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Rezension zu
Kalsarikänni

Ein fröhlicher Ratgeber der richtig Spaß macht

Von: brigitta
05.01.2019

Beschreibung und Fazit: Um was geht es? Um loslassen und locker machen, um Freiheit und Gemütlichkeit. Im Klappentext wird schon angedeutet, dass es um das Gefühl von Gemütlichkeit geht und darum, auch mal die Seele so richtig baumeln zu lassen. Die Dänen feiern dies mit "Hygge". Alles wird ungeheuer gemütlich gestaltet, Kerzen, leckere Getränke, guten Kuchen, stylische Gemütlichkeit in Perfektion. Die Schweden haben ihr Lagom. Das ist fast das Gleiche wie Hygge, aber etwas strenger. Also quasi Hygge mit Gesundheitsaspekt. Die Finnen überholen nun Hygge und Lagom mit Kalsarikänni. Kalsarikänni ist sich die Freiheit zu nehmen auch einfach mal Nichts zu tun, oder etwas zu tun was gar nicht so perfekt und optimiert ist. Das Sinnbild dafür ist, sich alleine zu Hause in Unterwäsche zu betrinken. Würde hier bei uns natürlich niemand tun .... niemals .... NIEMALS. Denn es ist nicht perfekt, damit optimiere ich mich nicht, es hat keinen produktiven Sinn, ich kann es nicht fotografieren und auf Instagram veröffentlichen, ich kann damit meine Selbstdarstellung nicht pushen und verhalte mich auch noch ungesund. Also nein .... never! Oder? Warum nicht? Es geht in der Quintessenz des Buches nicht darum seine Leber zu ruinieren oder gar suchtkrank zu werden, sondern schlicht und ergreifend darum, auch einmal loszulassen und sich eine Zeit lang nicht mit Produktivität und Selbstoptimierung zu beschäftigen. Wenn ich nach Hause komme, dann habe ich einen langen Arbeitstag hinter mir. Nach diesem Arbeitstag widme ich mich dem Haushalt, ich wasche, mache sauber, bügel, koche das Essen und mache anschließend wieder sauber. Wenn ich dann von diesen Alltagspflichten befreit bin, treffe ich mich in stylischen Cafes und Kneipen mit Freunden oder ist setzte mich aufs Sofa um zu lesen, zu stricken oder sonstige "Hobbys" zu erledigen. Ich bin immer emsig, immer produktiv, jede Minute dient einem Zweck. Wann habe ich das letzte mal nichts gemacht? Also nichts, dass keinem produktiven Zweck diente? Und warum ist das so? Beim Lesen des Buches "Kalsarikänni" habe ich gemerkt, dass wir immer strenger mit uns werden. Wenn wir Hygge zelebrieren, achten wir schon darauf, dass nicht zu viele Kalorien dabei sind, oder schauen, dass wir danach mit einem Workout diese Kalorien gleich wieder loswerden. Wenn wie Freizeit haben, unterwerfen wir uns tausend Pflichten und aus der Freizeit wird ganz schnell doch wieder eine Pflichtzeit. Das Prinzip hinter Kalsarikänni ist einfach mal ohne Pflichten zu sein, dass zu tun, was in unseren Augen komplett nutzlos ist, aber total entspannend sein kann. Es geht natürlich nicht darum so oft und so viel Alkohol wie möglich zu trinken, man kann den Alkohol auch ruhig weglassen und satt dessen Luftgitarre spielen oder Hüpfkästchen auf dem Wohnzimmerteppich hüpfen. Also einfach mal Nichts tun und sich wohl dabei fühlen. Vielleicht sollte ich Kalsarikänni auch gelegentlich mal einen Platz in meinem Leben einräumen und dadurch vielleicht etwas gelassener werden, denn das Leben besteht nicht nur aus Produktivität und Selbstoptimierung, sondern auch aus freier Zeit und gelassenem Genuss. Kalsarikänni wird von Miska Rantanen so humorvoll und augenzwinkernd beschrieben, dass die 186 Seiten richtig Spaß bescheren. Man versteht sofort, dass es hier nicht darum geht, sich eine Erlaubnis zu holen um in eine Suchtkrankheit abzugleiten, es geht darum einfach mal frei zu sein (Alkohol gehört wirklich nicht zwingend zu Kalsarikänni!) Und wer es auch sich heraus alleine nicht schafft, einfach mal los zu lassen und behaglich nichts zu tun, der findet in diesem Buch 100 Gründe, die es einem erlauben. ;)

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