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Rezensionen zu
Kains Erbe

Jeffrey Archer

Kain-Serie (3)

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€ 11,00 [D] inkl. MwSt. | € 11,40 [A] | CHF 15,90* (* empf. VK-Preis)

"Kains Erbe" ist der dritte und somit letzte Band der Trilogie um Abel Rosnovski und William Lowell Kane bzw. deren Nachkommen. Ich neige bei nachfolgenden Teilen dazu, die Klappentexte vorher nicht zu lesen, da diese leider oft zuviel verraten. Dies kann allerdings, wie in diesem Fall, zur Folge haben, dass ich etwas vollkommen anderes erwarte, als ich bekomme. Da "Kain und Abel", der Auftaktband, aus der Sicht von Abel und William geschrieben ist und der zweite Teil aus Sicht von Florentyna, hatte ich mich auf einen erneuten Ablauf der Geschehnisse aus Richards Sicht eingestellt und nur gehofft, dass die Teile, die man bereits aus den anderen beiden Bänden kennt, kurz gehalten werden. Tatsächlich ist "Kains Erbe" aber etwas vollkommen anderes. Nicht Vergangenes wird erneut aufgerollt, sondern es geht weiter nach vorn. Florentyna hat ihr Ziel erreicht und ist die erste amerikanische Präsidentin im Weißen Haus. Dennoch ist sie in diesem Buch eher eine Nebenfigur. Der Fokus liegt bei Mark Andrews, einem sehr sympathischen und intelligenten Charakter, der urplötzlich auf sich allein gestellt und von Feinden umzingelt ist. Sehr schön ausgearbeitet hat Jeffrey Archer die Seilschaften und Animositäten zwischen den einzelnen Regierungsinstitutionen und wie jeder versucht, sich nicht in die Karten schauen zu lassen, die jeweils anderen aber gern für ihre Zwecke nutzt. Mark spielt ein gefährliches Spiel gegen die Zeit und so begleitet der Leser ihn spannungsgeladen - noch lieber wäre mir ein wenig Atemlosigkeit gewesen, aber dafür reichte das Spannungslevel dann doch nicht aus. Der Lesefluss ist sehr gut und man findet schnell in die Geschichte hinein. Langeweile sucht man vergebens, immer tickt die Uhr im Hinterkopf und man hofft und bangt, dass des Rätsels Lösung vor Ablauf der Zeit gefunden wird. Ein anderer Abschluß der Trilogie, als ich erwartet habe, aber kein schlechter. "Kains Erbe" lässt sich schon wegen der komplett anderen Protagonisten auch problemlos ohne Kenntnis der anderen beiden Bände lesen. Auch wenn die Trilogie für mich nicht an die Clifton-Saga heranreicht, habe ich sehr gern Lesezeit mit Abel, William, Florentyna und Richard verbracht und bin schon sehr gespannt auf den Beginn der neuen Reihe, die uns Anfang kommenden Jahres erreichen wird.

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„Kains Erbe“ bildet den Abschluss der Kain und Abel-Triologie Jeffrey Archers. Im Original bereits 1977 veröffentlicht, folgte 1980 erstmalig die deutsche Übersetzung. Eine Überarbeitung durch den Autor erfolgte 1986. Sieht man sich nun diese Zeitleiste an, wird auch schnell klar, warum sich dieser angebliche Abschlussband nicht stimmig in die Trilogie einfügt, wurde er eigentlich doch vor „Kain und Abel“ und „Abels Tochter“ als Stand alone geschrieben. Dem Erfolg dieser beiden Romane ist wohl der holprige Versuch geschuldet, „Attentat“ (so der ursprüngliche Titel von „Kains Erbe“) als dritten und abschließenden Band in die Reihe einzufügen, was allerdings leider nicht schlüssig gelingt. Bezug wird durch Florentyna Kane, Abels Tochter und nun erste Präsidentin Amerikas, hergestellt. Getrieben von dem Wunsch, die Welt ein Stück weit besser zu machen, setzt sie sich für eine Verschärfung der Waffenkontrollgesetze ein. Dass sie sich damit nicht nur Freunde macht, liegt auf der Hand. Und so ist es nicht verwunderlich, dass ihr finstere Mächte nach dem Leben trachten. Aber natürlich ist das FBI in Form des Agenten Mark Andrews zur Stelle, der alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel einsetzt, um die Präsidentin vor Schaden zu bewahren. Man sollte diesen Roman/Thriller unter zwei Aspekten beurteilen. Zum einen natürlich als zu der Trilogie gehörig, zum anderen als eigenständigen Politthriller. Nun, als Abschluss funktioniert er leider nicht, denn dazu sind einfach die Verbindungen zu den beiden Vorgängern zu schwach. Aber als Politthriller kann man „Kains Erbe“ die Qualität nicht absprechen, natürlich immer mit der Einschränkung, dass das Buch bereits fast vierzig Jahre auf dem Buckel hat. Der Thriller hat Tempo und es gibt, wen wundert’s, zahlreiche Intrigen. Alles in allem profitiert der Plot von Jeffrey Archers Politerfahrungen, der sowohl als Kommunalpolitiker sowie im Unter- und Oberhaus der britischen Regierung aktiv war und sich, wie hinreichend bekannt sein dürfte, nicht immer treu an die Gesetze hielt. Alles in allem also nur am Rande eine Familiengeschichte, aber ansonsten durchaus eine spannende Lektüre mit den erwähnten Einschränkungen.

