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Rezension zu
Ein Buchladen zum Verlieben

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Da hatte ich mir mehr erhofft...

Von: Poesie und so
17.03.2015

„Ein Buchladen zum Verlieben“ war eines der Bücher, auf die ich mich dieses Jahr am meisten gefreut habe. Schon beim Durchblättern der btb-Vorschau im Frühjahr wurde ich darauf aufmerksam und habe es mir direkt vorgemerkt. Und wie es manchmal ist mit Dingen, auf die man sich lange freut und von denen man sich viel erhofft – man ist nur allzu leicht zu enttäuschen. Zumindest war es bei diesem Buch der Fall. Aber der Reihe nach… Worum geht es? Alles fängt an mit der Brieffreundschaft zwischen der älteren Dame Amy aus Iowa und der 28-jährigen Buchhändlerin Sara aus Schweden. Beide teilen die Liebe zu den Büchern und der Literatur, und nach einem längeren Briefaustausch (die einzelnen Briefe sind übrigens zwischen den Kapiteln eingestreut), lädt Amy Sara zu sich nach Iowa ein. Kürzlich arbeitslos geworden hält Sara derzeit ohnehin nichts in ihrer schwedischen Heimat und so bricht sie für zwei Monate ins verschlafene Broken Wheel auf. Als sie dort jedoch ankommt, ist Amy tot. Von den Dorfbewohnern kurzerhand in Amys Haus einquartiert, stößt Sara dort auf Amys riesige Büchersammlung. Vom Klassiker bis zum blutrünstigen Thriller, ist hier wirklich alles vertreten, sogar Schwulenromane (die im Laufe des Romans noch eine gewisse Rolle bekommen, daher betone ich das). Da diese Bücher nach Amys Tod ja leider Herrenlos (bzw. „Damenlos“) geworden sind, beschließt Sara, mit Amys Sammlung einen Laden zu eröffnen, um das verschlafene Broken Wheel für Bücher zu begeistern. Ach ja, und weil in so einem Roman die Liebe natürlich nicht zu kurz kommen darf (wo steht das eigentlich geschrieben?), gibt es unter den Dorfbewohnern einen wie es der btb-Verlag umschreibt „ziemlich leibhaftigen Mr. Darcy“. Jetzt aber genug der Vorrede. Soweit hört sich erst einmal alles wunderbar an, oder? Liebe zu Büchern und Literatur, eine tolle Buchhandlung, eine Dorfgemeinschaft, die durchs Lesen wieder neu erblüht… Ja, das hätte alles sehr schön werden können. Leider wurde ich jedoch nicht so richtig warm mit diesem Roman. Nicht mit Sara und auch nicht mit den übrigen Dorfbewohnern. Und ebenso wenig mit der Art, wie Katarina Bivald diesen Roman aufgesetzt hat, welche (teilweise geradezu unrealistischen) Wendungen sie ihm gibt und dass sie in einem immer gleich bleibenden ruhigen Tonus schreibt, egal ob sich Menschen freuen, trauern oder wütend sind. Ich schätze ruhige Romane, aber der hier war an der Grenze zur Emotionslosigkeit, was wiederum dazu geführt hat, dass ich den einzelnen Figuren recht emotionslos gegenüber stand, was ich wirklich selten erlebe. Aber sie blieben für mich einfach zu blass, um mich für sie zu erwärmen oder aber eine Abneigung aufzubauen. Das soll nicht heißen, dass es nicht auch Passagen gab, die mich gut unterhalten hätten: besonders den Einstieg und ein Stück des Mittelteils habe ich recht zügig gelesen, und es gibt auch einige tolle Sätze, die mich kurz inne halten ließen („Der Duft von neuen Büchern. Ungelesenen Abenteuern. Freunden, die man noch nicht kennengelernt hat. Stunden magischer Wirklichkeitsflucht, die auf uns warten.“) sowie ein paar Buchempfehlungen, die ich mir notiert habe – aber das war es dann leider. Unterm Strich war es für das, was ich erwartet habe, und was man aufgrund der großen btb-Werbetrommel erwarten konnte, zu wenig. Bei diesem Buch bedauere ich es wirklich sehr, dass meine Rezension nicht positiver ausfällt, denn ich finde die Grundidee nach wie vor wunderbar.

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