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Rezension zu
Der Fall des verschwundenen Lords

Ein Hörbuch mit einem guten Start und viel mehr Luft nach oben


Von: Jennifer
24.03.2019

Enola Holmes ist die kleine Schwester des berühmten Detektivs Sherlock Holmes. Sie ist erst 14 Jahre alt und lebt ein recht ungewöhnliches Leben, aufgrund ihres familiären Hintergrunds. Und lebt unter der Obhut ihres anderen Bruders namens "Mycroft". Direkt am Anfang der Geschichte erfahren wir, dass ihre Mutter plötzlich verschwunden ist. Enola’s Mutter hinterlässt weder eine Nachricht, noch irgendeinen Hinweis wieso und wohin sie gegangen sein könnte. Enola Holmes begibt sich auf Suche.

 Als ich von diesem Buch erfahren habe, hat mich das Konzept der Geschichte sehr neugierig gemacht. Man will unbedingt mehr von Sherlock Holmes' Schwester erfahren. Nur leider hat mich die Umsetzung etwas enttäuscht. Die Darstellung ihrer Persönlichkeit fällt eher flach und unoriginell. Enola ist ein sehr einfaches, aber cleveres und mutiges junges Mädchen, viel gibt es aber auch nicht über sie zu sagen. Eine Charakterentwicklung der Protagonistin ist im Laufe der Geschichte kaum erkennbar. 

 (Jedoch muss man im Hinterkopf behalten, dass dieses Buch der erste Teil einer Buchreihe ist. Also gehe ich davon aus, dass Enola’s Persönlichkeit im Laufe der Buchreihe erst zur Geltung kommt und näher beschrieben wird.)

 Nancy Springer, die Autorin des Romans, hat einen angenehmen und simplen Schreibstil. Luisa Wietzorek hat ebenfalls gute Arbeit geleistet. Vorsicht kleiner Spoiler! Die Kriminalfälle in der Geschichte empfand ich als merkwürdig, da die Autorin es leider nicht geschafft hat meine Neugierde im Bezug des "verschwundenen Lords" zu wecken. Es war mir eher wichtiger herauszufinden, wieso die Mutter verschwunden ist ohne ihrer Tocher etwas zu hinterlassen. Diesen Teil der Geschichte wird leider (noch) nicht im ersten Buch aufgeklärt. Weshalb die Grundprämisse der Geschichte einen faden Übergang zum eigentlichen Kriminalfall besitzt. Die Tatsache, dass Sherlock Holmes ebenfalls wie sein Bruder Mycroft als äußerst sexistisch dargestellt werden, um die Protaginistin in ein positiveres Licht zu rücken ist sehr unglaubwürdig. Dieser Roman spielt nicht in unserer heutigen Zeit, das ist klar, aber wenigstens von dem extrem intelligenten Sherlock Holmes würde man erwarten, dass er mit seiner Denkweise seiner Zeit voraus sein müsste. Da das Hörbuch relativ kurz war, komme ich auch schon zu meinem Fazit: Ich gebe diesem Hörbuch dennoch 3 Sterne, da ich mir vorstellen kann, dass mein jüngeres Ich um einiges begeisterter gewesen wäre. Und wenn man viele Dinge nicht so genau nimmt, ist es ein gutes Buch für zwischendurch. Und für junge Krimifans definitiv zu empfehlen. Der Anfang und das Ende des Buches haben mich am meisten gepackt, denn obwohl dieser Roman seine Ecken und Kanten gehabt hat, würde ich trotzdem dem zweiten Buch in dieser Reihe eine zweite Chance geben. Auf jeden Fall hat dieses Buch um einiges mehr an Potenzial gehabt.

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