotzdem hat man genug Stoff für eigene Spekulationen, aber auch nicht zu viel davon. Die Handlung spielt übrigens nicht nur in Stockholm, sondern auch in Texas. So gibt’s gleich 2 Regionalthriller in Einem. Fazit Ich werde jetzt mit Teil 2 der Reihe anfangen. Schwesterherz ist nicht wirklich dafür gemacht, ohne den zweiten Teil „Bruderlüge“ konsumiert zu werden. Es bleiben einfach Fragen offen und die Neugier ist nach dem Ende des ersten Buches nach wie vor groß. Bruderlüge sollte man ebenso auf keinen Fall lesen, ohne Schwesterherz gelesen zu haben. Grundsätzlich bin ich davon überzeugt, dass mich ein Thriller von Kristina Ohlsson immer gut unterhalten wird. Der Stil dieser Autorin ist einfach genau meins. Die besonderen Hauptpersonen mit ihrem Graustufen und die unheilvollen Andeutungen sind die besondere Würze des Buches, der Fall an sich erblasst daneben fast ein wenig – lässt aber viele Fragen für den zweiten Band offen. Ich vergebe 4 Sterne und mache mich jetzt an Band 2. Die Rezension folgt.

Lesen Sie weiter

Schwesterherz

Von: Mara

03.07.2017

Inhalt: Staatsanwalt Martin Benner will Bobby Tell eigentlich schnellstmöglich wieder loswerden: Dieser ungepflegte, nach Zigaretten stinkende Kerl wirkt erst mal wenig vertrauenswürdig. Sein Anliegen ist nicht weniger prekär: Tells Schwester Sara – eine geständige fünffache Mörderin, die sich noch vor der Verfahrenseröffnung das Leben nahm – soll unschuldig gewesen sein, und Benner soll nun posthum einen Freispruch erwirken. Vor Gericht hätte die Beweislage damals nicht mal ausgereicht, um Sara zu verurteilen, doch unbegreiflicherweise legte sie ein umfassendes Geständnis ab und konnte sogar die Verstecke der Tatwaffen präzise benennen. Benners Neugier ist geweckt, und er nimmt das Mandat an … Meine Meinung: Der Rechtsanwalt Martin Benner wird dazu gebracht, die Unschuld einer bereits durch Selbstmord ums Leben gekommenen Serienmörderin nachzuweisen. Ihr Bruder spazierte einige Monate nach deren Tod in die Kanzlei und nahm dem Anwalt ein Versprechen ab. Obwohl sich alles in Benner sträubt, kann er sich dem Sog der Neugierde nicht entziehen. So begibt er sich auf eine gefährliche Ermittlungstour, zusammen mit seiner Kanzleipartnerin Lucy. Ermittelt wird in Schweden als auch in Texas. Die Charaktere wurden von der Autorin gut ausgearbeitet sie wirkten lebendig und autentisch. Vor allem mochte ich Brenner er war sehr sympatisch er hat damals seine vier Jährige Nichte adoptiert nachdem seine Schwester nach einem Unfall ums Leben kam Auch Lucy seine . Geschäftspartnerin ist eine taffe Frau, sie waren mal ein Paar. Sie haben zwar ein jetzt ein freundschaftliches Verhältnis, aber hin und wieder haben sie dann doch eine Affäre. . Was die Geschichte und Handlung angeht, so gibt es eine Wendung nach der anderen.man möchte wissen ob das Objekt der Ermittlung tatsächlich eine Serienmörderin war. Der Schreibstil lies sich gut weg lesen und da die Handlung auch spannend geschrieben wurde flogen die Seiten einfach nur so dahin und man fiebert mit den Charakteren mit. Gut hat mir gefallen das die Story in mehrere Abschnitte unterteilt wurden. Jeder Abschnitt beginnt mit einem Interview zwischen Martin Benner und einem Journalisten. Und da es meist in jedem Abschnitt mit einen Cliffhänger endet hat die Handlung umso spannender gemacht. Fazit: Ich kann dieses Buch nur weiter empfehlen es lohnt sich zu Lesen.

