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Rezensionen zu
Vernichtung

David Lagercrantz

Millennium (6)

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Die letzte Rezension auf meinem Blog ist schon etwas her, wie auch der letzte Beitrag überhaupt. Das hat viele unterschiedliche Gründe, vor allem das der 6. Teil der Millennium-Trilogie „Vernichtung“ von David Lagercrantz sehr mühsam zu lesen ist. Mühsam im Sinne von interessant, aber eben mit wenig Spannung, die Lust macht, den Krimi weiterzulesen. Aus dem Inhalt Ein Wohnungsloser wird leblos auf dem Stockholmer Mariatorget gefunden. In seiner Tasche befindet sich die Nummer vom abgehalfterten Journalisten Mikael Blomkvist. Eine DNA-Analyse ergibt, dass das Mordopfer ein auffälliges Gen besaß, das nur in einem Volksstamm in Nepal vorkommt. Blomkvist, von Neugierde gefesselt, nimmt die Nachforschungen auf. Die andere Protagonistin Lisbeth Salander unterdessen, ist auf Moskaus Straßen unterwegs. Sie versucht sich an einem Anschlag auf ihre verhasste Schwester Camilla. Blomkvist bittet Salander erneut um Unterstützung. Mit ihren speziellen Methoden findet sie heraus, dass der Obdachlose ein Sherpa war, der an einer Mount-Everest-Expedition mit tödlichem Ausgang teilgenommen hatte. Blomkvist kontaktiert einen der Überlebenden der Expedition und verschwindet plötzlich spurlos. Salander macht sich auf die Suche nach ihm. Sie spürt, dass Blomkvist in großer Gefahr schwebt. Wenn man nichts Gutes zu sagen hat… … Sagt man lieber nichts: Die ursprüngliche Story Millennium-Trilogie war an sich geschlossen. Alle Handlungsstränge machten einen gewissen Sinn und waren zu jederzeit klar in ihrem Zweck. Je länger sich David Lagercrantz mit der Trilogie auseinandersetzt, umso mehr wird sein eigener Stil deutlich und ändert naturgemäß die Sichtweise auf die Charaktere und deren Entwicklung. Die Gesamtkonstellation der Story wird dadurch nicht besser und die Trilogie hat ihr natürliches Verfallsdatum aus meiner Sicht längst überschritten. Es ist kein Gesamtzusammenhang mehr erkennbar und entwickelt sich zu einer 08/15 Serie mit den immer gleichen Protagonisten und denselben wiederkehrenden platten Stereotypen. Nachdem ich mich durch den 6. Teil gequält habe, weiß ich nicht ob ich mich auf die folgenden Teile freuen soll.

