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Rezension zu
BECOMING

Inspirierende Autobiografie einer beeindruckenden Persönlichkeit

Von: Lesendes Federvieh aus München
11.02.2019

"BECOMING" von Michelle Obama ist eines derjenigen Bücher, auf das ich mich letztes Jahr am meisten gefreut habe, denn sie ist eine wahre Inspiration. Diese Autobiografie, die sehr geschickt in die Abschnitte "Becoming Me", "Becoming Us" und "Becoming More" untergliedert ist und so von den unterschiedlichen Lebensbereichen ihres immer noch andauernden Prozesses des Werdens erzählt, ist schonungslos ehrlich, authentisch und vor allem echt geschrieben. Darin beschönigt Michelle Obama nichts und hat keine Probleme damit, ihre Schwächen und Fehler zuzugeben, von ihren mitunter wiederkehrenden Selbstzweifeln zu schreiben eben doch nicht gut genug zu sein, was die nach außen hin so starke, scheinbar unnahbare First Lady menschlich macht, denn jeder Mensch hat Phasen, in denen er an sich selbst zweifelt. Sie gibt einen sehr persönlichen Einblick in ihr Leben ab der frühesten Kindheit, erzählt auf berührende Art und Weise von den Menschen, die sie geprägt haben, ohne sie dabei allzu sehr zu glorifizieren, vielmehr analysiert sie ihre Lebensbegleiter rückwirkend und zeigt dabei die guten Eigenschaften wie die kleinen und großen Eigenheiten auf. Selbst das Kennenlernen mit ihrem zukünftigen Ehemann Barack Obama, der ihr zunächst als Sommerpraktikant in der Anwaltskanzlei Sidley & Austin unterstellt war, wie auch ihre Eheberatung, spart sie dabei nicht aus. Michelle Obama hält nicht viel von Politik und kann sich auch nur schwer mit den diesbezüglichen Ambitionen ihres Mannes anfreunden, wenngleich sie ihn immer tatkräftig unterstützte und hierin einen Einblick in die frustrierende Welt der Politik gibt. Unter dem Aspekt "Becoming More" erzählt Michelle Obama kritisch von den Privilegien und der damit verbundenen Verantwortung als First Family, wie sie ihren beiden Töchtern ein möglichst normales Leben zu ermöglichen versuchten, Michelle unter den bösen Stimmen der Presse zu leiden hatte und im Hintergrund an ihren insgesamt vier nachhaltig erfolgreichen Initiativen zur gesünderen Ernährung für Kinder, Gewährung von Bildungschancen für benachteiligte Kinder und Mädchen auf der ganzen Welt sowie einer Unterstützung für die Hinterbliebenen von Kriegsversehrten arbeitete. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir ihre amüsanten Anekdoten zu ihren Begegnungen mit der Queen, die sie als gewitzte, feine Dame beschreibt, ihrer Nervosität vor ihrer Gesangseinlage mit James Corden bei Carpool Karaoke und den musikalischen Auftritten im Weißen Haus. Gänsehautmomente lässt Michelle Obama ebenfalls nicht vermissen, indem sie auf den letzten Seiten das schwierige Thema des Verlustes anspricht, von Beerdigungen junger Menschen erzählt, die infolge einer Verwechslung mit einer rivalisierenden Gang auf dem Schulweg erschossen wurden oder von ihren nachhallenden Begegnungen mit Soldaten und ihren Angehörigen im Militärkrankenhaus. Es ist wirklich traurig mitanzusehen, wie all das Gute, all der positive Wandel, den die Familie Obama bewirkt hat, mit dem Tag der Amtseinführung von Donald Trump nahezu null und nichtig wurden. Um es in Michelles Worten zur Vereidigung auszudrücken: "Von der pulsierenden Vielfalt der beiden vorangegangenen Zeremonien war nichts mehr zu spüren, und an ihre Stelle war eine Art mutlose Einförmigkeit getreten", die typische, weiß und männlich dominierte Szenerie [...]." (S. 534). Michelle Obama ist eine intelligente Frau, die unglaublich reflektiert, pointiert und wortgewandt von ihrem Leben, den Schwierigkeiten eine Balance zwischen Familie, Karriere, sozialem Engagement und Selbstverwirklichung zu finden sowie dem andauernden Prozess des Werdens und der stetigen persönlichen Weiterentwicklung auf der Suche nach dem eigenen Platz in dieser Welt erzählt. "BECOMING" ist mehr als nur die Autobiografie einer beeindruckenden, inspirierenden Persönlichkeit, es ist ein Manifest an die eigene Stärke und den stetigen Glauben seine Ziele zu erreichen.

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