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Rezension zu
Nichts weniger als ein Wunder

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Am Ende blüht gibt die Geschichte ihr Geheimnis preis

Von: Marie's Salon du Livre
18.03.2019

Kennt ihr das Gefühl, dass ihr kaum Worte findet, um eure Emotionen und Eindrücke zu einem Buch, auszudrücken? Ich bin davon überzeugt! Heute geht es mir so. Vor einer Woche habe ich die Geschichte beendet und noch immer fehlen mir die richtigen Ausdrücke und Worte. Ich versuche es dennoch, allerdings dieses Mal in einer für mich ungewöhnlichen Form. Klappentext: Dies ist die Geschichte der fünf Dunbar-Brüder. Nach dem Tod der geliebten Mutter und dem Weggang ihres Vaters leben sie nach ihren ganz eigenen Regeln. Sie trauern, sie lieben, sie hassen, sie hoffen und sie suchen. Nach einem Weg, mit ihrer Vergangenheit klarzukommen, nach der Wahrheit und nach Vergebung. Schließlich ist es Clay – angetrieben von den Erinnerungen an ihren tragischen Verlust –, der beschließt, eine Brücke zu bauen. Eine Brücke, die Vergangenheit zu überwinden und so sich selbst und seine Familie zu retten. Dafür verlangt er sich alles ab, was er geben kann, und mehr: nichts weniger als ein Wunder. Was möchte ich euch darüber erzählen? Als das Buch "Bridge of Clay" im Oktober 2018 erschien, habe ich es mir sofort gekauft und dann? Ihr könnt es euch denken, kam es auf meinem SuB und dort liegt es noch heute. Bald war klar, dass es recht rasch übersetzt werden würde und damit hatte ich einen Grund, zu warten. Doch dann kamen die ersten Zweifel in mir hoch. Wie einige wissen, gehört "Die Bücherdiebin" zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Nun hat der Autor knapp 11 Jahre gebraucht, um ein neues zu schreiben und zu veröffentlichen. Ich kann verstehen, dass er es nicht ganz einfach aus einem Ärmel schütteln konnte. Schließlich lag ein immenser Erwartungsdruck auf ihm, von seinen Lesern und wahrscheinlich auch von ihm selbst. Und so schwankte ich zwischen absoluter Freude und totaler Verzweiflung. Als der Tag X näher rückte, habe ich keine einzige ganze Rezension gelesen, aber ein paar Sätze, die mich erschreckten. Ich wollte nicht, dass diese Geschichte, auf die ich so lange gewartet habe, auf meinem Stapel ungelesener Bücher versauert. Daher fragte ich beim Verlag um ein Rezensionsexemplar an und als ich es bekam, freute ich mich unglaublich. Damit war ich "gezwungen" das Buch zur Hand zu nehmen. Ich habe begonnen, ohne große Erwartungen zu haben. Unvoreingenommen widmete ich mich den Seiten und nach ca. 300 Seiten habe ich eine kleine Instagram Story gepostet, um meine ersten Leseeindrücke zu schildern. Knapp 10 Tage habe ich für die Hälfte gebraucht und ich glaubte noch länger mit dem Buch beschäftigt zu sein. Tja, falsch gedacht. Nun aber genug geschwafelt. Lest das Buch, vergleicht es nicht mit "Der Joker" oder "Die Bücherdiebin". Schlagt es auf und lasst euch auf diese ungewöhnliche Geschichte ein. Matthew, der älteste der Dunbar Brüder schreibt sie auf und erzählt sie langsam und entschleunigt. In der heutigen Zeit, in der alles schnell gehen muss, tut es unheimlich gut, in gemächlichem Tempo die Figuren zu beobachten. Auf zwei Erzählebenen lernen wir die Charaktere kennen, die zum Teil unheimlich skurril agieren und seltsame Angewohnheiten haben. Der Autor verwebt auch noch ungewöhnliche Themen: Pferderennsport, die Odyssee und vor allem Michelangelo. Oh und noch etwas: Australien als Handlungsort hat mich öfter erschreckt .... zB "Als im März der Herbst anbrach." Eh klar, aber im ersten Moment doch gewöhnungsbedürftig. Der Schreibstil Zusaks hat Wiedererkennungswert. Wie bereits in seinen anderen Büchern schreibt er ohne lange Sätze, schafft es aber Emotionen sehr gut verpacken, ohne pathetisch zu werden. Ich benötigte einige Zeit, um vor allem die Dunbar Brüder zu fassen zu bekommen, aber es kam der Augenblick, als ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die zweite Hälfte verschlang ich in gerade mal 24 Stunden. Seither denke ich öfter an die Geschichte, sie hat mich gepackt und lässt mich seither nicht mehr ganz los. Ich versuche mich nun an einem Vergleich und ich hoffe, ihr könnt nachvollziehen, was ich damit sagen möchte. Gleich einer Blumenknospe, die wächst, langsam erblüht und am Höhepunkt ihre ganz Pracht zeigt, ist "Nichts weniger als ein Wunder". Am Ende ergibt alles in diesem Buch einen Sinn. Die Begeisterung lässt sich nicht mit jener zu "Die Bücherdiebin" vergleichen, aber sie ist auch dieses Mal groß, nur total anders: Leiser, langsamer!

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