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Rezensionen zu
Uns bleibt immer Paris

Serena Dandini

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€ 14,00 [D] inkl. MwSt. | € 14,40 [A] | CHF 19,90* (* empf. VK-Preis)

Es gibt Städte, über die scheint schon alles geschrieben und erzählt, die sind so oft beschrieben, gefilmt, fotografiert worden, dass man denkt: Kenn ich doch schon. Auch ohne je da gewesen zu sein. New York ist sicher so eine Stadt, Paris eine andere. Und dennoch: Manchmal muss man nur einen neuen Ansatz finden, um scheinbar altvertraute Assoziationen doch noch überraschen zu lassen, zu erklären und zu vertiefen. Mit "Uns bleibt immer Paris" hat Serena Dandini eine Liebeserklärung an Paris geschrieben, in alphabetischen Spaziergängen durch die Seine-Metropole und ihre Arondissemments. Tipps nach Hotels oder Restaurants sucht der Leser vergebens, vielmehr teilt Dandini ihre großen und kleinen Entdeckungen, Geschichten und Personen. "Uns bleibt immer Paris", das raunten sich schon Rick und Ilsa im Filmklassiker "Casablanca" zu - schon damals war Paris ein Sehnsuchtsort, der für Freiheitsgeist und die große Liebe stand. Sie hoffe, das Buch werde Leser animieren, "neue Abenteuer in einer Stadt zu erleben, in der es, wie man bereits weiß, immer wieder was zu entdecken gibt". Denn in Paris gehe nichts verloren, "weder die Freude noch der Schmerz, und alles wird zu Geschichte, Literatur und Überleben." Von A wie Arondissement bis Z wie Zinc führt die literarische Reise und dabei wird auch so manche Geschichte hinter der Geschichte erzählt, etwa im Kapitel M (wie Murs), das nicht nur zu den bekannten oder weniger Bekannten Wandmalereien und Graffiti führt, sondern auch über die Künstler erzählt, gerade auch über die Künstlerinnen. Überhaupt versucht Dandini immer wieder, einen weiblichen Blick, eine weibliche Perspektive zu vermitteln., seien es nun die Frauen unter den Künstlern des Impressionismus oder die "Grandes Horizontales", die Mätresse, Kurtisanen und Edelprostituierten, die sich Freiräume und eine auch wirtschaftliche Selbständigkeit eroberten. von der die "anständigen" Frauen ihrer Zeit nur träumen konnten. Ob Passagen und Markthallen, Künstlertreffpunkte oder ethnische Viertel, die dem Paris-Besucher gewissermaßen eine Reise um die Welt in 80 Stunden ermöglichen - Dandini steckt an mit ihrer Paris-Begeisterung, macht neugierig auf die Geschichten und Geheimnisse der Stadt an der Seine, die sich abseits der Touristenpfade erschließen. Einziger Wermutstropfen: Mit 440 Seiten und einem kompakten Gewicht hat man beim nächsten Parisbesuch ein wenig zu schleppen.

