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Rezension zu
Der Pakt – Bis dass der Tod euch scheidet

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannend! Aber irgendwie...

Von: Jenny Sömisch
27.03.2019

Der Thriller von Michelle Richmond hat es mir nicht nur leicht gemacht. Seit ich die letzte Seite des Buches umgeblättert und den Thriller zur Seite gelegt habe, habe ich überlegt, wie ich das Erfahrene einsortieren kann. Der Pakt ist ein Buch über den Willen den Stand der Ehe bis in die Perfektion zu optimieren. Dabei bleiben kleinere und größere Unannehmlichkeiten nicht aus. Das Buch hat mich auf mehreren Ebenen überrascht, aber auch mehrfach irritiert. Aber der Reihe nach: "Der Pakt" hat mich während des Lesens immer wieder inne halten lassen und zum Nachdenken angeregt. Wie sieht es mit den dort beschriebenen Punkten in meiner Ehe aus? Was erachtet "Der Pakt" als gut und definiere ich das auch in unserer Ehe als ganz wesentlich und positiv. Von daher kam für mich die Überraschung in einem Thriller etwas reflektierendes für mein eigenes Leben mitzunehmen. Spannend! Genauso faszinierend finde ich es, als Geisteswissenschaftlerin, dass dieses Buch aus der Ich-Perspektive eines Mannes geschrieben ist. Immer wieder fragte ich mich heimlich, ob das wirklich die Gedanken eines Mannes wären, oder ob sie vielleicht doch einen Ticken zu weiblich sind. Trotz allem genoss ich die Schreib- und Denkweise und konnte gut mit ihr mitgehen. Die Irritationen folgten den Überraschungen allerdings auf dem Fuße... Das Tempo der Story war für mich etwas ambivalent. Vermutlich hat Michelle Richmond genau das beabsichtigt. Ein Auf und Ab des Mitreißens. Leider muss ich zugeben, dass ich an manchen Stellen ihrem Tempowechsel nicht gut folgen konnte. Die Spannung, die sie beschreibt, kam mir an zwei oder drei Stellen gar nicht so vor und plötzlich war ich mittendrin, musste mich aber die ganze Zeit beim Mitfiebern fragen, ob ich aus Versehen ein paar Seiten überblättert hätte. Woher kommt denn gerade diese schiere Angst? Augenscheinlich hatten sie doch gerade ihren Frieden mit der Situation gemacht? Das fühlte sich in weiten Teilen für mich unrund an. Was ich sagen muss, dass ich die letzten 100 Seiten zu 80% sehr gelungen fand. Die Wende, die die Story nochmals nahm und welche Undurchdringlichkeiten sich lösten, fand ich gut und wie es sich für einen guten Thriller gehört auch - zumindest für mich - unerwartet! Mit dem Ende konnte ich meinen Frieden nicht schließen. Dies macht auch die abgezogenen 20% des Endes aus. Es fühlte sich da zu abgehackt an, nicht zu Ende gedacht bzw. das Mittelstück auslassend. Abschließend kann ich zusammenfassend festhalten, dass Michelle Richmond mit "Der Pakt" einen guten Thriller abgeliefert hat, welcher ambivalente Tempiwechsel beinhaltet und zwischendrin auch den ein oder anderen zu großen gedanklichen Sprung beinhaltet. Für die Autorin ist die Story ganz klar, dem Leser fehlt es manchmal etwas darin mitgenommen zu werden. Jedoch liegt mit "Der Pakt" ein Thriller vor, der den Leser zum Nachdenken über die eigene Ehe anregt. Vor allem schafft es die Schreibweise von Richmond, dass man trotz drakonischer Bestrafungen und Psychospielchen am Ende kein ausschließlich negatives Gefühl dem Pakt gegenüber hat. Und das stiftet doch wohl die meiste Verwirrung.

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