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Rezensionen zu
Die unglaubliche Reise von Sitas Töchtern

Balli Kaur Jaswal

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Ein Muss für Indien-Fans!

Von: Furbaby_Mom

23.11.2020

Die in London aufgewachsenen Schwestern Rajni, Shirnia und Jezmeen sind grundverschieden und stehen sich nicht sonderlich nahe, daran kann auch der Tod ihrer Mutter nichts ändern. Doch Sita hatte kurz vor ihrem Ableben noch ein Ass im Ärmel: in ihrem letzten Wunsch bittet sie die Mädchen, gemeinsam nach Indien zu reisen, in das Land ihrer Herkunft. Prompt sind sich die jungen Frauen zum ersten Mal seit Langem über etwas einig: sie haben so gar keine Lust auf diesen Zwangsurlaub im lauten, hektischen, tropisch heißen Indien, zumal jede von ihnen gerade ganz andere Sorgen und mit eigenen Problemen zu kämpfen hat. Rajni hat erfahren, dass ihr 18-jähriger Sohn eine doppelt so alte Frau zur Freundin hat und demnächst Vater wird. Shirnia, die einst nach Australien ausgewandert war, fühlt sich mittlerweile in ihrer Vorzeige-Ehe mit einem reichen Inder und dessen herrischer Mutter unverstanden und bevormundet. Und von der kessen Jezmeen geht ein skandalöses Video viral, das ihren Traum von einer Schauspielkarriere für immer zu zerstören droht. Die eigenwillige Familiendynamik der Shergill-Schwestern ist herrlich authentisch dargestellt worden – sie zanken und reizen sich bis aufs Blut, aber im Ernstfall halten sie doch zusammen und erkennen, wie wichtig sie einander sind. Alle Figuren sind gleichermaßen intensiv, facettenreich und schlichtweg glaubwürdig ausgearbeitet. Vor allem die besonnene Shirnia, die von ihrer Schwiegerfamilie eine schreckliche Pflichtaufgabe für ihren Indien-Aufenthalt aufgetragen bekommt, an der sie beinahe zerbricht, ist mir ans Herz gewachsen. Für mich war dieser im März 2020 beim Goldmann Verlag erschienene Roman das erste Werk der Erfolgsautorin Balli Kaur Jaswal, aber ihr lockerer und zugleich feinfühliger Schreibstil, der mit viel Humor an den richtigen Stellen gewürzt ist, hat mir ausnehmend gut gefallen. Das farbenfrohe, mit edlen Goldakzenten verzierte Cover verspricht eine angenehme Wohlfühlstory; in Anbetracht all der faszinierenden indischen Impressionen in diesem Buch – lebendige Märkte, heilige Gedenkstätten, kunstvolle Tempel, spirituelle Rituale, geschichtsträchtige Traditionen – stimmt dies wohl. Dennoch zeichnet die Autorin kein verklärtes Bild von Indien, sondern schlägt auch ernste Töne an, die zum Nachdenken anregen. Sterbehilfe, die Alltäglichkeit von Vergewaltigungen, seelischer Missbrauch und veraltete Ansichten gegenüber Frauen sind zentrale Elemente der Handlung. Aufgrund der zahlreichen aufgeweckten Dialoge, witzigen Momente und rührenden Szenen verfällt man beim Lesen allerdings keineswegs in Negativität, im Gegenteil. Fazit: Unheimlich atmosphärischer, tiefgründiger Indien-Roman über Familienzusammenhalt, Traditionen, den Mut zur Veränderung und die Suche nach dem individuellen Glück.

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Klappentext: "Ausgerechnet Indien! Die pedantische Rajni, die extrovertierte Jezmeen und die zurückhaltende Shirnia sind in London aufgewachsen, und keine der drei Schwestern zieht es in die Heimat ihrer Eltern. Aber just eine Reise nach Indien war der letzte Wunsch ihrer verstorbenen Mutter, also packen sie widerstrebend ihre Koffer. Schon bei ihrer Ankunft in Delhi scheinen sich alle Vorbehalte gegen diese ‎Unternehmung zu bestätigen – und jeder Tag bringt eine neue Krise. Doch sind es gerade diese größeren und kleineren Katastrophen, die den Schwestern schließlich zeigen, dass sie mehr verbindet, als sie je geahnt hätten …" Ich lese sehr gerne indische Literatur, nicht grundsätzlich, aber "Die unglaubliche Reise von Sitas Töchtern" zählt definitiv dazu. Das bunte und fröhliche Cover lenkt etwas von der Ernsthaftigkeit des Romans ab, der viele aktuelle Themen anspricht: Sterbehilfe, Stellung der Frau in Indien, Migrationshintergrund usw., dennoch ist der Lesestoff leicht und mit vielen lustigen Stellen gespickt. Sita stellt ihren Töchtern noch auf dem Sterbebett eine schwierige Aufgabe: Sie müssen zusammen bestimmte Orte in Indien bereisen und Gutes tun. Außerdem sollen sie die Asche der Mutter im Heimatland verstreuen. Zwischen den drei Frauen entwickelt sich eine unglaubliche Dynamik und die drei zogen mich sofort in ihren Bann, sodass die Seiten nur so dahin flogen. Balli Kaur Jaswal, in Singapur geboren mit familiären Wurzeln im Punjab, Indien, hat schon auf der ganzen Welt gelebt. Ihr erstes Buch "Geheime Geschichten für Frauen, die Saris tragen" ist bereits 2018 erschienen und wandert sofort auf meinen SUB. Mit "Die unglaubliche Reise von Sitas Töchtern" hat sie mich auf gut 500 Seiten bestens unterhalten.

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