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Rezension zu
Die geheimen Worte

Unterhaltsame Familiensaga und Selbstfindungsroman in einem, der einem das Frauenbild vergangener Zeiten auf informative Art und Weise näher bringt.

Von: Happy End Bücher.de-Nicole
19.03.2015

Frankfurt am Main 1923: Marlene Gellert stammt aus gutem Hause und soll, wenn es nach dem Wunsch ihrer Eltern geht, bald ihren reichen Freund aus Kindertagen, Albert heiraten, denn Albert ist eine äußerst lukrative Partie. Doch je näher der Termin rückt, umso mehr widerstrebt es Marlene, die brave Tochter zu spielen. Bei einem Spaziergang, den sie mit ihrer Familie unternimmt, setzt sie sich ab und verläuft sich. Glück im Unglück- sie wird von dem freischaffenden Künstler Adrian gefunden, der sie zurückbringt. Doch so ganz kann sie Adrian auch in der Folgezeit nicht vergessen. So beschließt sie schließlich, ihn heimlich aufzusuchen, ohne ihren Eltern etwas davon zu erzählen. Und obwohl Marlene äußerst verschwiegen und vorsichtig ist, kann sie ihre Mutter nicht täuschen. Gisela fürchtet schließlich, dass Marlene eine Dummheit begehen könnte, so wie einst ein Familienmitglied, viele Jahrzehnte zuvor. Eine junge Dame, die impulsiv und lebenslustig, aber auch verwöhnte Tochter eines Witwers und umsorgte Schwester war… Bad Kreuznach 1855 Anne und Sophie lernen im aufstrebenden Kurort, den sie seit vielen Jahren bewohnen, den jungen, attraktiven Engländer James Bennett kennen und befreunden sich mit ihm. Besonders sein Interesse für Kunst und Botanik hat es ihnen angetan und so unternehmen sie viele, gemeinsame Spaziergänge. Doch was sie nicht ahnen, ist, dass James sich nicht aus gesundheitlichen Gründen im Kurort aufhält. Vielmehr fürchten er und seine Mutter, dass, wäre er in London geblieben, ein handfester Skandal die Familie heimgesucht hätte, denn die Gerüchteküche brodelt bereits. So soll James eine gewisse Zeit in Bad Kreuznach verbringen, dem Heimatort seiner Mutter, bis Gras über die gewisse Angelegenheit, über die sich James geflissentlich ausschweigt, gewachsen ist. Sophie und Anne verlieben sich beide Hals über Kopf in James, doch nur Sophie ist frei. Anne hat einen Mann und eine kleine Tochter vorzuweisen und dennoch gerät sie in James Nähe in Versuchung… „Die geheimen Worte“ von Autorin Rebecca Martin, führt die Leser diesmal ins idyllische Bad Kreuznach und nach Frankfurt am Main. Annes und Sophies Geschichte wird dabei im Wechsel zu Marlene Geschichte erzählt und besonders Sophies Handlungsweisen sind es, die Marlenes Mutter fürchten lassen, dass auch ihre impulsive und begeisterungsfähige Tochter womöglich eine Dummheit begehen könnte. Doch im Grunde ist Marlene ein ganz anderer Menschenschlag als Sophie. Durch Adrian, der ihr einen Zugang zur einfachen Arbeiterklasse ermöglicht, lernt sie erst die Not und das Elend von nicht begüterten Mitmenschen kennen, was sie im Laufe der Geschichte reifen lässt. Ein mysteriöses Buch, in dem eine phantasievolle Geschichte aufgeschrieben wurde, spielt ebenfalls eine kleine Rolle in diesem Roman, der diesmal, trotz gewisser Geheimnisse, die zuvor gelüftet werden müssen, eher reine Familiensaga geworden ist. Es ist eine Geschichte über Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Da wären Anne und Sophie und viele Jahre später Marlene und ihre beste Freundin Nora, die allesamt schwierige Prüfungen, die ihnen das Leben beschert hat, überstehen müssen. Wie diese Frauen diese meistern, fand ich sehr interessant beschrieben; vor allem Marlene und Noras Werdegang hat mich regelrecht ans Buch gefesselt. Leider fand ich, dass sich dagegen in Anne und Sophies Geschichte einige Längen eingeschlichen haben, da einfach nicht viel geschieht in Bad Kreuznach, außer dass viele gemeinsame Spaziergänge bewältigt werden. Der Dreiecksgeschichte zwischen den Schwestern und James fehlte es meiner Meinung nach etwas an Emotionalität, was ich ganz schade fand. Zudem hätte ich gerne noch mehr über James Gefühlswelt erfahren. Kurz gefasst: Unterhaltsame Familiensaga und Selbstfindungsroman in einem, der einem das Frauenbild vergangener Zeiten auf informative Art und Weise näher bringt.

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