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Rezension zu
Die Saat

Woran erkennt man Vampire?

Von: Christiane
27.01.2019

Als eine Passagiermaschine aus Europa in New York landet, scheint für einen Moment die Zeit still zu stehen. Die Lichter gehen aus, die Türen bleiben geschlossen, niemand verlässt das Flugzeug. Auch wenn von außen nichts zu erkennen ist, ahnen sämtliche Beteiligten, dass hier Vorsicht geboten ist, schließlich weiß man nicht mit wem oder was man es zu tun hat. Ephraim Goodweather, der als Chef des Seuchenpräventionsteams hinzugezogen wird, macht im im Inneren der Maschine schlussendlich eine Entdeckung, nach der alles aus den Fugen gerät. Dass Vampire nicht glitzern, sollte wohl inzwischen jedem klar sein. Doch an welchen Merkmalen kann man sie erkennen, wonach muss man Ausschau halten? Bis allerdings die Sprache auf ebenjene Thematik gelenkt wird, vergeht die ein oder andere Minute bis Stunde. Sicherlich, der Hörer erhält neben der gegenwärtigen Situation auch Einblick in teils lange zurückliegende Gegebenheiten und weiß daher manch aktuelles Ereignis schneller und besser einzuordnen als die Protagonisten, für die es herauszufinden gilt welcher Bedrohung sie überhaupt gegenüberstehen. Nichtsdestotrotz scheint das Geschehen über einige Passagen in die Länge gezogen zu werden und baut daher nur mäßig Spannung auf. Zwischenzeitlich kommt es zwar zu rasanten Anstiegen, die aber ebenso schnell wieder in der Versenkung verschwinden. Erst nach gut einem Drittel, also etwa auf der dritten CD, nimmt die Geschichte Fahrt auf und zeichnet einen Verlauf, der endlich seine Richtung gefunden hat und sich auch dementsprechend selbstbewusst darstellt. Vergessen sind zögerliche Aktionen und Andeutungen, langsam aber sicher kommt man mit Dingen in Kontakt, die man zuvor nicht für möglich gehalten hätte. Del Toro und Hogan folgen einer Linie, die noch immer nur sie glasklar erkennen, inzwischen ist sie jedoch für jeden Hörer nachvollziehbar. Dadurch entwickelt sich endlich der lang ersehnte Sog, so dass man unbedingt wissen muss wie es weiter geht, auch wenn dramatische Szenen im Anmarsch sind, denen man lieber nicht bewohnen möchte. David Nathan interpretiert diesen ersten Band der Trilogie in einer Art und Weise, die dem Hörer mitunter das Blut in den Adern gefrieren lässt. Mal furchtsam, mal mitfühlend, aber auch eiskalt und gnadenlos, gerade so wie es die vorliegende Sequenz erfordert. Empathisch und emotional holt er den Hörer ab und lässt ihn nicht mehr aus den Fängen. Das Geschehen lebt ganz klar auch von diesem Sprecher. Einziger Wermutstropfen, neben dem eher zähen Einstieg, ist das recht offene Ende. Natürlich ist die Geschichte nicht abgeschlossen, sonst würde es sich nicht um eine Trilogie handeln, ein oder zwei Antworten mehr hätten allerdings auch nicht geschadet. Insgesamt jedoch ein besonderes Hörvergnügen, das nachwirkt und neugierig auf die weiteren Teile macht.

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