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Rezension zu
Juli verteilt das Glück und findet die Liebe

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Überraschender Debütroman mit starker Frauenfigur

Von: Marry Ann Jordan
04.01.2019

Juli hüpft mit Blumen in der Hand durch die Stadt, mit offenem Ohr und Herzen für Menschen, denen sie helfen kann. Sich selbst vergisst sie dabei manchmal und ihre zahlreichen Ängste machen die Sache auch nicht leichter. Auf der Suche nach dem Glück aller, entdeckt sie, das sich alles mit einer Sache ändert: der Liebe. Welche jedoch so zart zu behandeln ist wie eine Blume und so schmerzen kann wie Rosenstacheln. Wer nach dem Titel lesen einen schnulzigen Liebesroman erwartet, liegt falsch. Mit einer interessanten Mischung aus zu erlüftenden Geheimnissen und tiefgründigen Charakteren hat sich die Autorin gut getan. Das Cover hat mich von der Farbwahl und Blumigkeit sehr angesprochen, doch ich hätte mir auf der anderen Seite auch gewünscht, nicht nur Fröhlichkeit und Sommergefühle beim Betrachten hervorrufen zu lassen, sondern auch die Schwierigkeiten und Geheimnisse, um die es im Buch geht, darzustellen. Beginnen wir mit der Hauptfigur - Juli Mahlo. Eine junge Frau, die uns auf den ersten Seiten als einsam, sehr ängstlich und nicht ganz zeitgemäß erscheint. Doch mit ihrer hilfsbereiten und fantasievollen Art und der Tatsache, das sie nie locker lässt, schleicht sie sich in die Herzen der Menschen. Egal wen sie trifft, sie versucht zu helfen und das Leben der Menschen zu verbessern, wo sie kann, auch wenn dadurch machmal unschöne Erinnerungen freigesetzt werden. Mir persönlich kam sie manchmal ein wenig weltfremd vor, da sie zum Beispiel nicht einmal vom Internet wusste. Weniger zufriedenstellend fande ich den Schreibstil. Vor allem am Anfang las sich das Buch ziemlich zäh, im weiteren Verlauf lockerte das aber auf und besonders zum Ende hin wurde mir das Storytelling sympathisch und angenehm. Doch an einigen Stellen musste man sich manchmal ganz schön durch die Zeilen kämpfen, um die Gefühle der Protagonisten zu verstehen und nachvollziehen zu können. Hier muss ich jedoch auch auf die Rückblenden verweisen und diese loben, in denen einzelne Personen zumeist aus der Ich-Perspektive einen Auschnitt ihrer Vergangenheit durchlebten und das Ganze ziemlich auffrischten und überraschend machten. Wenn man auch am Anfang eine Zeit lang das Gefühl hat, es drehe sich alles nur um die Erlebnisse anderer Menschen und Juli’s Blumenauslieferungsdienst, so wird die Story doch zunehmend geladener. Es gibt Hochs und Tiefs und vor allem im letzten Viertel gibt einige schicksalhafte Wendungen. Im Buch wechselt es von fröhlich zu beklommen, von ängstlich zu zufrieden mit einer angenehmen erwartungsvollen Grundstimmung. Kokoska’s Roman hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen, hervorstechend war hier natürlich vor allem die Idee, das eine Blumenauslieferin ganze Leben verändern kann. Trotz allem hat mich das Buch sehr bewegt, ich wünsche mir bald wieder von solchen starken weiblichen Hauptpersonen zu lesen und kann es nur weiterempfehlen. Denn Juli findet nicht nur die Liebe, sie bekommt das verteilte Glück auch in vielen Gesten zurück und darüber kann man nur lächeln.

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