Lesen Sie weiter

Staatsanwalt Martin Benner will Bobby Tell eigentlich schnellstmöglich wieder loswerden: Dieser ungepflegte, nach Zigaretten stinkende Kerl wirkt erst mal wenig vertrauenswürdig. Sein Anliegen ist nicht weniger prekär: Tells Schwester Sara – eine geständige fünffache Mörderin, die sich noch vor der Verfahrenseröffnung das Leben nahm – soll unschuldig gewesen sein, und Benner soll nun posthum einen Freispruch erwirken. Vor Gericht hätte die Beweislage damals nicht mal ausgereicht, um Sara zu verurteilen, doch unbegreiflicherweise legte sie ein umfassendes Geständnis ab und konnte sogar die Verstecke der Tatwaffen präzise benennen. Benners Neugier ist geweckt, und er nimmt das Mandat an … Mal wieder habe ich geräubert beim bloggerportal und bin fündig geworden bei Kristina Ohlsson. Ich wollte einen schwedischen Krimi, der aber nicht so fürchterlich dramatisierend ist, also dachte ich, ich schau mal in ihre neue Serie rein (also um genau zu sein, es sind nur zwei Teile ;-) ) und lasse mich unterhalten. Und ich muss sagen: Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, das mich tatsächlich so zwiespältige Gefühle beim Lesen hat erleben lassen. Erst einmal zur Story. Die Handlung ist gut, reißt mich mit und es gibt schöne falsche Fährten. Von Anfang an will man wissen, was es mit dieser seltsamen Geschichte auf sich hat. Das liegt mit Sicehrheit auch an der eher unkonventionellen Weise, mit der Ohlsson zum Teil erzählt. Das Buch beginnt erst einmal mit einem Dialog wie im Drehbuch, bevor es in Martins Ich-Perspektive wechselt. Spannend, weil man auf diese Weise direkt reingeworfen wird in eine Handlung, die man nicht vorhersehen kann. Allerdings muss ich auch sagen, dass die Handlung an sich schon extrem an den Haaren herbeigezogen ist, das ganze hat eher was von USA als Schweden, wenn ihr wisst, was ich meine. Aber dennoch unterhält die Idee und macht Spaß beim Lesen, man sollte nur nicht unebdingt alles hinterfragen. Klassische "Kopf aus, Unterhaltung an"-Lektüre eben. Ebenso unkonventionell finde ich Ohlssons Entscheidung für den Protagonisten. Und der hat es mir im Laufe des Buchs echt nicht leicht gemacht. Martin Brenner ist ein arroganter, selbstverliebter Oberarsch. Anders kann man es nicht sagen. Der Kerl steht in so einem Widerspruch zu allem, was man eigentlich erwartet von der Hauptfigur eines "finde den wahren Täter und stochere im Trüben"-Krimis. Und gleichzeitig ein liebevoller Vater. Einerseits will man ihm ständig eine runterhauen für seine Oberflächlichkeit, andererseits schafft man es aber nicht, von ihm loszukommen. Er hat was, und ich muss gestehen ich finde ihn als Figur deutlich interessanter als die Charaktere in Ohlssons anderer Serie um Friederike Bermann. Brenner ist ein echter Typ, jemand, den ich zwar nicht mag, dem ich aber trotzdem Begleiter sein will. Das muss man als Autor wirklich erst einmal schaffen. Kann ich das Buch empfehlen? Mit Abstrichen ja. Es ist keine High-Class-Literatur und auch nicht der hochspannendste Krimi aller Zeiten. Aber er ist unkonventionell und macht dadurch sehr viel Vergnügen im Einheitsbrei aus Schweden. Ich will auf jeden Fall den zweiten Teil lesen, weil sie leider mit einem Cliffhanger endet, den man zu Ende gebracht wissen will :-D

