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Rezension zu
My Love Story

Eine packende und informative Autobiografie

Von: Kathrin Nievelstein aus Herzogenrath
14.11.2018

„Du bist eine Kämpferin, sagte ich zu mir, bist es immer gewesen. Ich schwor mir, niemals aufzugeben, mit meinem nahezu vollständ gelähmten Bein so lange zu üben, bis es wieder seinen Dienst tat und ich auf eigenen Füßen stehen könnte. Ich zwang mich dazu, weil ich es mein Leben lang gewohnt war, mich anzutreiben und weiterzumachen. Niemals aufgeben.“ (S. 254, mittlerer Absatz) Lange war es ruhig um Tina Turner und so mancher hat sich gefragt, „Lebt Tina Turner eigentlich noch?“ (wie in dem Buch angemerkt wurde, war dies in den letzten Jahren wohl einer der meistgesuchten Begriffe bei Google zum Thema Tina Turner). Nun gibt es eine neue – zweite – Autobiografie der Grand Dame des Rock`n Roll und sie zeigt erneut viel Persönliches von der Ausnahme-Entertainerin, die seit vielen Jahren in der Schweiz lebt. Der Hauptaugenmerk wird in den 320 Seiten vor allem auf die „neue“ Zeit nach der Trennung von Ike Turner gelegt, wobei doch immer noch rund 1/3 der 12 Kapitel von dem Aufwachsen der jungen Anna Mae Bullock, dem Leben mit Ma und Schwester, ihren beiden Großmüttern bis zur der Zeit mit Ike thematisiert werden. Einiges kennt man als Fan sicherlich schon, Neues wie z.B. nähere Details über den „Hochzeitstag“ erfahren wir in einer gut geführten Sprache bzw. Übersetzung, die einen das Gelesene miterleben lassen. Tina hat mehr zu erzählen, sie möchte uns Fans davon in Kenntnis setzen, warum es um sie so still war und was wirklich passiert ist, fernab von Spekulationen der Yellowpress. Wir begleiten sie an ihrem schönsten Tag, der Hochzeit mit ihrem langjährigen Weggefährten Erwin Bach; ebenso fühlen wir aber durch die Emotionen transportierende Sprache (vergleichbar mit ihren Songs) auch die diversen Leidenswege, Ups & Downs der letzten Jahre. Ihre Gedanken, ihre Schwächen, Fehlentscheidungen und dann wieder – unterstützt von ihrem Ehemann – lebensbejahende Kämpfe können wir in Kapiteln nachlesen, welche immer durch Songs als Überschrift eingeleitet werden wie z.B. „Total Control“, „Back where you started“ oder „Paradise is here“. Eine Idee, die mich dazu gebracht hat, diese Songs mal wieder anzuspielen und mit den neuen Einblicken neu zu erleben bzw. zu begreifen. Die Sängerin ist erstaunlich offen in ihrer neuen Autobiografie, spricht über außergewöhnliche Themen wie Organspende und nimmt in den Abschlußkapitel, dem Epilog, sich auch dem Suizidthema ihres Sohnes Craig an. Ein eigenes Kapitel, losgelöst und doch Teil von Tinas Lebensgeschichte – passend im Buch untergebracht. Das zeigt mir auch die Sensibilität der AutorInnen Deborah Davis und Dominik Wichmann, die Tina Turner ihren Platz lassen, mit der notwendigen Sensibilität über das Leben schreiben und dennoch auch Raum lassen für Tinas Familie und andere Wegbegleiter. Chapeau! Für mich ist diese Autobiografie eine lesenswerte, da sie nicht nur interessante Informationen über eine meiner Lieblingssängerinnen bietet, sondern auch Raum für Emotionen, eigene Gedanken und Kritik gibt (so manche Entscheidung Tinas kann und will ich nicht nachvollziehen). Die Fotos aus dem privaten Album geben besondere Einblicke und lassen auch andere, phänomenale Künstler wie David Bowie, Keith Richards, Mick Jagger oder Beyoncé ins Rampenlicht treten – danke dafür. Rundum gelungen und daher ein begeistertes Daumen hoch!

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