Eine Frau, ihr Bus und der unverschämt kluge Plan

Schnell gelesen, aber evtl. auch schnell vergessen?

Thalia Buchhandlung

07.11.2023

An sich ist es wirklich ein süßer Feel-Good-Roman, der auch vor schweren Themen nicht zurückschreckt. Es werden viele typische Unterhaltungsromanthemen besprochen, wie der Selbstfindungstrip der Frau samt reichlich Body Positivity. Daneben geht es allerdings auch viel um den überstandenen Brustkrebs der Protagonistin und zwar in gefühlten endlosen Wiederholungen! Das war mir manchmal echt zuviel, da dachte ich die ganze Zeit: JA, ich habs doch verstanden, können wir bitte weitermachen mit dem Plot. Wenigstens bleibt man von einer kitschigen Liebesgeschichte verschont, das hat man in dem Genre selten und ich empfand das als eine sehr positive Abwechslung! Allerdings wird dieses Buch in Gefahr laufen eins dieser Bücher zu sein, die man schnell weggelesen, aber eben auch schnell wieder vergessen hat. Es ist nett und es ist witzig, aber es ist eben nicht außergewöhnlich. Trotzdem eine nette Unterhaltung für zwischendurch.

Annie findet zu sich selbst

04.11.2023

Nachdem Annie den Brustkrebs überwunden hat, ist trotzdem nichts mehr wie vorher. Ihr Mann ist mehr Krankenpfleger als Ehemann, ihr Sohn hat einige Probleme und ihr Job als Altenpflegerin ist viel zu anstrengend für Annie. Als sie den roten Oldtimerbus entdeckt, kommt ihr die Idee, diesen als BH-Bus umzufunktionieren und über Land zu fahren, um ihre BHs und Slips direkt an die Frau zu bringen. Dieser Roadtrip bringt weitere Veränderungen in Annies Leben, da sie auch von ihrer Vergangenheit eingeholt wird.. Der deutsche Titel "Eine Frau, ihr Bus und der unverschämt kluge Plan" klingt leider sehr sperrig, aber das Cover ist ansprechend, man sieht den Oberkörper einer in rot gekleideten Frau und im Hintergrund schwedische Landschaft. Mir persönlich hätte aber ein roter Bus vor der schwedischen Landschaft noch besser gefallen. Karin Jansons Schreibstil ist klar, ich war schnell in der Geschichte drin und konnte erkennen, um was und wen es geht. Manchmal fand ich die Formulierungen in Deutsch etwas ungünstig, die Frage ist, ob das an der Übersetzung liegt? Aber insgesamt hat mich Annie und ihre Geschichte nicht so ganz abgeholt und berührt. Außerdem fand ich die Story mit ihrem Sohn etwas zu kurz abgehandelt. Alles in allem ein nettes Buch für zwischendurch, aber ich hatte mir noch etwas mehr von der Geschichte erwartet.