Lesen Sie weiter

Wer Martin Brenner begegnet, würde nie auch nur vermuten, dass er ein Kind hat, was im Prinzip auch stimmt. Trotzdem ist die vierjährige "Belle" in gewisser Weise seine Tochter. Belle ist ein Waisenkind, seit Martins Schwester, ihre Mutter, mit ihrem Mann bei einem Flugzeugabsturz getötet wurden. Neun Monate war sie damals alt und schnell musste vom Jugendamt entschieden werden, wo sie aufwachsen soll. Die Großeltern kamen wegen ihres Alters nicht in Frage und Pflegeeltern waren für Martin kein Thema. Also nahm er sie kurzentschlossen bei sich auf, obwohl sich sein Lebenswandel nicht unbedingt kindgerecht gestaltet. Der Rechtsanwalt teilt sich seine Kanzlei mit der attraktiven Lucia "Lucy" Miller, der "heißesten Juristenbraut in ganz Stockholm". Doch eine dauerhafte Bindung einzugehen scheint ihm Probleme zu bereiten, zahlreiche Affären hingegen nicht, weshalb eine Trennung vorprogrammiert war. Dennoch arbeitet man zusammen und verbringt auch hin und wieder einen Teil der Freizeit zusammen. Eigentlich läuft für Martin alles prima, bis Bobby auftaucht und seine Schwester, die des fünffachen Mordes beschuldigt wird, rehabilitieren möchte. Zwar hat sie die Morde zugegeben, für ihn bestehen aber ernsthafte Zweifel, die ihn an ihrer Täterschaft zweifeln lassen. Dumm nur, dass sie Selbstmord begangen hat, was ihn andererseits nicht daran hindert, Martin Brenner mit dem Fall zu betrauen. Ihn dahingehend zu überzeugen, scheint aber zunächst nicht ganz einfach zu sein. Kristina Ohlsson stellt ihren Hauptdarsteller, ob beabsichtigt oder nicht, als nicht unbedingt sympathischen Menschen dar. Dem notorischen Frauenheld gelingt es beispielsweise in Lokalen, mit nur einem einzigen Blick weibliche Dummchen zu ködern, die sich natürlich umgehend von ihrem jeweiligen Langweiler abwenden. Mitarbeiterinnen vom Jugendamt sind "Tussen" und Pflegeeltern "Bauerntölpel". Geld macht glücklich, weil man sich damit "Zeit kaufen" kann (Kindermädchen und Putzfrauen) oder einen Porsche. Den untreuen Vater zu ohrfeigen geht auch ... wenn man die eigenen Bindungsängste vergisst. Dazu passt der lockere und vorlaute Ton der Autorin, der natürlich ein nicht uninteressantes Spannungsfeld erzeugt. Zudem stellt sie, neben den privaten Aufgaben, Verwicklungen und Komplikationen, die ihre Hauptfigur umgeben, einen Fall vor, der reichlich aus dem gewohnten Rahmen fällt. Wenn "Sara Texas" tatsächlich frei von Schuld gewesen sein sollte, weshalb sollte sie sich als mehrfache Mörderin dargestellt haben? Leider überzeichnet Kristina Ohlsson den Frauenheld Martin in ebenso völlig unglaubwürdigen Szenarien. Beispielsweise führt der schon zitierte Augenkontakt prompt zu einem abendlichen Spontanrendezvous, bei dem man auch noch sofort zur Sache kommt, Martin aber bereits um 21.30 Uhr wieder zu Hause ist, wo er das Kindermädchen pünktlich ablöst. Das geht nun wirklich auch in einem Roman viel zu schnell. Weniger schnell gestaltet sich die Auflösung des Falles, worauf die Autorin den gesamten Spannungsbogen aufbaut. Martin will die Sache selbst in die Hand nehmen und ahnt nicht, auf was er sich eingelassen hat. Erstaunlich auch, welche Parallelen sich zu seinem eigenen Leben eröffnen. Am Ende spitzt sich die Lage zu und die Rätsel entwirren sich spektakulär und unerwartet. Eine Komponente trennt Kristina Ohlsson jedoch ab, denn schließlich muss es mit dem nächsten Band "Bruderlüge" irgendwie weitergehen. Bleibt zu hoffen, dass der Titel des zweiten Teiles nicht zu viel verrät. Spannend wird es aber in jedem Fall werden ...

Lesen Sie weiter

Sein neuer Mandant ist dem Anwalt Martin Brenner zwar alles andere als sympathisch, aber der Fall weckt sein Interesse. Denn seine Schwester soll einen fünffachen Mord begangen haben, hat diesen sogar freimütig gestanden und sich kurz vor dem Prozess selbst getötet. Ihr Bruder Bobby will die Sache aber nicht auf sich beruhen lassen und seine Schwester rehabilitieren. Martin nimmt das Mandat an – nicht ahnend, in welche Gefahr er sich bei seinen Ermittlungen begibt... Kristina Ohlsson hat abseits ihrer Reihe um Fredrika Bergmann mit „Schwesterherz“ einen neuen Thriller verfasst, der jedoch mit dem Nachfolger „Bruderlüge“ eine Einheit ergibt. Die Geschichte wird darin weitererzählt, sodass man am Ende von „Schwesterherz“ einem recht offenen Ende gegenübersteht und viele wichtige Fragen nicht beantwortet werden. Dem sollte man sich bewusst sein und sich darauf einlassen können, wird dann aber mit einem spannenden Roman belohnt. Die oben beschriebene Ausgangssituation ist früh an den Anfang gesetzt und hat so schnell mein Interesse geweckt, und auch wenn die ersten Ermittlungen noch etwas langatmig ausfallen, schimmert nach und nach das Konstrukt hinter dem Fall durch – und dann wird „Schwesterherz“ richtig spannend. Martin selbst begibt sich dabei in hochgefährliche Kreise und deckt hochkriminelle Strukturen auf, die in eine ganz andere Richtung führen als anfangs vermutet. Die vielen kleinen und großen Wendungen halten den Leser bei der Stange und sorgen für aufregende Momente. Und zum Schluss gibt es dann doch noch so etwas wie ein „kleines“ Ende, das die Lust auf den weiteren Teil geweckt hat. Mit Marin Brenner hat sich die Autorin einen sehr speziellen und nicht gerade einfachen Charakter ersonnen. Der Anwalt ist ziemlich narzisstisch veranlagt, dazu arrogant und sexbesessen, kümmert sich aber liebevoll um seine verwaiste Nichte. Ein Zwiespalt, der dennoch glaubwürdig wirkt, eine spannende Rolle, die man immer besser kennenlernt und eine richtig gut gelungene Hauptfigur. Auch die Nebencharaktere haben ihre eigene Aura, die Ohlsson sehr geschickt einzusetzen versteht. Die Sprache hat mir jedoch nicht immer gut gefallen, vieles wirkt abgehackt und verkürzt, sodass sich oft kein wirklicher Lesefluss einstellt. Ob dies ein gewolltes Stilmittel oder eine unerwünschte Nebenwirkung ist, vermag ich nicht zu beurteilen, es hat mich jedoch an einigen Stellen doch gestört. Interessant sind die kleinen Interviewfetzen, die zu Anfang jeden Kapitels eingebaut sind, die rekapitulieren das bisher Gehörte und wecken das Interesse an den kommenden Entwicklungen. „Schwesterherz“ zieht viel Reiz aus seiner schilldernden, ziemlich kantigen Hauptfigur, aber auch der Fall des Anwaltes kann mit einigen spannenden Momenten punkten. Die Autorin zieht ihre Leser immer tiefer in einen Sog, nur um sie dann in einem intensiven Cliffhanger auf die Folter zu spannen. Das allzu offene Ende kommt dann unerwartet, die Fortsetzung mit Bruderlüge lässt aber glücklicherweise nicht allzu lang auf sich warten.

