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Rezensionen zu
Die Zwillinge von Summerbourne

Emma Rous

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€ 8,99 [D] inkl. MwSt. | € 8,99 [A] | CHF 13,00* (* empf. VK-Preis)

Auch in der heutigen Zeit gibt’s im ländlichen Norfolk noch jede Menge Aberglauben. Kobolde, Wechselbälger, Familienflüche ... die dörfliche Folklore ist voll davon. Seraphine Mayes, 25, hat in ihrer Kindheit sehr unter diesem Geschwätz gelitten. Dunkelhaarig, braunäugig und mit olivfarbenem Teint sieht sie ganz anders aus als der Rest ihrer Familie. Deshalb munkelt die Dorfgemeinschaft, dass sie nicht das leibliche Kind ihrer Eltern sei. Die pragmatische und bodenständige Seraphine vermutet eher, dass sie ein Kuckuckskind ist und ihr Zwilling Daniel gar nicht ihr leiblicher Bruder. Daniel ist das egal, ihrem Jahre älteren Bruder Edwin ebenfalls. „Seph“ ist ihr „Schwesterherz“, basta. Das Geschwätz der Leute interessiert sie nicht. Mit ihrer unnahbaren Großmutter Vera kann Seraphine nichts so Persönliches besprechen. Die ist eher eine gestrenge Clanchefin als eine liebevolle Oma. Dass mit Seraphines Abstammung etwas faul ist, scheint sie aber zu wissen – oder zumindest zu ahnen -, denn den Familiensitz „Summerbourne“ soll Globetrotter Daniel erben, nicht Seraphine, die als einzige aus der Sippe an dem Anwesen hängt. Die Eltern kann Seraphine nicht befragen. Ihre Mutter Ruth hat kurz nach der Entbindung Selbstmord verübt und ihr Vater wollte deshalb nie über die Vergangenheit sprechen. Jetzt ist auch der Vater verstorben und Seraphine sichtet auf Summerbourne seine Unterlagen. Dabei findet sie ein Foto, das ihren Befürchtungen neue Nahrung gibt: Es zeigt ihre Eltern mit Edwin und nur einem Baby. Das Foto muss kurz vor dem Tod ihrer Mutter aufgenommen worden sein. Wieso sind nicht beide Zwillinge auf dem Bild? Wenn schon die Familie nicht reden kann oder will, müsste das damalige Au-pair-Mädchen Laura Silveira Licht ins Dunkel bringen können. Sie muss das Foto gemacht haben. Sie war es auch, die Ruth bei der Entbindung – einer Hausgeburt – beigestanden hat. Nach Ruths Tod war Laura dann blitzartig verschwunden. Seraphine beginnt Laura zu stalken. Doch die weiß genau, wer sie verfolgt und geht jedem Versuch einer Kontaktaufnahme aus dem Weg. Sie hat einiges zu verbergen, wie die Leser*innen bald erfahren, denn auf einer zweiten Zeitebene erzählt sie von ihrer Zeit als Au-pair auf Summerbourne. Je mehr Seraphine recherchiert, desto mehr Möglichkeiten tun sich auf. Aber vielleicht ist doch alles ganz anders abgelaufen als alle denken? Denn da gibt’s noch Kiara Kaimal, die genau so alt ist wie Seph und Danny, deren Mutter aber niemand zu kennen scheint ... Als die ganze Wahrheit endlich auf dem Tisch liegt – und die Leser*innen sich einen Stammbaum gezeichnet haben, um nicht restlos den Überblick zu verlieren -, ist eines klar: Keiner aus dem Blackwood-Mayes-Familienclan kann sich jetzt noch auf Unwissenheit herausreden. Aber wie weit sind sie gegangen um ihre Geheimnisse zu bewahren ...? Ich liebe Geschichten mit Familiengeheimnissen! Hier ist es ein besonders verzwicktes. Was passiert sein muss, ist schon irgendwie klar – aber wer mit wem und wohin welches Kind gehört, das erfahren wir erst zum Schluss. Die Autorin macht es wirklich spannend. Okay: Man muss schon an viele Zufälle glauben und es hätte auf jeder Zeitebene Möglichkeiten gegeben, die Katastrophe aufzuhalten. Das hätte so nie passieren müssen. Fast hätte ich das Buch unterwegs abgebrochen, weil ich Vera und Ruth so unerträglich fand. Arrogante, unterbeschäftigte Damen, die permanent Aufmerksamkeit brauchen und ihre Mitmenschen mit ihren Launen terrorisieren, gehen mir furchtbar auf den Keks. Ja, ich weiß, dass die beiden Frauen so sein müssen, damit die Geschichte funktioniert. Figuren, die von der Leserschaft so inbrünstig verabscheut werden, muss man als Autor*in erst mal schreiben können. Hut ab! Trotzdem: Diese anstrengenden Damen nerven. Imponiert hat mir Seraphine. Egal, wie abweisend und feindselig sich ihr Umfeld auch benimmt: Sie will unbedingt die Wahrheit wissen und forscht unbeirrt so lange nach, bis sie sie kennt. Wenn man die ungewöhnliche Häufung von Zufällen akzeptieren kann, hat man spannende Unterhaltung.

