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Rezension zu
Gelateria Paradiso

Gelateria Paradiso...

Von: clary999
12.04.2019

»Zwei Schwestern, eine Eisdiele und ein Familienschicksal.« Zum Inhalt: Venezien, 1964: Der junge Italiener Lucio geht als Gastarbeiter nach Deutschland. Dort möchte er Geld verdienen und eine Eisdiele eröffnen. Zu Hause in Venezien wartet Tiziana auf ihn. Doch Lucio lernt Monika kennen und verliebt sich in sie… Bergisches Land, 2018: Die Gelateria Paradiso wird aufgelöst. Die Tischlerin Susanne Werner möchte sich umsehen. Sie trifft Francesca Adler, eine schicke Stewardess. Sie finden ein altes Foto. Die beiden unterschiedlichen Frauen erkennen, dass sie Halbschwestern sind… Ein lang gehütetes Geheimnis… Meine Meinung: Der Schreibstil der Autorin Stefanie Gerstenberger ist angenehm und fließend. Abwechselnd wird aus der Sicht von Susanne und Francesca im Jahr 2018 (zu dieser Zeit sind beide Anfang 50) erzählt und aus der Sicht des jungen Lucio in den 60er Jahren. Nach und nach lernt man sie näher kennen. »Kleine Mädchen, die Geburtstag hatten, nannten sie piccola signorina. Wenn ich doch mit ihr tauschen könnte, dachte sie wieder, ich wäre das glücklichste Mädchen der Welt!« Zitat aus dem Buch, Seite 9 Susanne Werner und Francesca Adler hatten beide eine traurige Kindheit. Susanne wurde von ihren Adoptiveltern nicht geliebt. Sobald sie volljährig war, ging sie weg und baute sich ein eigenes Leben auf. Sie wirkt sehr sympathisch. Die Chance endlich zu erfahren, wer ihre wahren Eltern sind und warum sie weggegeben wurde, will sie sich nicht entgehen lassen. Als Stewardess ist Francesca beliebt und einfühlsam. Doch zu ihren Eltern hat sie schon sehr lange keinen Kontakt. Sie will momentan nur das versprochene Geld. Ihr abweisendes und schroffes Verhalten gegenüber Susanne macht sie unsympathisch. Ihr scheint Geld mehr zu bedeuten als alles andere. Warum ist sie so kalt? Getrennt reisen sie nach Venezien. Zwei weitere Personen sorgen zwischendurch indirekt für humorvolle Situationen und eine beginnende Liebe scheint zu entstehen! Lucio Paradiso ist in einer armen Familie in Venezien aufgewachsen. Als junger Gastarbeiter in Deutschland hat er es nicht leicht. Er glaubt, er könne mit einer eigenen Eisdiele endlich frei sein. Dafür brauch er aber erst Mal ein Startkapital. Unverblümt werden die Zustände der Baracken und die herablassende Haltung vieler Deutschen gegenüber den Gastarbeitern (die oft »Itaker« genannt wurden) dargestellt. Lucio hat damals einen folgenschweren Fehler gemacht! Hat er es bereut? Vergangene Entscheidungen kann man nicht rückgängig machen, aber vielleicht hilft es ihnen endlich die Wahrheit zu kennen? »Freiheit. Luciano schaute das Wort in seinem Wörterbuch nach, das er immer bei sich trug. Libertà! Das verstand er nur zu gut. Auch er wollte libertà, allerdings in Form von Geld. Erst mit genügend Geld war man ein freier Mann!« Zitat aus dem Buch, Seite 149 Das Geheimnis von Lucio ist zwar nicht so überraschend, aber wie es dazu kam wird emotional und eindrucksvoll erzählt! Für Susanne und Francesca hat die Wahrheit unterschiedliche Auswirkungen!(Für mich kamen Monika und Tiziana etwas zu kurz.) Die Autorin hat beim Recherchieren zum Roman mit einem Adoptivkind, das immer noch nach seinen wahren Eltern sucht, und mit ehemaligen Gastarbeitern gesprochen! Was sie erfahren hat, hat sie überzeugend in diese fiktive Geschichte eingebunden! Die Geschichte ist unterhaltsam und emotional, aber auch tiefgründig! Leseempfehlung! 4 Sterne »Casa è dove batte il cuore. Heimat ist da, wo dein Herz schlägt.« Zitat aus dem Buch, Seite 5

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