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Rezension zu
ELFENKRONE

Großartige Fantasy!

Von: Anna Blaustrumpf
17.02.2019

ch muss zugeben, dass ich zunächst nicht in die Geschichte gefunden habe. Das lag in erster Linie daran, dass ich - als langjährige Fantasy-Leserin - mittlerweile eine sehr genaue Vorstellung davon habe, was ein "Elf" ist: Ich denke dann an die Elben Tolkiens, die Fae bei Sarah J. Maas oder an die Elfen von Bernhard Hennen. Als menschenähnliche Wesen mit spitzen Ohren, edel, zeitlos schön und unsterblich. Die Elfen von Holly Black haben mich dagegen dann doch eher an die klassischen Blumenelfen erinnert, mit ihrem Fellbesatz und ihren Kröten als Reittiere. Doch nachdem ich mich gewissermaßen gezwungen habe, diese Details zu ignorieren und sie mir doch eher als Elben/Fae denn Elfen zu denken, zog mich die Geschichte in ihren Bann. "Gebannt" trifft es wohl wirklich, denn der Roman entwickelt in seinem Verlauf einen solchen Sog, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Der Leser wird förmlich in das Buch hineingezogen. Dazu trägt auch bei, dass die Geschichte aus der Perspektive Judes heraus erzählt. Diese Ich-Perspektive lässt den Leser unmittelbarer am Geschehen und den inneren Konflikten Judes teilhaben. Jude ist eine starke Protagonistin und es ist interessant ihre Entwicklung zu verfolgen. Von Kapitel zu Kapitel, von Ereignis zu Ereignis wird sie selbstständiger. Steht zu Beginn noch der Wunsch dazuzugehören im Vordergrund, lernt sie im Verlauf der Handlung, was es heißt Opfer zu bringen und auch, dass der eigene Wunsch oder das angestrebte Ziel vielleicht nicht bedingungslos erstrebenswert sind. Aber sie ist nicht strahlende Heldin, sondern immer wieder auch leichtes Opfer für böse Späße und Intrigen. Ich denke, dass sie das zur perfekten Bezugsperson für den Leser macht. Ähnliches gilt für Prinz Cardan: Erscheint er zu Anfang noch als das personifizierte arrogante Ekelpaket, so erfährt der Leser doch im Verlauf des Romans mehr über ihn, seine Familie und das Verhältnis zu seinen Geschwistern, sodass man sich stellenweise dabei ertappt fast Mitleid mit dem Prinzen zu bekommen. (Auf solche Szenen folgt jedoch in der Regel irgendeine Gemeinheit seinerseits gegenüber Jude, woraufhin sich das Mitleid in Luft auflöst.) Beide Protagonisten sind nicht glatt oder konturlos, sondern voller Widersprüche, was sie erst interessant macht. Auch die anderen Figuren sind durchdacht und vielschichtig und entwickeln sich die Handlung hindurch - wenn auch nicht immer zum Positiven. Angenehm (und untypisch für moderne Jugendfantasy) ist das Fehlen einer Instantlove oder eine anderer Liebesgeschichte zwischen der Protagonistin und zum Beispiel dem Prinzen. Zwar kann man sich durchaus vorstellen, wie und wohin sich die Beziehung zwischen Cardan und Jude noch entwickeln wird, aber es bleibt angenehm im Hintergrund und dominiert nicht die Handlung. Überhaupt werden die Welt Elfenheim und ihre Bewohner in einer Grundständigkeit und Anschaulichkeit geschildert, dass Elfenkrone zu einem idealen ersten Band macht. Er liefert ein solides Fundament für die Folgebände. Spannung und Dynamik des Romans werden bis zum Schluss gehalten. Insgesamt sorgen die Struktur der Handlung, die Widersprüchlichkeit der Figuren, die gut ausgearbeitete Welt und nicht zuletzt Sprache und Stil der Autorin dafür, dass das Buch seine soghafte Wirkung entfalten kann. Ich habe Elfenkrone innerhalb weniger Stunden gelesen und freue mich schon sehr darauf, die Geschichte um Jude und Cardan weiterzulesen.

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