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Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde: Aufmerksam auf das Buch wurde ich durch das Bloggerportal von Random House. Als Französisch-Studentin und Paris-Liebhaberin konnte ich das Buch natürlich nicht unangefragt lassen und freute mich super über die Zusage für das Rezensionsexemplar. Ein herzliches Dankeschön nochmal an dieser Stelle!!! Inhaltsangabe: Serena Dandini schildert in diesem Buch ihre Lieblingsorte, Lieblingspersönlichkeiten und Lieblingsanekdoten aus Paris in alphabetischer Reihenfolge. Mein Bucheindruck: Das erste, das mir an diesem Buch auffiel, als ich es in der Hand hielt, war tatsächlich sein Gewicht. Es wurde auf immens dickem Papier gedruckt, sodass ich das Buch nicht lange halten konnte und eher am Tisch oder auf dem Bauch im Bett ausgestreckt und das Buch vor mir abgelegt lesen wollte. Tatsächlich habe ich schon Bücher mit mehr Seiten gelesen, die deutlich leichter waren. Das hat mich so verblüfft, dass ich das Buch schließlich sogar auf meine Küchenwaage legte, um das genaue Gewicht zu erfahren! Aber nicht nur das Gewicht ist an der äußeren Erscheinung des Buches beeindruckend. Besonders gefielen mir die tollen Collagen von Andrea Pistacchi, die die Buchstaben des Alphabetes und ihre Geschichten voneinander trennen. Die alphabetische Ordnung wirkt auf den ersten Blick ganz rund, auf den zweiten allerdings fällt auf, dass die Buchstaben J, K und X, Y ausgelassen wurde. Bei dem X und dem Y kann ich es verstehen, allerdings fand ich es um das fehlende J und das fehlende K sehr schade. Französische Wörter mit J am Anfang gibt es wie Sand am Meer und auch mit K fand ich ein ideal passendes, das die Autorin sogar selbst schon in einem anderen Kapitel untergebracht hat: klaxonner (Hupen). In dem Kapitel "B wie Bistro" erläutert die Autorin nämlich die Opernpartitur, die von Gershwin um das Hupen der Pariser Taxis erweitert wurde. Mein Leseeindruck: Das Buch war tatsächlich wie ein Spaziergang durch Paris. Der Untertitel des Buches hat nicht zu viel versprochen. Selbst ich, die ich ein halbes Jahr in Paris gelebt habe, konnte noch Neues entdecken und dazulernen. Unendlich viele Klebezettel zieren mein Exemplar, denn für den nächsten Paris-Besuch habe ich neue Must-Sees gewonnen: So zum Beispiel die Buchhandlung "L'Eau et les rêves", die sich auf einem Schiff am Quai de l'Oise befindet und vor allem Titel zum Thema Meer, Reisen und Abenteuer beherbergt. Bei jedem Kapitel war ich neugierig, welches Wort die Autorin für den jeweiligen Buchstaben gewählt hatte und welche Geschichte sie dazu erzählen würde. Mein Lieblingskapitel war übrigens das Kapitel "L wie librairie". Dort stellte die Autorin die Buchhandlung "L'eau et les rêves" (9 Quai de l'Oise, 75019 Paris) vor, auf die ich sofort neugierig wurde. Die Autorin schrieb, dass sich die Buchhandlung auf einem Schiff befände und hauptsächlich Bücher zum Thema Meer anbot. Das passte natürlich super zu meinem Kurs "Expression écrite", in dem wir Hauptsächlich literarische Analysen von Texten zum Thema Meer schreiben müssen. Ich war sehr neugierig und habe direkt bei meinem nächsten Paris-Besuch in der Buchhandlung vorbeigeschaut. Leider musste ich feststellen, dass der Besitzer des Buchladens mittlerweile gewechselt hat und mit ihm auch das Thema des Ladens: Das neue Thema ist "La nature" (Die Natur). Das Buch wirkte dadurch leider nicht mehr ganz so gut recherchiert und weniger aktuell, trotz alledem waren die Orte und Anekdoten liebevoll ausgewählt und das Buch toll gestaltet. Für mich war es ein sehr emotionales Leseerlebnis und es war einfach wunderschön, die Parisliebe mit Jemandem teilen zu können und sich verstanden zu fühlen. Mein Eindruck vom Schreibstil: Dem Schreibstil zu folgen war manchmal etwas schwierig, vor allem durch die langen Schachtelsätze mit den vielen Kommata, die so typisch für das Italienische sind. Die Autorin ist Italienerin und das Buch wurde aus ihrer Sprache ins Deutsche übersetzt. Trotz allem war mir die Erzählerstimme sympathisch und ich empfand sie an vielen Stellen als humorvoll. Serena Dandini ist eine ganz wundervolle Stadt(des Lichts)führerin. ;) Mein Abschlussfazit: Ein Buch, das es geschafft hat, meine Parissehnsucht zu stillen, zumindest bis ich die Lektüre beendet hatte! ;)

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