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Florentyna Kane hat es in einer unnachahmlichen Karriere zur ersten Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika geschafft und möchte die Welt nun zu einem besseren Ort machen, wofür sie ein Waffengesetz durch den Senat bringen will. Damit macht sie sich jedoch unbewusst zur Zielscheibe, denn es gibt zahlreiche Menschen, die dem weniger positiv entgegensehen. Durch puren Zufall erfährt das FBI von einem Mordanschlag auf die Präsidentin. Wenige Stunden später sind vier der fünf Mitwisser tot, lediglich der junge Agent Mark Andrews bleibt übrig und hat fortan die Aufgabe, jedes Attentat zu verhindern. Beinahe vollkommen auf sich alleine gestellt hat er dafür nur sieben Tage Zeit. Auf den Erscheinungstermin von Jeffrey Archers finalem Band der Kain-Serie, "Kains Erbe", habe ich schon eifrig hingefiebert, da mich besonders der erste Band vollkommen begeistert hat. Dieses Buch steht den vorherigen in nichts nach und ist gleichzeitig auch so anders, weshalb man es gänzlich unabhängig lesen kann. Im Mittelpunkt stehen diesmal weder Bankenkrisen noch die Hoch- und Tiefpunkte einer Hotelkette, die Handlung findet ihren Schauplatz in der Politik sowie hauptsächlich dem FBI. Florentyna Kane, mittlerweile seit zwei Jahren im Amt der Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika und zugleich die einzige Parallele zu den ersten beiden Kain-Büchern, möchte ein Gesetz zur Kontrolle des freien Verkaufs von Handfeuerwaffen durchsetzen, was selbstredend einige erbitterte Gegner auf den Plan ruft. Manche davon sind in ihren Mitteln radikaler als andere und planen den für sie scheinbar letztmöglichen Ausweg: die Ermordung der Präsidentin. Für das FBI und damit den ermittelnden jungen Agenten Mark Andrews, der durch eine Verkettung tödlicher Ereignisse in diese Position gerät, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, wenn sie das Leben der Präsidentin retten und den für das Attentat verantwortlichen Senator fassen wollen. An jener Skizze der Handlung sollte eigentlich schon ersichtlich werden, inwiefern sich dieser Archer von den anderen unterscheidet, den ich wirklich eher in das Genre des politischen Thrillers einordnen würde, wenngleich die zahlreichen dafür charakteristischen Actionszenen fehlen. Es hat mich auch ein wenig gewundert, weshalb man einen unerfahrenen Agenten wie Mark Andrews mit keiner geringeren Aufgabe betraut als die Ermordung der Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika zu verhindern und wie nebenbei noch den Verantwortlichen zu fassen, aber das macht schließlich den Reiz einer Geschichte aus. Die Tatsache, dass der Vater der Frau, in die er sich immer mehr zu verlieben scheint, sich zunehmend als Hauptverdächtiger herauskristallisiert, ist natürlich ebenso unabdingbar. Mangelt es zwar an rasanten Actionszenen, so definitiv nicht an Spannung. In altbewährter Archer-Manier wechselt man zwischen unterschiedlichen Erzählperspektiven und begleitet somit beispielsweise Mark Andrews bei seinem Wettlauf gegen die Zeit oder sitzt gar mit den Verschwörern an einem Tisch, was der Erzählung Tiefe und Vielschichtigkeit verleiht. Auch wenn das Ende in gewisser Weise so vorhersehbar war, boten die letzten Szenen dennoch großen Unterhaltungswert, wie das gesamte Buch. Mit "Kains Erbe" findet die grandiose Kain-Serie ein würdiges Ende und brilliert mit einem angenehmen Schreibstil sowie charakterstarken Protagonisten, wenngleich es meiner Ansicht nach nicht an die Genialität des ersten Bandes heranreicht.

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