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Rezensionen zu
Der Serienkiller, der keiner war

Dan Josefsson

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Um ehrlich zu sein habe ich von diesem Justizskandal in Schweden zuvor noch nie gehört. Umso interessanter erschien mir das Thema und dieser Klappentext hätte nicht überzeugender sein können. Zunächst hab ich gedacht, dass dieses Buch ein Roman sei, wurde aber schnell eines besseren belehrt. Es ist ein Sachbuch, welches die wahre Geschichte dieses Skandals wiedergibt mit der Spannung eines richtigen Kriminalromans. Es hat mich unglaublich schockiert, dass ein Mann, der ganz offensichtlich absolut unzurechnungsfähig war, unschuldig zu 20 Jahren Haft verurteilt werden konnte. Ganz ohne Beweise und nur auf Basis eines Geständnisses, welches ihm in einer umfangreichen Psychotherapie entlockt wurde. Meine Meinung: Dan Josefsson begibt sich in seinem Buch auf die Suche nach Antworten, wie es passieren konnte, dass ein unschuldiger Mann verurteilt werden konnte. Er verfolgt die Spur der verschiedenen Therapeuten und welche Rolle sie in diesem Skandal gespielt haben. Wie bereits gesagt, ist das Buch sehr spannend, flüssig und aus Josefssons Perspektive geschrieben. Sicher, Sture Bergwall hat kein rein unschuldiges Leben geführt. Drogenmissbrauch und sexuelle Belästigung stehen auf seiner Straftatenliste, dennoch hat er keinen der Morde begangen. Das wird auch von Anfang an deutlich gemacht. Ich finde es sehr gut, dass der Autor versucht Sture so ehrlich wie möglich darzustellen, ohne ihn unnötig zu bemitleiden oder zu idealisieren. Trotzdem hat man aufgrund seiner Geschichte natürlich trotzdem großes Mitleid mit ihm. Originalbilder in der Mitte des Buches veranschaulichen den Fall noch einmal, was einem immer wieder die Echtheit zurück ins Gedächtnis ruft. Leider hat sich vieles wiederholt, was an den verschiedenen Aussagen lag, die alle recht ähnlich waren. Deshalb muss ich hier einen kleinen Punkt abziehen an dem sonst großartigen, spannenden und sehr informierenden Buch! Fazit: Mehr Leute sollten über diesen Fall informiert werden. Die Geschichte ist sehr gut recherchiert und extrem spannend. Ich kann das Buch vor allem Leuten empfehlen, die an solchen Themen und Psychologie im Allgemeinen interessiert sind. Es ist kein Buch für so mal nebenbei, denn der Stoff regt zu intensivem Nachdenken an.

