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Rezensionen zu
Spirit Yoga

Patricia Thielemann

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€ 15,99 [D] inkl. MwSt. | € 15,99 [A] | CHF 23,00* (* empf. VK-Preis)

Seit Milena Mosers "Schlampenyoga" mag ich Yoga-Biografien. Und da ich vor einigen Jahren den Film "Im Kopfstand zum Glück" über die Ausbildung zum Spirit Yogalehrer gesehen habe und dort zum ersten Mal Patricia Thielemann in Aktion sah, war ich sehr neugierig auf ihr neues Buch. Im Film kam die Spirit Yoga Gründerin sehr kühl rüber, deshalb war ich sehr gespannt, wie sie ihre Biografie erzählt. Das Buch beginnt mit einem Biografieteil. Danach erzählt die Autorin über die Gründung des Berliner Spirit Yoga Studio. Es folgt ein langer Teil über die Philosophie ihres Yogastils und über diese Community. Gespräche mit Promis bilden den vorletzten Teil. Beschreibungen von Thielemanns Lieblingsyogahaltungen schliessen das Buch ab. Am interessantesten fand ich den Biografieteil, in dem die Autorin ein wenig über ihre Kindheit erzählt, wie sie zum Yoga kam und bei wem sie gelernt hat. Von mir aus hätte er ausführlicher sein können, gerade was ihren Yoga-Werdegang betrifft. Den Philosophieteil fand ich langatmig, denn sie beschreibt unter anderem, dass sie Yoga nicht mit östlicher Philosophie und Esoterik versehen möchte. Einige gute Ansätze sind vorhanden, doch später widerspricht sie sich. Vielleicht eignet sich ein Buch schlichtweg nicht um solche Feinheiten anzusprechen - die Autorin müsste genau definieren, was sie unter Esoterik einordnet und was sie unter Selbstoptimierung versteht. Unter "Community" wird vor allem über das Ausbildungsangebot zum Spirit Yoga Lehrer geschrieben. Hier geht die Autorin zu stark auf die Lehrerausbildung ein, es wirkt wie Werbung. Dadurch macht es den Anschein das ganze Buch sei mehr ein Handbuch für ihr Teacher Training, was ich schade finde. Jede Geste sei geplant (S.43/158) schreibt sie weiter - genauso fühlt sich nicht nur das Buch, sondern auch die Yogastunde (z.B. bei Yogaeasy) an. Als Pädagogin und Tanzlehrerin muss ich ihr in einigen Punkten widersprechen: eine gute Lektion ist keine, die sich 100% an die geplante Lektionsgestaltung hält, sondern eine, die sich spontan ändern lässt, wenn es die Situation erfordert. Seinen eigenen Stil als Lehrer zu entwickeln sollte jeder, die Autorin machte dies ja auch. Die aufgezeichneten Gespräche mit Pater Christoph Kreitmeir und dem Zenpraktizierenden Werner Arnold, mit Neurobiologe Joachim Bauer, mit den Autoren Daniel Kehlmann und Tilmann Haberer, Dr. Rebekka Reinhard, Künstler Tino Seghal und Tanzkritikerin/Yogalehrerin Wiebke Huester hätte es für mich nicht gebraucht. Das Buch kommt sehr rational daher, mir fehlt das Spontane und das Spass haben an der Sache. Der Ansatz jedoch wäre gut, doch es wird sehr leidenschaftslos erzählt und geht mir zu stark in Richtung Selbstvermarktung. Besonders, weil Erfreuliches wie auch allfällige Rückschläge emotionslos in ein, zwei Sätzen abgehandelt werden. Die Autorin gibt quasi nur Eckdaten bekannt, ihre persönliche Gefühlslage bleibt aussen vor, und bestätigt somit meinen Eindruck vom Film. Wer persönlichere und humorvollere Bücher über Yoga-Lebenswege mag, dem empfehle ich die Bücher von Kerstin Rübensamen, Milena Moser, Suzanne Morrison und Claire Dederer. Fazit: Wer es nüchtern mag, ist mit Spirit Yoga gut bedient; ebenso all jene, die sich überlegen den Spirit Yoga Lehrgang zu besuchen. Für diese Leser kann das Buch eine tolle Entscheidungshilfe sein und sie wissen nach der Lektüre, was sie im Spirit Yoga erwartet. 3.5 Punkte.

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