Rezension zu
Der Pakt – Bis dass der Tod euch scheidet

Jake und Alice, ein seit kurzem verheiratetes Paar bekommt eine Einladung zum „Pakt“. Einer Organisation, die die Ehe besser machen soll - und ein „Zusammensein“ verspricht- bis das der Tod sie scheidet. Leichtgläubig und naiv unterschreiben beide den Pakt und begeben sich auf eine von Regeln und Vorschriften vollgepackte Reise, die so abstrus und surreal erscheint, ob der zwischenmenschlichen Abgründe, welche sich aufgetan haben. Zunächst scheint alles ganz wunderbar zu funktionieren und die Regeln sind scheinbar leicht einzuhalten, bis Alice einen Fehler begeht und die Konsequenzen zur Folge haben. Beide fügen sich zunächst in ihr Schicksal und es scheint so, als würde der Pakt, der streng geheim ist und über den sie mit niemanden außerhalb des Paktes sprechen dürfen, funktionieren, wären da nicht Hinweise, die Beide zweifeln lassen. Michelle Richmond hat hier zwei starke, wenngleich völlig charakterlich unterschiedliche Protagonisten geschaffen, die zunächst mit sich selbst und ihrer Beziehung zufrieden scheinen. Während des Lesens entdeckt man, dass man innehält; und seine eigene Beziehung betrachtet. Leider sind mir dann die Zusammenhänge im und zum Pakt insgesamt zu wenig konkret herausgearbeitet was viele Mutmaßungen zulässt, was aber dem Spannungsbogen wiederum gut tut. Beide Charaktere lassen sich immer weiter in den Pakt hineinziehen und ihre anfänglichen Zweifel gipfeln in einer Absurdität, die mich sehr berührt und schockiert hat. Auch die Zweifel an ihrer Beziehung, und ob sie mit dem Pakt das Richtige machen, werden deutlich. Fakt ist: es gibt kein Entkommen aus dem Pakt. Das wird beiden klar, als sie beide erneut gegen die Regeln des Paktes verstoßen und die Konsequenzen erleben, die absolut spürbar, mitfühlend und unfassbar detailliert beschrieben sind. Die Geschichte hat mich mitgenommen von der ersten Seite an auch wenn die Autorin einige langatmige Passagen für den Leser bereit hält. Mein Fazit: eine tolle Story, die leider durch die nicht wirklich schlüssigen Strukturen des Paktes im Laufe des Buches, etwas an Fahrt und Spannung verliert und sich, aus meiner Sicht, in langweiligen Passagen zu verlieren scheint, was in der zweiten Hälfte des Buches aber dann besser umgesetzt ist. Unterm Strich ein, trotz einiger Schwächen, dennoch gutes Buch, eine bizarre Story, leicht zu lesen, mit einem ganz guten Spannungsbogen und einem für mich unerwarteten Ende.