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Rezension zu
Stranger Things: Suspicious Minds - DIE OFFIZIELLE DEUTSCHE AUSGABE – ein NETFLIX-Original

Nicht das Buch, das es versucht zu werden

Von: Benne
10.03.2019

„Suspicious Minds“ ist die erste Vorgeschichte zu der Mystery-Serie „Stranger Things“, die ein Erfolgshit auf Netflix ist. Ich habe die Serie bereits gesehen, sehr gemocht und werde durchaus den Roman mit der Serie vergleichen, was ich sonst vermeide. Hier besteht nun die Situation, dass absichtlich ein Buch verfasst wurde, welches eine Serie ergänzen soll. Somit hat das Buch die Prämisse, die Stimmung der Serie in gewisser Weise zu entwickeln und zu nutzen, um eine Verbindung zu dieser aufzubauen. (Mögliche Spoiler enthalten) Die Handlung dreht sich um Terry Ives, die Mutter von 011, das Mädchen mit den besonderen Fähigkeiten, welches bereits in der ersten Staffel der Serie die Rolle des unbekannten, eingeschüchterten Mädchens einnimmt, die viele Fragen aufwirft und Probleme verursacht. Die Serie lebt von Motiven der Ungewissheit, der Mysterien, die sich um das Labor, 011, die Stadt Hawkins und gefährliche Vorkommnisse drehen. „Suspicious Minds“ wird als „Verschwörungsthriller“ verkauft. Man begegnet einer Gefahr, die sich Terry aussetzt, nachdem sie aus Geldnot Laborversuchen am Hawkins National Laboratory zustimmt. Dort trifft sie auf eine Patientin, die besonders scheint: 008. Bereits zu Anfang scheitert die Geschichte an einer sehr ungelenken, schlecht inszenierten Exposition, die sehr einem 08/15 Schema entspricht und an Originalität zu wünschen übriglässt. Im Laufe der Handlung weiß der Handlungsfaden, sowie die Spannungskurve nicht wo er/sie hinführt. Zahlreiche Stellen sind viel zu vorhersehbar, andere wiederum belanglos Es hat den Anschein als hätte Gwenda Bond geplant, einen YA Roman zu verfassen, der jeder Altersgruppe die Welt von Stranger Things näherbringen kann. Der komplett verschobene Fokus auf das Labor und den Nebenschauplätzen des Colleges, Bibliothek u.Ä. hat bei mir kein einziges Mal das Gefühl der Welt von Stranger Things ausgelöst. Zwar sind es zwei grundlegend verschiedene Medien, aber anhand ausreichender Erfahrung kann ich sagen, dass das Buch es hätte schaffen können. Stattdessen war es eine Geschichte, die sich auch von Stranger Things loslösen könnte: Ein überwiegend unterhaltender Roman, in dem die Hauptperson versucht, merkwürdige Machenschaften in einem Labor aufzudecken. Funktioniert so ganz gut, verliert sich nur sehr häufig in einer mysterylosen, oberflächlichen Suche nach Antworten. Zudem sind die Charaktere gewollt divers und besonders, entwickeln aber keine glaubwürdige Harmonie miteinander, die ich ihnen in nur einem Moment abkaufen würde. Mehr Tiefgang, sowohl von Protagonisten als auch von Antagonisten hätte die Handlungsentwicklung aufgewertet. Wer kann also unbekümmert zum Buch greifen? Das ist zu schwierig zu sagen. Einfacher ist es, aufzuzählen, wer lieber die Finger davon lassen sollte: Stranger Things Fans, die die Hoffnung haben, das Buch füge sich in die von den Duffer Brüdern erschaffenen Welt hinein; Mystery-Fans; Leser, die einen erwachsen geschriebenen Verschwörungsthriller erwarten. „Suspicious Minds“ ist meiner Meinung nach nur ein leicht geschriebener (Jugend-) Roman, der ganz nett zu lesen ist, aber ruhigen Gewissens vernachlässigt werden kann, während man noch bis Juli 2019 auf die dritte Staffel wartet.

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