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Schweden, 1991: Sture Bergwall, ein homosexueller Drogenabhängiger und Kleinkrimineller, wird in die geschlossene psychiatrische Einrichtung Säter nördlich von Stockholm eingewiesen. Dort macht er eine Therapie und wird mit Psychopharmaka behandelt. Im Zuge der Behandlung glaubt er, sich an schlimme Traumata aus seiner Kindheit zu »erinnern« und gesteht, als monströser Serienkiller Thomas Quick mehr als 30 Opfer vergewaltigt und getötet zu haben. Fast 20 Jahr später stellte sich heraus: seine Geständnisse waren frei erfunden. Seine Motive: verschreibungspflichtige Drogen, Geltungsbewusstsein und der Einfluss seiner Therapeutin und deren Zirkel, die glaubten, mit diesem Fall Geschichte schreiben zu können. divider-grey Als ich das Buch angefangen habe, hatte ich erwartet, einen Abriss über Sture Bergwalls Leben zu erhalten und ihm stringent zu folgen. Schon schnell war aber klar, dass der Autor einen anderen Ansatz verfolgt, denn ihm geht es vor allem um die Frage: wie war es überhaupt möglich, dass Thomas Quick entstehen und für glaubwürdig befunden werden konnte? Dafür muss er sich von Sture lösen und stattdessen anderen Personen ins Zentrum rückken, oder, um genau zu sein, eine andere Person, nämlich die Psychologin Margit Norell. Diese war in Schweden der führende Kopf innerhalb der psychotherapeutischen Ansätze zu verdrängten Erinnerungen und ist letztlich auch die graue Eminenz im Hintergrund Säters und des psychotherapeutischen Teams dort. Für Josefsson wirdwährend seiner Recherchen klar, dass Norell mit Hilfe des einzigartigen Falls eines Serienmörders, der sich seiner Taten erst durch die psychoanalytische Therapie bewusst wird, versuchen will, ihren Platz in den Geschichtsbüchern der Psychologie zu sichern. Sie schafft es, eine kleine Gruppe um sich zu scharen, die bereitwillig ihre neuen Denkansätze übernehmen und durch eine völlig unangebrachte Vermischung von Eigentherapie und Supervision regelrecht gehirngewaschen werden. Josefsson geht dabei sehr detailliert vor und erklärt für den Leser zuerst einmal viele psychologische Theorien und Therapieansätze der Psychoanalyse. Diese Kapitel fand ich persönlich sehr interessant, weil ich mich mit Freud irgendwann mal 2001 im Grundkurs Psycholgie vor dem Abi beschäftigt habe, aber nie wirklich tief ins Thema einsteigen musste. Dass die Psychoanalyse umstritten ist, hatte ich irgendwo abgespeichert, aber es war sehr interesant, sich mit den Argumenten des Fürs und Widers auseinandersetzen zu können. Auch die Schilderung des Konstrukts der "Verdrängten Erinnerung", das wirklich oft in heutigen Thrillern bedient wird, ist für den Leser nachvollziehabr aufbereitet und überzeugend argumentiert. Die Einblicke in Experimente zum Installieren von falschen Erinnerungen sprechen eigentlich für sich. Grade ab dem Mittelteil wird das Buch dann aber mitunter etwas zäh. Es wiederholen sich sehr viele Aussagen und Darstellungen, weil der Autor wirklich jeden einzelnen Fall, in dem Thomas Quick verurteilt wurde, aufrollt und anhand von Krankenakten, Interviews und nacherzählten Videosequenzen belegt, wie hier sowohl von der polizeilichen als auch der psychologischen Seite kompletter Mist gebaut wird. Die hahnebüchenen Widersprüche zwischen Tatorten und Quicks Aussagen machen ja schon fassungslos, dann aber auch zu lesen, mit welchen Argumenten diese Widersprüche beiseite gewischt und gradezu als beweis FÜR die Täterschaft gewertet werden, verursachen fast schon Schnappatmung. Was mich am Buch wirklich beeindruckt hat ist, dass Josefsson Sture Bergvall selbst nicht in ein Opferlicht rückt. Bis zum Ende ist nicht klar, was er eigentlich ist - ein pathologischer Lügner, ein Junkie, der im Dauerrausch selbst irgendwann glaubte, was er erzählt, oder ein gewiefter Manipulator, der für Jahrzehnte die Oberhand behält und alle anderen wie Schachfiguren herumschiebt, um seine tägliche Ration von Psychopharmaka nicht zu gefährden? Es kann alles sein oder etwas ganz anderes, Josefsson ergreift hier keine Partei. Das Buch ist trotz seiner Längen wirklich beeindruckend. Ich empfehle es jedem weiter, der sich ein bisschen für Psychologie interessiert und einen wenig bekannten Fall gründlich hinterfragen will.

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Meine Meinung: Das Cover ist schlicht und passend zum Inhalt. Die Kapitel hatten für meinen Geschmack eine gute Länge. Die vielen verschiedenen Bilder und Illustrationen machen das Ganze noch begreiflicher und haben mir sehr gut gefallen. Da dies mehr ein Sachbuch ist, ist der Schreibstil manchmal etwas trocken, aber wenn man sich, so wie ich, sehr für dieses Thema und diesen Fall interessiert, fällt einem das nicht weiter groß auf. Ich bin immer noch fassungslos, wenn ich darüber nachdenke, was dort passiert ist und wie es passiert ist. Ich hätte niemals gedacht, das so etwas überhaupt möglich ist, deswegen hat mich das Buch auch so interessiert. Ich muss allerdings ehrlich gestehen, dass ich bei solchen Sachen lieber eine Dokumentation schaue :) Deswegen hoffe ich, dass es bald eine dazu gibt. Der Autor ist auch Dokumentarfilmer, also habe ich vielleicht Glück ;) Ich kann das Buch wirklich jedem Interessierten empfehlen, es ist kein Buch für mal so nebenbei und Zwischendurch – man sollte sich ganz auf den Stoff einlassen, denn er regt definitiv zum Nachdenken an! Vielen Dank an das Bloggerportal und den Verlag für das Buch ♥

