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Rezensionen zu
Spiegel

Cixin Liu

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Mein Eindruck zur Novelle „Spiegel“ ist durchwachsen. Die ersten 33 % lassen sich schwer lesen, man kommt schlecht rein. Aber wenn man dann mit Physik-Nerd-Zeug bombardiert wird und dafür zufällig total affin ist, geht’s ab. Und zwar so richtig. Ein vollautomatisierter Film läuft im Kopf des Lesers ab. Man wird belohnt für jede Seite, die man im ersten Drittel der Novelle durchgehalten hat, und irgendwann bedauert man, dass die Novelle nach 108 Seiten bereits vorbei ist. Ein Trost: Nach der Novelle kommen Nachwort, Anhang und Leseproben, die das Buch auf 192 Seiten aufblähen. Das kann man so oder so sehen – ich persönlich fühlte mich durch den umfangreichen Anhang aufgefangen. Nicht allein gelassen. Stärken des Buchs: Nach etwa einem Drittel geht die Novelle los. Und zwar so richtig. Ab Seite 42 empfand ich die Handlung als spannend, interessant, clever und intrigant. Es fehlte an nichts, als der Fall Luo Luo* erzählt wurde, und ich kam so richtig in die Geschichte rein. Wer sich für die Singularität des Universums, die Urknalltheorie, atomare Grundlagen und die Stringtheorie aus Sicht eines nicht ganz so weit in der Zukunft liegenden China interessiert, kommt mit der Novelle „Spiegel“ voll auf seine Kosten. Da die 108 Seiten schnell weggelesen sind, empfehle ich jedem Leser, die Novelle ein zweites Mal zu lesen und jedes Mal darauf zu achten, wann das Wort „Spiegel“ erwähnt wird. Darüber könnte ich jetzt ellenlange Interpretationen schreiben. Cixin Lius Novelle ist definitv ein Buch zum Arbeiten und Überdenken. Das Ende ist auch eine klare Stärke. Kein offenes Ende im klassischen Sinne, aber definitiv ein offenes Ende. Es zeigt, dass gewisse Wege geschehen werden. Inhaltlich möchte ich nicht spoilern. Egal, wer dich beeinflussen will: Wenn etwas geschehen soll, soll es geschehen. Die Message, die diese Novelle beim Leser hinterlässt, erzeugt waschechte Gänsehaut. Abgesehen davon empfand ich das starke Bedürfnis, weiterzulesen. Ich habe mir beim Beenden der Novelle gewünscht, es handele sich um einen deutlich längeren Roman. Das ist im Prinzip ein hervorragend gutes Zeichen! Eine weitere Stärke des Buches: Heyne hat es wunderschön gestaltet. Es fühlt sich gut und hochwertig an, ganz anders als klassische Taschenbücher, die man sonst im Format von ca. 12 * 19 cm mit 192 Seiten erhält. Schwächen des Buchs: Bai weiß zu viel. Es ergeben sich selbst im spannendsten Teil zwischen Seite 100 und 108 Widersprüche, die an Bai zweifeln lassen. Dazu haben sich die Seiten 20 bis 31 unendlich gezogen. Es handelt sich dabei um einen Monolog, in dem der Leser mit „Sie“ angesprochen wird, da Bai bis auf extrem wenige, kurze Einschübe à la „Song nickte erneut. Das war ihm alles nicht neu.“ die ganze Zeit mit Song spricht. Die Figuren sind extrem oberflächlich gehalten. Nicht auf die coole oberflächliche Weise, so dass sich jede Leserin und jeder Leser in einen Charakter einfühlen kann – die Charaktere sind schlichtweg leer. Song, der zu Beginn im Knast sitzt und misshandelt wird, ist irgendwann einfach frei. Passt schon. Kriegt man nicht mit. Keine Ahnung. (wtf?) Warum da der Kommandant mit seinen Leuten rumsteht und die Hauptfiguren bedrohlich ausfragt, ist ebenfalls mitten in den Bai-lastigen Dialogen egal. So lange man mehr über das Universum und Superstirngcomputer erfährt, kann die Handlung offensichtlich wegfallen. Der Autor ignoriert die Handlung und taucht in ellenlange wörtliche Rede ab. Für einen Teilzeitnerd wie mich ist das okay, da das Thema extrem interessant ist – aber für einen durchschnittlichen Leser ohne spezielle Ambition in dieser Richtung wäre das äußerst enttäuschend. Ein Mann, der auf Seite 88 noch eine Knarre hat und entsichert, verschwindet dann einfach und ward nie mehr gesehen. Insgesamt halte ich die Novelle „Spiegel“ von Cixin Liu für ein unüberarbeitetes, im Lektorat lückenhaftes kleines Meisterwerk, dem vom schriftstellerischen Handwerk tatsächlich einiges fehlt. Die grandiose Message macht diese schwerwiegenden Schwächen allerdings wieder wett, sodass ich meine Wertung von 3 von 5 Herzen ohne schlechtes Gewissen rechtfertigen kann. Hätte mich das nerdige Thema nicht derart gepackt, wären es nur 2,5 Herzen geworden. *Auch die Sache mit Luo Luo wird nicht aufgeklärt und ist… einfach egal. Angefangene Handlungsstränge, leere Charaktere, so weit das Auge reicht! Was ist los, Cixin Liu? Offene Fragen, die mich fortan begleiten: Existiert ein Universum aus einem vier Lichtjahre großen Ozean, warum kollabiert er zu einem schwarzen Loch? Hat das Handeln eines Individuums eine Auswirkung auf die Zukunft, die zehntausende Jahre entfernt liegt? Mein Fazit: Wow. Wenn wir einen Blick in die nahe Zukunft haben, kommt es zu einem Fehler, weil wir durch das Wissen um die Zukunft die Gegenwart verändern. Ich werde mich jetzt in Nachwort, Anhang & co stürzen und die letzten 84 Seiten einverleiben. Einfach, weil ich mehr will. Weil „Spiegel“ nicht fertig ist. Der Autor streut viele Potentiale, wirft Fragen auf und schneidet bewegende Themen an, aus denen sich ein umfangreiches, überwältigendes Buch schreiben ließe. Doch er hat es nicht getan und sich mit dieser gefühlt halbfertigen Novelle zufriedengegeben. Schade!

