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Rezension zu
Der Marshmallow-Effekt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Walter Mischel und Der Marshmallow Test

Von: Kapriziös
26.03.2015

Vor einem Tag habe ich ein sehr brillantes Sachbuch zu Ende gelesen. Es hat mich so sehr begeistert, dass ich meine Eindrücke gleich mit euch teilen möchte. Der Marshmallow Test hat in der Zwischenzeit ziemliche Berühmtheit erlangt, sogar in Deutschland haben schon diverse große Zeitungen wie FAZ und DieZeit darüber berichtet. Das Buch „Der Marshmallow Test“ fasst die Forschungserkenntnisse des sehr bedeutenden Persönlichkeitspsychologen Walter Mischel zusammen, man kann es als Konzentrat seines Lebenswerks bezeichnen. Jeder Mensch wünscht sich manchmal, dass er doch nur etwas willensstärker wäre. Ja, dann könnte er es endlich schaffen! Mit dem Rauchen aufhören, Abnehmen, im Beruf besser vorankommen, nicht immer nur Ja sagen … Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen, jeder hat sein eigenes Problemfeld, dass er nur zu gerne nicht mehr hätte. Ausgangspunkt von Walter Mischels Forschungen war der sogenannte Marshmallow Test. Eigentlich wollte Herr Mischel damit nur testen, wie Kleinkinder auf Verlockungen reagieren. Den Kindern wurde ein Marshmallow vorgesetzt und ihnen wurde versprochen, wenn sie diesen nicht essen, bis der Versuchsleiter wiederkommt, dann bekommen sie sogar 2 Marshmallows. Es gab Kinder, die haben nur wenige Sekunden durchgehalten, andere konnten tatsächlich 25 Minuten ausharren, bis der Versuchsleiter wieder da war. Durch Zufall entdeckten Walter Mischel und seine Forscherkollegen später, dass Kinder, die lange auf ihre Belohnung warten konnten, auch später mehr Erfolg hatten. Diese Kinder hatten mehr Selbstvertrauen, eine höhere Resilienz (Stressresistenz) und eine deutlich höhere soziale Kompetenz als Erwachsene im Vergleich zu den Kindern, die sofort zum Marshmallow griffen. Aber nicht nur diese brillanten Entdeckungen hat Herr Mischel gemacht. Es kam ihm viel mehr darauf an, zu klären, ob diese Willensstärke nun festgelegt ist in den Genen oder ob sie durch den Menschen selbst trainiert und verbessert werden kann. Walter Mischel Der Autor wurde im Februar 1930 in Österreich geboren und emigrierte, als er 8 Jahre alt war in die USA. Im Februar diesen Jahres wurde er also 85 Jahre alt. In seiner Universitätslaufbahn lehrte und forschte er an der University of Colorado, Harvard University, Standford University und an der Columbia University. Man kann Walter Mischel zu Recht als einen der einflussreichsten Psychologen unserer Zeit bezeichnen. Meine Meinung zum Buch Mit „Der Marshmallow Test“ ist Walter Mischel ein brillantes Buch für Laien gelungen. Dem Autor gelingt es wunderbar, den Leser dort abzuholen, wo er steht. Komplizierte Sachverhalte der Psychologie drückt er so einfach aus, dass es nicht schwerfällt, ihn zu verstehen. Auch die häufigen Zusammenfassungen tragen sehr gut zum Verständnis und zum Überblick bei. Als Leser muss man wirklich keine Angst vor diesem Buch haben. Bereits nach den ersten 50 Seiten habe ich gemerkt, was für eine Koryphäe Walter Mischel sein muss, so viele große Namen tauchen in diesem Buch auf: Beispielsweise wäre da auch Daniel Kahneman, ebenfalls Psychologe, aber auch Wirtschaftsnobelpreisträger. Es ist schon beeindruckend, mit wievielen Leuten Herr Mischel an den großen amerikanischen Universitäten zusammengearbeitet hat. Auch wenn das viele „Namedropping“ mir manchmal beim Lesen auf den Nerv ging, aber Walter Mischel muss wohl auch diesen Forschern seinen Dank dadurch erweisen. „Der Marshmallow Test“ gibt sehr präzise die Forschungsergebnisse wieder, wird aber nie langweilig, weil es eher wie eine Art Gespräch geschrieben ist. Kleine und größere Erzählungen reihen sich aneinander und darin verpackt ist geballtes Wissen um die Willensstärke des Menschen. Auch darf man keinesfalls die Forschungsarbeit darauf reduzieren, dass Herr Mischel mit seinen Marshmallows vorhersagen kann, welches Kind als Erwachsener Erfolg haben wird. Ja, das ist interessant, aber noch längst nicht alles. Der Verdienst von Walter Mischel liegt viel mehr darin, auch bewiesen zu haben, dass Willensstärke keine feste Eigenschaft einer Person ist. Es kommt auf viele Faktoren an und Willensstärke ist trainierbar. Der Autor stellt in seinem Buch auch etliche Strategien vor, wie man denn an seiner Willensstärke arbeiten kann. Fazit Also, kein Mensch ist verloren, wenn er mal wieder nicht an der Schwarzwälder Kirschtorte vorbeigehen kann. Walter Mischel weiß Abhilfe. Unbedingt Lesen!

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