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Unrealistisch? Ja. Spannend? Und ob. Eher verzwickt. Dabei fängt alles so harmlos an. Es gibt zwei Erzählstränge und Zeiten. Einmal erzählt das Au-pair Laura von ihrer Zeit im Haus Summerbourne. Sie wirkt sympathisch, die damaligen Bewohner wachsen einem ans Leserinnenherz und es scheint ein typische Sommerroman zu werden. Wäre da nicht der parallel verlaufende Strang, der die Sicht der Dinge fünfundzwanzig Jahre später aufrollt. Viele Geheimnisse Etliche Familiengeheimnisse wurden unter den Teppich gekehrt. Es gab tödliche Unfälle und eines der drei Kinder, die während Lauras Zeit als Au-pair geboren wurde, denkt, es wäre ein Kuckuckskind. Seine Geschwister sind von ihrer Recherche etwas genervt. Es erhält Drohungen und fühlt sich bestärkt darin, weiter zu wühlen. So kommt nach und nach Unvorhergesehenes ans Licht. Verzwickt wird es und auch ein bisschen romantisch. Stil und Sprache Es fängt harmlos an und man merkt sofort, dass das nicht so bleibt. Die Autorin fesselt zwar nicht von Beginn an, aber man bleibt dran. Ab der Mitte ahnt man, wie es ausgehen könnte, trotzdem gibt es genügend Spannung und Überraschungen, falsche Fährten und einiges mehr. Es ist kein Krimi, aber nahe dran. Gut verfasst und durchaus ein Schmöker.

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Seraphine und ihr Zwillingsbruder Danny sind auf Summerbourne groß geworden, einem ländlichen Anwesen in England, dort, wo ihre Mutter kurz nach deren Geburt von den Klippen sprang. Viele Geheimnisse ranken sich um dieses Anwesen und um die Umstände der Geburt der Zwillinge, doch erst ein Foto wirft für Seraphine Fragen auf, welche sie sich einfach nicht selbst beantworten kann. Warum ist auf dem Foto, welches kurz nach der Geburt der Zwillinge gemacht wurde, nur ein Neugeborenes zu sehen und warum ist das damalige Au Pair kurz nach den schrecklichen Ereignissen verschwunden? Ein großartiger Roman mit schrecklichen Geheimnissen rund um eine außergewöhnliche Familie ist dieser hier. Die Autorin erzählt eine wahnsinnig spannende und packende Geschichte, die mich von der ersten Seite an packen konnte und die mich wirklich zufrieden zurückgelassen hat, auch wenn sie nicht perfekt war. Der Roman wird abwechselnd, in zwei Zeitsträngen und aus ebenfalls zwei Erzählperspektiven erzählt, einmal 1991/92 und einmal 25 Jahre später. Dabei ist der Schreibstil der Autorin flüssig und einfach zu lesen, aber auch bildlich und einprägsam. Die Handlung beginnt damit, dass Seraphine, nach dem Tod ihres Vaters ein Foto findet, welches Fragen über ihre Herkunft aufwirft und schon geht es richtig spannend los. Es geschehen viele mysteriöse Vorfälle, gibt zahlreiche interessante und unvorhersehbare Wendungen und immer mehr Geheimnisse treten ans Tageslicht, die es aufzudecken gilt. Gleichzeitig wird Lauras Geschichte erzählt, wie sie 1991 nach Summerbourne kommt und in Ereignisse verstrickt wird, die sie sich vorher niemals vorzustellen gewagt hätte. Diese spitzen sich immer mehr zu, bis die Fragen der Gegenwart auf die Antworten der Vergangenheit treffen und die Geschichte in einem sehr kreativen, aber auch teilweise sehr unrealistischen Finale gipfelt. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mir ab etwa der Hälfte des Buches schon vorstellen konnte, auf was das alles hinauslaufen wird. Und ich wurde auch nicht mehr anderweitig überrascht. Dennoch wurde die Geschichte nicht langweilig, da die ganzen kleinen Nebenhandlungen und Verstrickungen noch immer spannend waren und mich in ihren Bann gezogen haben. Die Charaktere in diesem Buch fand ich nicht alle wahnsinnig sympathisch, aber dennoch gut geschrieben. Sie haben eine gewisse Tiefe und handeln nachvollziehbar. Schön fand ich, dass Seraphine nicht aufgegeben hat und auch Laura hatte wirklich großartige Momente. Auch alle anderen Charaktere hatten ihren berechtigten Platz im Buch, den sie gut ausgefüllt haben. Insgesamt habe ich nicht viel zu meckern bei dieser spannenden und packenden Familiengeschichte, die mit der einen oder anderen Überraschung aufwarten konnte und mich wahnsinnig gut unterhalten hat. Auch wenn sie an manchen Stellen nicht sehr realistisch ist, so ist sie dennoch gut geschrieben und absolut lesenswert.

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