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Rezension zu
Eine Krone aus Feuer und Sternen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Zu viel Politik, zu viel Pferde, zu wenig Emotionen für eine tolle Idee.

Von: Aus dem Leben einer Büchersüchtigen.
08.10.2018

Meinung: Ich gestehe, ich hatte ein wenig Angst davor, dieses Buch zu lesen. Das lag vor allem an den vielen negativen Meinungen, die mir bereits zuvor über den Weg gelaufen sind. Natürlich möchte ich mich davon nicht beeinflussen lassen und mir immer noch mein eigenes Bild machen, aber ein mulmiges Gefühl bleibt trotzdem zurück. Als ich dann anfing zu lesen, merkte ich schnell: Meine Befürchtungen haben sich bewahrheitet. Ca die Hälfte des Buches dreht sich um höfische und politische Intrigen. An sich gar kein Problem, wenn sie spannend verpackt sind. Das ist an dieser Stelle aber leider nicht der Fall. Die ganzen Besprechungen des Hohen Rates, die Ausritte der Königsfamilie, die halbherzigen Versuche eine friedliche Lösung zu finden, all das wird irgendwie sehr trocken erzählt. Ich konnte mich überhaupt nicht einfühlen, geschweige denn mitfiebern. Das Land, in dem das Ganze spielt, ist seit Jahren zwiegespalten. Magienutzer finden nur noch in einem einzigen Gebiet Zuflucht: Zumorda. Alle anderen Königreiche haben Angst vor den begabten Menschen. Menschen mit Neigungen. Menschen wie Dennaleia, die den Prinzen von Mynaria heiraten soll - eines der Reiche, die Magie verboten hat. Weil sie etwas besitzen, das sie nicht kontrollieren können. Die Geschichte beginnt mit der Ankunft von Prinzessin Dennaleia in Mynaria. Erzählt wird aus ihrer und der Sicht von Amaranthine, kurz Mara. Der Schreibstil ist eigentlich ganz gut zu lesen, wenn er nicht durchzogen wäre von diesen ewigen politischen Gedanken und Hintergründen. Wirklich, das Buch ist voll davon und so gerät die ursprüngliche Idee, nämlich die zweier Prinzessinnen, die sich nach Freiheit sehnen, in den Hintergrund. Politik und Pferde. Zwei Dinge, mit denen ich nur bedingt etwas anfangen kann. Und trotzdem kam ich irgendwie nicht von der Geschichte los. Irgendwann habe ich angefangen Sätze zu überspringen, weil es mich nicht gepackt hat. Dennoch wollte ich wissen, wie alles ausgeht. Die Beziehung zwischen Denna und dem Prinzen Thandilimon, so wie die zwischen Denna und Mara, war nämlich durchaus interessant zu beobachten. Die Sturheit und Verbohrtheit der Königreiche in Bezug auf Magie und Krieg war ebenfalls hin und wieder amüsant. Denna ist, von außen betrachtet, ein kluger, wenn auch zurückhaltender Charakter. Was der Tatsache zuschulden kommt, dass sie ihr ganzes Leben lang auf die Rolle einer Königin vorbereitet wurde. Erst, als sie von Mara Reitstunden bekommt, beginnt sie die Welt mit anderen Augen zu sehen und wird offener, gewitzter und riskofreudiger. Mara ist das genaue Gegenteil von Denna. Sie ist keine Prinzessin im klassischen Sinne, passt sich nicht der Etikette an und flieht, wann immer sich die Möglichkeit bietet, über die Burgmauer, hinein ins raue Stadtleben. Zusammen versuchen die beiden nicht nur ihre Freiheit auszukosten, sondern auch ein wenig die politischen Interessen Mynarias zu lenken, indem sie die Wahrheit über die Morde und Angriffe auf die Königsfamilie aufklären. Grundsätzlich hätte mir die Story wirklich gefallen können. Wenn die politischen Intrigen etwas zurück gehalten worden wären. Wenn ich mich in die beiden Erzählstränge hätte hineinversetzen können. Wenn da Emotionen beim Lesen rüber gekommen wären. Wenn es etwas mehr Magie und weniger Drumherum-Gerede gegeben hätte. Wenn nicht so viel Potenzial verschenkt worden wäre. Fazit: Audrey Coulthursts Debüt konnte mich leider nicht ganz überzeugen. Wieder mal eine klasse Idee, deren Umsetzung für mich misslungen scheint. Die Waagschale neigt sich hier zur Seite von Politik und Intrigen, was an sich keine schlechte Sache ist, mir allerdings dann doch too much war. Auf der anderen Seite gibt es eine Lovestory, die ich mir intensiver gewünscht hätte, denn emotional gesehen ist „eine Krone aus Feuer und Sternen“ wirklich flach. Die Charaktere haben zwar eine gewisse Tiefe, doch beim Leser kommt nichts an. Die Magie brodelt in der Geschichte knapp unter der Oberfläche, die Thematik hat mir gut gefallen und es war auch teilweise spannend zu sehen, wie sie durch die Risse brach. Alles in allem wurde jedoch viel Potenzial nicht genutzt und ich weiß noch nicht, ob ich Band 2 lesen werde. Bewertung: ⭐️⭐️⭐️ (3/5)

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