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Da ich schon viel Positives von Cixin Lius Novelle „Spiegel“ gehört und gelesen habe, kam ich nicht drum herum, mir mein eigenes Bild machen zu wollen. Was ich gleich vorwegnehmen möchte, ist die Tatsache, dass von den 192 Seiten nur 108 die Geschichte ausmachen. Der Rest setzt sich zusammen aus einem Anhang, Nachwort und Leseproben, was meiner Meinung den Preis von 9,99 € nicht gerecht wird. Zur Geschichte kann ich sagen, dass sich der Autor ein sehr interessantes Konzept erdacht hat, aber eben jenes ziemlich schwach rübergebracht hat. Nichtsdestotrotz möchte ich den Schreibstil des Autors würdigen. Es hat sich super lesen lassen, trotz der Unmengen an Fachausdrücken. Des Weiteren stellen sich die Fragen: Was wäre, wenn die Menschen keine Chance mehr hätten, mit Dingen wie Lügen, Betrügen und Verbrechen aller Art davonzukommen? Wohin entwickelt sich die Moral der Menschen, wenn es keine Ausflüchte mehr gibt für die allerkleinsten Schandtaten? Fazit zu Cixin Liu mit "Spiegel" Langer Rede, kurzer Sinn: Die Ergründung der oben genannten Fragen ist ein Genuss. Wer sich nicht betrogen fühlt, dass nahezu die Hälfte des Buches nichts mit der Geschichte an sich zu tun hat und auf ein spannendes und intelligentes Sci-Fi-Gedankenspiel steht, dem sei das Buch ans Herz gelegt.

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Da ich schon viel Positives von Cixin Liu´s Novelle „Spiegel“ gehört und gelesen habe, kam ich nicht drum herum mir mein eigenes Bild machen zu wollen. Was ich gleich vorweg nehmen möchte, ist die Tatsache, dass die Geschichte von den 192 Seiten nur 108 davon die Geschichte ausmachen. Der Rest setzt sich zusammen aus einem Anhang, Nachwort und Leseproben, was meiner Meinung den Preis von 9,99€ nicht gerecht wird. Zur Geschichte kann ich sagen, dass der Autor sehr interessantes Konzept erdacht hat, aber eben jenes ziemlich schwach rübergebracht hat. Nichtsdestotrotz möchte ich den Schreibstil des Autors würdigen. Es hat sich super lesen lassen, trotz der Unmengen an Fachausdrücken. Des Weiteren stellen sich die Fragen: Was wäre wenn die Menschen keine Chance mehr hätten mit Dingen wie Lügen, Betrügen und Verbrechen aller Art davonzukommen? Wohin entwickelt sich die Moral der Menschen, wenn es keine Ausflüchte mehr gibt für die aller kleinsten Schandtaten? Fazit zu Cixin Liu mit "Spiegel" Lange Rede, kurzer Sinn: Die Ergründung der oben genannten Fragen sind ein Genuss. Wer sich nicht betrogen fühlt, dass nahezu die Hälfte des Buches nichts mit der Geschichte an sich zu tun hat und auf ein spannendes und intelligentes Sci-Fi-Gedankenspiel steht, dem sei das Buch ans Herz gelegt.

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