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Rezension zu
Scharnow

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Erfrischendes Debüt!

Von: Sebastian Orwaldt aus Hamburg
25.02.2019

"Scharnow" liest sich wie die Summe aller Persönlichkeiten, die der Autor in sich vereint; gleichsam erweitert das Debüt das Verständnis einer popkulturellen Instanz, die weit mehr ist, als das stehschlagzeugspielende Mitglied der Die Ärzte. Erst bei näherem Hinschauen eröffnet sich ein selbstgeschaffener Kosmos aus Büchern, Filmen und der flimmernden Welt von Comics und Pulp Fiction, der sich erstaunlich greifbar in eine anfangs erschlagene, im Verlaufe des Buches aber immer enger verzahnteren Charaktervielfalt öffnet. Manchmal blumig, doch immer detailreich und selten verstörend gibt sich das Buch allen inhaltlichen, sehr szenischen Sprüngen hin und ist dabei nur wenig "längig", eher – ebenfalls eine Wortneuschöpfung wert – "kurzeilig". Bei aller Absurdität der Personen umweht diese immer ein Schleier der Selbstaufgabe, durch lebenslange Scheuklappen und das eine "Ist jetzt halt so!" zu viel. Ein Gefühl, das jeder von uns einmal beim Pit-Stop in einer tristen Kleinstadt von der stereotypischen Wursttheke kopfschüttelnd zurück auf den Fahrersitz genommen hat. Bela B Felsenheimer gelingt ein überraschendes, unerwartet neugieriges Debüt-Werk, das frischformulierte Beobachtungsgabe und blühende, fast kindliche Fantasie mit einer gehäuften Suppenkelle subtiler Hommage an all das Stilprägende, den Autoren ausmachende vereint. Bravo!

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