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Inhalt: Schweden, 1991: Sture Bergwall, ein homosexueller Drogenabhängiger und Kleinkrimineller, wird in die geschlossene psychiatrische Einrichtung Säter nördlich von Stockholm eingewiesen. Dort macht er eine Therapie und wird mit Psychopharmaka behandelt. Im Zuge der Behandlung glaubt er, sich an schlimme Traumata aus seiner Kindheit zu »erinnern« und gesteht, als monströser Serienkiller Thomas Quick mehr als 30 Opfer vergewaltigt und getötet zu haben. Fast 20 Jahr später stellte sich heraus: seine Geständnisse waren frei erfunden. Seine Motive: verschreibungspflichtige Drogen, Geltungsbewusstsein und der Einfluss seiner Therapeutin und deren Zirkel, die glaubten, mit diesem Fall Geschichte schreiben zu können. Meine Meinung: Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich, bevor ich das Buch gelesen hatte, von diesem Fall in Schweden nichts gehört hatte und dieser mir auch völlig fremd war. Dan Josefsson erzählt die Geschichte von Sture Bergwall, der Anfang der 90er Jahre in eine psychatrische Klinik eingewiesen wurde und der unter dem Namen Thomas Quick und dem Einfluss von Medikamenten eine Vielzahl von Morden gestand und schlussendlich auch verurteilt wurde. Nach 20 Jahren stellt sich heraus, dass er unschuldig verurteilt wurde. Ich war ein wenig schockiert, dass ein Mann ohne Beweise verurteilt werden konnte. Dan Josefsson begibt sich in seinem Buch auf die Suche nach Antworten, wie es passieren konnte, dass ein unschuldiger Mann verurteilt werden konnte. In dem Buch lernt man Sture Bergwall und einige Weitere Personen, wie seine Therapeuten kennen. Das Buch zeigt, wer in dem Skandal welche Rolle gespielt hat und wer wie daran beteiligt war. Das Buch ist flüssig aus der Sicht von dem Autor, Dan Josefsson, geschrieben. Das Buch hätte insgesamt ein bisschen kürzer sein können, da sich vieles wiederholt hat. Fazit: Die Geschichte ist sehr gut recherchiert und zugleich spannend. Ich kann dieses Buch wirklich nur jedem empfehlen. Ich war sehr begeistert und das Buch hat mich gefesselt. Ich wollte unbedingt wissen, wie das alles passieren konnte und was der Hintergrund war. 4/5 🌟

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Inhalt: Dan Josefsson bringt den größten Justizskandal zu Papier. Sture Bergwall , Drogenhändler und Kleinkrimineller wird in den 90 Jahren in einer der größten psychiatrischen Einrichtung eingewiesen. Der Tatvorwurf ist Mord und Vergewaltigung in mehreren Fällen. Doch nichts davon ist wahr..... Meinung : Nachdem ich die Leseprobe gelesen haben, war ich sehr interessiert an dem Fall von Sture Bergwall alias Thomas Quick und war schockiert wie man dem Rechtssystem ausgeliefert sein kann. Sture hat alle Geständnisse frei erfunden und der größte Teil der Ermittler haben diese nur zu gern geglaubt. Durch seine psychiatrische Behandlung kam es dazu das Sture selbst auch daran glaubte die Morde begangen zu haben. Es ist kaum zu glauben, trotz fehlender Beweise oder gar Leichen wurde Sture Bergwall 20 Jahre eingesperrt. Ich lese gerne Sachbücher und finde es toll wie dieses verpackt wurde, es ist nicht trocken und interessant geschrieben, mit original Dokumente der Patientenakte und Fotos von Sture Bergwall wird das Buch um einiges spannender. Allerdings hätte das Buch gerne 100 Seiten weniger haben dürfen. In vielen Kapitel rollt Dan den Fall auf um dem Leser verständlich die Zusammenhänge zu erklären und mit welche Raffinesse die Ermittler und Psychologen vorgegangen sind. Das Cover hat mich jetzt nicht so sehr angesprochen, aber der Titel versprach ein interessantes Buch und das war es auch. Fazit : Ich möchte mir lieber nicht vorstellen wie viele Menschen heute noch unschuldig im Gefängnis sitzen aufgrund falscher Ermittlungen . Dieses ist ein eindrucksvolles Buch . 4⭐️⭐️⭐️⭐️von 5