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Als ein Obdachloser tot unter einem Baum im Stockholmer Tantolunden aufgefunden wird, nimmt die Rechtmedizinerin Fredrika Nyman Kontakt zum prominenten Journalisten Mikael Blomkvist auf, denn in der Jackentasche des Toten befand sich ein Zettel mit der Telefonnummer des „Millennium“-Autors. Interessanter als diese Tatsache erscheint Nyman allerdings die DNA-Analyse, der zufolge der Verstorbene ein sogenanntes Super-Gen besaß, das in einer bestimmten Ethnie in Nepal vorkommt. Und tatsächlich weisen das Fehlen mehrerer Finger und Zehen und andere Zeichen von Erfrierungen und arg strapazierter Muskelfasern darauf hin, dass der Tote als Sherpa Expeditionen zum Mount Everest begleitet hat. Um an weitere Informationen zu kommen, muss Blomkvist wieder auf die ganz speziellen Fähigkeiten der hochintelligenten Hackerin Lisbeth Salander zurückgreifen. Die hat gerade erst ihre Stockholmer Wohnung verkauft und ist nun in Moskau nicht nur Waldimir Kusnezow auf der Spur, der als Eigentümer mehrerer Trollfabriken, die Fake-News mit oft antisemitischem Unterton verbreiten und Wahlen beeinflussen, sondern auch ihrer verhassten Schwester Camille, mit der sie eine dunkle Vergangenheit teilt und die nun in russischen Gangsterkreisen verkehrt. Eigentlich hatte Blomkvist vor, etwas Urlaub zu machen, doch als Nyman ihm von der Menge an schmerzstillenden Stoffen im Körper des Toten erzählt, ist sein Interesse geweckt, zumal der Obdachlose offensichtlich kurz vor seinem Tod Kontakt zur erfolgreichen Kolumnistin Catrin Lindås gehabt hat. Von ihr erfährt Blomkvist, dass der Tote den Namen des schwedischen Verteidigungsministers Johannes Forsell erwähnt hat. Der hatte im Mai 2008 an einer Everest-Expedition teilgenommen, bei der Klara Engelman, die glamouröse Frau des legendären Industriemagnaten Stan Engelman, tödlich verunglückt ist. Mit Lisbeths Hilfe nimmt Blomkvist Kontakt zu einem mutmaßlichen Verwandten des Sherpas in den USA auf und kommt allmählich einem komplizierten Drama auf die Spur … „War dort oben vielleicht irgendetwas geschehen, was hatte vertuscht werden müssen? Möglich. Es mochte aber auch ganz anders gewesen sein. Dennoch spürte er, wie seine Lebensgeister zurückkehrten. Sein Urlaub war definitiv vorbei, und er würde der Geschichte auf den Grund gehen müssen. Doch zuerst schickte er eine SMS an Lisbeth: Warum musst du immer so verdammt clever sein??“ (S. 237f.) Der schwedische Autor und Journalist Stieg Larsson schuf mit der auch mehrfach erfolgreich verfilmten „Millennium“-Trilogie moderne Klassiker der skandinavischen Kriminalliteratur, ehe er 2004 unerwartet einem Herzinfarkt erlag. Stieg Larssons schwedischer Verlag und seine Familie traten schließlich 2013 an David Lagercrantz („Allein auf dem Everest“) heran, der die Reihe um die charismatischen wie unterschiedlichen Ermittler Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander fortsetzen sollte. Nach „Verschwörung“ und „Verfolgung“ legt Lagercrantz mit „Vernichtung“ nun seinen dritten und den insgesamt sechsten und wohl auch letzten Band der „Millennium“-Reihe vor. Allerdings gibt er sich wenig Mühe, der Auflösung des offensichtlichen Mordes an dem exotischen Obdachlosen die psychologische Tiefe zu erreichen, mit der Stieg Larsson das Duo Blomkvist und Salander zu so faszinierenden Figuren hat werden lassen. Stattdessen wird die Beziehung zwischen den beiden auch aufgrund der meist räumlichen Trennung zwischen ihnen nicht weiter vertieft. Blomkvist lässt sich etwas überraschend auf eine Affäre mit Catrin Lindås ein und verfolgt mehr oder weniger zielstrebig seine Nachforschungen, während Salander sich ihre gemeinsame Vergangenheit mit Camilla in Erinnerung ruft. Durch die stückweise Enthüllung der Ereignisse während der dramatischen Everest-Expedition wird zwar die Spannung aufrechterhalten, doch wirkt der Plot allzu schablonenhaft konstruiert, um wirklich packen zu können. Vor allem das unglaubwürdig zugespitzte actionreiche Finale hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack einer so famos von Stieg Larsson initiierten Krimi-Reihe, die sein Kollege David Lagercrantz nicht auf diesem hohen Niveau fortsetzen konnte. Im Gegensatz zu seinem berühmten Kollegen vermag Lagercrantz seinen Figuren leider nicht die emotionale Tiefe zu verleihen und handelt gesellschaftspolitische Themen wie hier die wachsende Zahl von Obdachlosen oder die Produktion und Verbreitung von Fake-News nur nebenbei ab.

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