Lesen Sie weiter

Inhaltsangabe: "Staatsanwalt Martin Benner will Bobby Tell eigentlich schnellstmöglich wieder loswerden: Dieser ungepflegte, nach Zigaretten stinkende Kerl wirkt erst mal wenig vertrauenswürdig. Sein Anliegen ist nicht weniger prekär: Tells Schwester Sara – eine geständige fünffache Mörderin, die sich noch vor der Verfahrenseröffnung das Leben nahm – soll unschuldig gewesen sein und Benner soll nun posthum einen Freispruch erwirken. Vor Gericht hätte die Beweislage damals nicht mal ausgereicht, um Sara zu verurteilen, doch unbegreiflicherweise legte sie ein umfassendes Geständnis ab und konnte sogar die Verstecke der Tatwaffen präzise benennen. Benners Neugier ist geweckt, und er nimmt das Mandat an." Genre: Thriller Seiten: 479 Titel: 3/5 Cover: 5/5 Inhalt: 4/5 Schreibstil: 5/5 Charaktere: 4/5 Ich mag die Bücher von Kristina Ohlsson sehr. Auch das Buch "Schwesterherz", der erste Teil der Martin-Benner-Reihe hat mir gut gefallen. Ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil "Bruderlüge". Ich weiß ehrlich gesagt nicht so richtig, was der Titel mit dem Inhalt zu tun hat, aber ich hoffe, dass klärt sich im zweiten Teil. Ich fand das Buch super spannend, manchmal etwas verwirrend, aber im Grunde einleuchtend. Außerdem mochte ich die Hauptfigur Martin Benner. Er war zwar manchmal irgendwie ein totales Arschloch, aber irgendwas in mir fand ihn trotzdem sympathisch. Bevor wir zum schönen Teil kommen (den wundervollen Zitate aus diesem Buch), muss ich noch einmal kurz etwas Negatives anmerken: Ich mochte es nicht, dass die Kapitelanfänge groß geschrieben waren, zum Beispiel: "SEHEN WIR UNS WIEDER?" Dies wirkt meiner Meinung nach aggressiv und wie schreien und ich fand es nicht angenehm. Nun macht euch bereit für die Zitate: - "Alles, was zu gut ist, um wahr zu sein, ist meist genau das: zu gut, um wahr zu sein." (S. 104) - "Die großen Veränderungen im Leben, so heißt es, geschehen rasend schnell. Über Nacht oder binnen einer Sekunde ändert alles seine Richtung." (S. 218) - "Die Flugtickets kosteten fünfundfünfzigtausend Kronen (...) Buisnessclass. Wenn man schon untergeht, dann wenigstens mit Stil." (S. 255) - "Ich hasste das Gefühl, dass meine Zukunft in den Händen von jemand anderen lag. Ich war in eine Marionette verwandelt worden, und von allen Rollen, die ich in meinem Leben schon gespielt hatte, gab es keine, die verabscheuungswürdiger vorkam." (S. 427)

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.