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Rezension zu
Solo für Opa

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Roman für die Sonnenliege

Von: Sanne
23.04.2019

Sonnenliege raus und eingetaucht in Herbert schrullige und festgefahrene Welt, die jedoch auf den kommenden Seiten gehörig durcheinander gewirbelt wird. Und zum Ende ist nichts mehr wie es war. Aber der Reihe nach: Dieser Roman, aber auch Herberts Leben nimmt schnell Fahrt auf: Herbert und Margit leben ihr Ruhestandsleben in eingefahrener Vorstadtroutine. Margot ist jedoch schon lange unglücklich, weil sich Herbert muffelig und grummelig in seiner eigenen Welt eingerichtet hat und all ihre Versuche, mit ihm ihre Wünsche und Sehnsüchte zu erfüllen an ihm abzuprallen scheinen. Bis eines Tages Margit spurlos verschwunden ist. Zu allem Überfluss taucht auch noch die, in Herberts Augen mit einem Nichtsnutz verheiratetet Tochter auf, um die Enkeltochter Julia zur Betreuung abzuliefern. Da muss ein Plan her. Mit Hilfe seiner Freunde Otto und Enrico - seiner Enkelin Julia im Schlepptau- startet die turbulente Suche nach Margit. Wie sich Herbert mit Enkelin und seinen etwas verschrobenen Freunden per Bahn,Taxi, Mietwagen auf die Suche begibt - auf die Suche nach Margit, aber auch auf die Suche nach dem, was in vielen langen Ehejahren verloren gegangen scheint, ist leicht, humorvoll und schon auch spannend beschrieben. Zuweilen langweilt die Aneinanderreihung zum Teil doch recht fader Witzchen, wie z.B.das immer wieder Bemühen der niedlichen Kindersprache Julias. Und obwohl man zwischendurch durch eine gewisse Laaaaaangaaaatmigkeit durchaus Gelegenheit hat, über die Auflösung des Rätsels um das Verschwinden von Margit zu grübeln, ist das Ende dann doch überraschend und unerwartet. Die zum Teil etwas abstrusen Entwicklungen und Geschehnisse hindern nicht daran, mit diesem Mann zu fühlen und ihm ein Happy End mit seiner Margit zu wünschen. Es ist berührend zu erkennen, wie dieser alte Mann, der sich in seiner Dickfelligkeit eingeigelt hat, erstmals seit langem wieder seine ihm nächsten Menschen wahrnimmt und dabei begreift, was wichtig ist…was ihm wirklich wichtig ist in seinem Leben. Manchmal bedarf es eben brachialer Mittel, um Starres aufzubrechen. Ein leichter, humorvoller und durchaus auch berührender Roman, dem es gut getan hätte, ein klein wenig langatmiger und vielleicht auch etwas realistischer daherzukommen.

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