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Unglaubliche Recherchearbeit

Von: Manuela Kühn aus Gräfenhain

13.12.2017

"Der Serienkiller, der keiner war und die Psychotherapeuten, die ihn schufen" ist ein Buch von Dan Josefsson und erschien 2017 im btb - Verlag. Es zählt zu den Sachbüchern. Inhalt ist die Aufarbeitung eines der größten Justizskandale Schwedens. Hier wurde der drogenabhängige Sture Bergwall des mehrfachen Mordes für schuldig gesprochen, nachdem er diese und weitere Morde gestanden hatte. Wie sich viel zu spät herausstellte, hatte er keinen dieser Morde begangen. Das Buch macht sich zur Aufgabe herauszuarbeiten, wie es durch den Einfluss von Psychotherapeuten passieren konnte, das Erinnerungsvermögen von Sture so zu manipulieren und wie Nachlässigkeit der Justiz zu dessen Verurteilungen führte. In den unterschiedlichen Kapiteln beleuchtet der Autor ausführlich das Leben und Wirken der beteiligten Personen, wobei sein Fokus ganz klar auf Sture, der Supervisorin Margit Norell und deren Wechselwirkung liegt. Ganz nebenbei erhält der Leser einen umfangreichen Abriss der Weiterentwicklung der Freudschen Psychoanalyse in Schweden. Das Buch ist unglaublich gut und ausführlich recherchiert. Es gibt zahlreiche Querverweise auf weiterführende Literatur, fallrelevante Dokumente und Bildmaterial. Dazu kommen viele Zitate aus Zeugeninterviews, die Josefsson selber durchgeführt hat. Natürlich ist das Buch nicht spannend im Sinne einer klassischen Tätersuche, aber sehr aufschlussreich in der Ursachenforschung zu solch einem Justizirrtum. Josefssons Buch ist geprägt durch einen sehr lockeren Erzählstil und trotzdem wurde es mir auf die Dauer doch etwas langatmig ob der vielen Details. Das Lesen des Buches setzt keine besonderen Kenntnisse therapeutischer Behandlungsansätze voraus. Ohne diese wird es aber hier und da noch zähflüssiger. Das Cover ist ansprechend gestaltet. Das schwarz-weiß Negativ ist eine gekonnte Überleitung zum Beginn des Buches. Die erhabenen Buchstaben der Überschrift sorgen für eine schöne Haptik. Für mich war dieses Buch eine wirkliche Herausforderung und trotzdem glaube ich, dass Fans echter Kriminalarbeit hier ihre wahre Freude beim Lesen haben werden.

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Stures Geschichte

Von: Maren Vollbrecht aus Clausthal-Zellerfeld

30.11.2017

Sture Bergwall hat 39 Morde gestanden und wurde für 8 davon verurteilt. Doch hat er keinen einzigen begangen. Wie ist dies möglich? Der Autor Dan Josefsson begibt sich in seinem Buch „Der Serienmörder, der keiner war“ auf die Spurensuche nach den Antworten auf diese Frage und beleuchtet dabei, die verschiedenen Personen und Geschenisse, die zu diesem Justizskandal geführt haben. Dabei lernt der Leser einiges über Stures Lebensgeschichte und wie er, der kleine Drogenabhängige, sich plötzlich für soviele grausame Taten verantwortlich zeigte. Wie ist es möglich, das sowohl seine Therapeuten als auch die Polizei ihm so uneingeschränkt Glauben schenkten, wenn seine Darlegung der Ereignisse doch ein uns andere Mal mehr als nur knapp danebenlagen? Das Buch zeigt auch auf welche Rolle die Psychoanalytikerin Margit Norell bei dem ganzen Skandal hatte. Wie ihr Glaube an die eigene Unfehlbarkeit, ihr Drang nach Kontrolle und ihr Einfluss auf das Leben und die Ansichten von Stures Therapeuten, das Ganze aus dem Hintergrund zu lenken vermochte. Neben den menschlichen Aspekten beleuchtet der Autor aber auch die psychologischen Theorien, die in Stures Therapie einflossen und gibt sie recht verständlich wieder, so das der Leser die Aussagen der Personen selbst hinterfragen kann. Dabei ist das Buch selbst leicht verständlich und für ein Sachbuch auch spannend geschrieben. Es ist kein Problem den Ausführungen des Autors und der zu Wort kommenden Beteiligten zu folgen.

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