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Rezension zu
Die Unsterblichen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Schmerzhaft und aber so schön!

Von: Buchperlenblog
01.11.2018

Der Tod ist etwas, das den Menschen sein ganzes Leben lang begleiten wird. Jeder stirbt, irgendwann. Die Großeltern, die Eltern, das geliebte Haustier. Man selbst. Der Tod ist unausweichlich, er trifft jeden von uns, nur scheinbar zufällig wählt er den dafür vorgesehenen Tag aus. Ein falscher Schritt, eine Unachtsamkeit, eine schwere Krankheit. Das alles sind Faktoren, die dazu führen können. Doch was, wenn man weiß, wann man selbst sterben wird? Nicht wie oder woran, nur wann. Gestaltet man dann sein Leben anders, wenn man weiß, dass man erst in vierzig Jahren sterben wird? Oder in sechzig? Was, wenn jemand uns sagt, dass wir bereits mit zwanzig sterben werden? Was, wenn es unser letzter Tag auf Erden ist? Die Geschwister Gold denken nicht so weit, als sie an diesem heißen Tag im Jahr 1969 die Wahrsagerin aufsuchen. Sie glauben den Gerüchten nicht, und doch werden sie magisch von diesem Ort angezogen, an dem es die ungeschönte Wahrheit zu hören gibt. Ein jeder von ihnen hat seine Gründe, die Prophezeiung der Frau zu verfluchen oder zu missachten. Und doch werden sie sie nie vergessen. Das Buch ist in vier Teile gegliedert, die sich mit den einzelnen Geschwistern beschäftigen. Dabei gibt Chloe Benjamin ihnen allen viele Facetten mit, keiner der Charaktere ist hohl, unzulänglich oder gar zweidimensional. Jeden liebt man auf seine eigene Art und Weise, jeder hat sein eigenes Päckchen mit sich herumzutragen. Wie lebt man mit dieser Prophezeiung, diesem Wissen des eigenen Todes? Ist es besser, wenn man vorsichtig ist, sich vielleicht in Zwangshandlungen verliert, um sich zu schützen, um das Schicksal nicht herauszufordern? Oder sollte man sein Leben in die Hand nehmen, sollte alles mitnehmen, was man kriegen kann, um am Ende sagen zu können: Ich hatte meine Chance, so zu leben wie ich es will, bevor es zu spät war? Und provoziert man dann damit nicht vielleicht sogar die Erfüllung der Prophezeiung? Klara, die Zauberkünstlerin, die unerschrocken ihren Weg ging, wuchs mir am meisten ans Herz. Ihr Weg ist sowohl duldsam wie aufregend, immer an der Grenze zum Unwirklichen entlang und das Ende des Fadens doch so nah. Auch Simon war auf seine egozentrische, lebensbejahende Art erfrischend, Daniel packte mich bei meinen Urinstinkten und Varya, ja, auch ihr konnte ich am Ende verzeihen. Die Unsterblichen ist ein großartiges Buch, eines, das mit seiner Sprachgewandtheit überzeugt, dessen Geschichte mitreißt und dessen Ende viel zu schnell kam und mir eine Gänsehaut auf den Armen und im Herzen hinterließ. Fazit Ein fantastisches Leseerlebnis, das eine Familie schonungslos beleuchtet und der überaus interessanten Frage nachgeht, wie wir unser Leben gestalten würden, wenn wir wüssten, wann es vorbei ist.

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