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Rezension zu
Blind

Blind - Christine Brand

Von: book_book_pow
26.02.2019

Nathaniel ist seit seinem elften Lebensjahr blind und wohnt mit seiner Blindenhündin Alisha in Bern. Eines Tages will er anlässlich eines Familienessens sein blaues Hemd anziehen. Da er jedoch selbst die Farben nicht erkennen kann, greift er auf eine App zurück die ihn per Videochat mit einer sehenden Person verbindet. Nathaniel wird an diesem Tag mit Carole verbunden, die er tatsächlich aus einem früheren Videochat schon kennt. Die beiden unterhalten sich, bis Carole plötzlich aufschreit und dann nur noch ein dumpfer Aufschlag und ein Schleifen zu hören sind. Dann bricht die Verbindung ab. Nathaniel ist sich sicher. Carole wurde etwas angetan. Er informiert die Polizei. Diese glaubt ihm jedoch nicht so recht. Wie es der Zufall will, hat Nathaniel aber auch Kontakte zu einer TV-Reporterin, Milla. Diese informiert er ebenfalls über den Vorfall und bittet sie, ihm bei der Suche nach Carole zu helfen. Er will sichergehen, dass es Carole gut geht. Milla beschließt, Nathaniel zu helfen. Nebenbei ist sie noch an einer anderen großen Story dran. Dabei nimmt sie es in Kauf, sich Beziehungsstreitigkeiten auszusetzen. Denn ihr Freund, Sandro Bandini, ist Leiter des Dezernats Leib und Leben bei der Kantonspolizei Bern. Damit ist er für diesen Fall zuständig und nicht gerade von Millas Recherchen begeistert. Christine Brand lässt uns in eindrucksvoller Art und Weise an Nathaniels Alltag teilhaben. Detailverliebt wird hier dargestellt, wie er diesen meistert. Immer an seiner Seite: Blindenhündin Alisha, die wahrscheinlich sympathischste Rolle. Sie ist Nathaniel meist eine gute Stütze, hat jedoch häufig auch einfach ihren eigenen Kopf. Interessant hier der Hinweis auf die italienischen Befehle, die den Blindenhunden häufig beigebracht werden. Auch Nathaniel wird sehr sympathisch umrissen. Immer wieder gibt es hier auch Einblicke in seine Vergangenheit. Diese sind sehr spannend, da Stück für Stück das Rätsel um den Grund seiner Erblindung offengelegt wird. Die weiteren Protagonisten Milla und Sandro sind nicht ganz so ausführlich dargestellt wie Nathaniel. Ihnen fehlt es dann doch ein bisschen mehr an Tiefe. Gerade was Sandro angeht. Da er aber verhältnismäßig selten im Fokus steht ist dies nicht weiter störend. Milla hätte dagegen durchaus noch etwas mehr Tiefe vertragen können. Sie war mir menschlich auch leider einfach nicht so sympathisch, da sie immer mit dem Kopf durch die Wand will und dabei auch anderen einfach mal Unrecht tut. Mag normal sein, aber irgendwie sind wir beide nicht so ganz warm geworden. Aber manchmal ist das eben so. Die Geschichte an sich hat mir wirklich gut gefallen. Der Fall wurde spannend und anschaulich erzählt, der Schreibstil hat mir sehr zugesagt. Auch die Verbindung zu der persönlichen Tragödie von Nathaniel hat ihren Teil zu Spannung beigetragen. Achtung Spoiler: Für mich hätte es gar nicht sein müssen, dass beide Handlungsstränge am Ende zusammengeführt werden. Zwar war es an sich logisch, jedoch nicht wirklich realistisch. Mich hätte es gar nicht so sehr gestört, wenn beide Geschichten gar nichts miteinander zu tun gehabt hätten. Allgemein gab es hier eine Menge Zufälle, die nicht ganz realistisch waren. Aber das tut meiner Begeisterung keinen Abbruch. Ebenso gab es zwischendrin Anzeichen dafür, dass man bezüglich Nathaniel auf die falsche Fährte gelockt werden sollte. Dies wurde jedoch durch bestimmte Szenen im Buch im Vorwege schon aus den Angeln gehoben, sodass man als Leser hier leider nicht wirklich in die Irre geführt wurde. Spoiler Ende Fazit: Das Buch war schön zu lesen. Die vielen Sprünge zwischen den verschiedenen Personen haben mir gut gefallen, dadurch kam für mich keine Langeweile auf, vielmehr wurde so die Spannung auf einem wirklich guten Level gehalten. Ich kann „Blind“ von Christine Brand durchweg weiterempfehlen.

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