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Rezension zu
Die Todeskönigin

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine grossartige Fortsetzung

Von: Zeilenwanderer
17.05.2019

Hachja, wo fange ich denn an? Mir hat die Fort­setzung wirk­lich sehr gut ge­fallen, auch wenn ich etwas über­rascht war, dass Da­leina ster­ben wird. Es wird ja be­reits im Klappen­text thema­ti­siert, aber ich hatte er­wartet, dass sie nicht auf­grund einer Krank­heit im jun­gen Al­ter stirbt, son­dern diese Krank­heit sie nach einer lan­gen und er­folg­rei­chen Re­gent­schaft heim­sucht. Doch sie lei­det be­reits eine Mo­nate nach Amts­an­tritt und ihr Tod ist un­aus­weich­lich. Ich per­sön­lich mag Da­leina sehr gerne – das tat ich schon wäh­rend der Lek­tü­re des ersten Ban­des –, daher war ich etwas trau­rig über diese Nach­richt. Aller­dings hat sie auch etwas Gu­tes, so ma­ka­ber das auch klin­gen mag. Näm­lich be­geg­nen Le­ser da­durch vie­len Fi­gu­ren wie­der, denen sie schon im ers­ten Band be­geg­net sind. Unter den be­kann­ten Fi­gu­ren be­findet sich so auch Ven, der Da­leina im ersten Band aus­ge­bil­det hat. Für mich war dies eine po­siti­ve Über­ra­schung – eben weil ich dachte, dass Da­leina im hohen Al­ter ster­ben wird und Leser viele neue Fi­gu­ren kennen­ler­nen wer­den. Das tun sie auch. Unter ande­rem Nae­lin, die mitten in den Wäl­dern von Ven auf­ge­spürt wird, um als Nach­folge­rin für Da­leina in Fra­ge zu kommen. Nae­lin ist eine voll­kommen ande­re Frau als Da­leina. Im Gegen­satz zu Da­leina hat sie eine Fa­mi­lie und be­reits zwei eige­ne Kinder, die ihr das Wich­tigste sind. Um den Thron zu be­anspru­chen, müsste sie einige Opfer brin­gen – gerade in Be­zug auf ihre Fami­lie. Dies sorgt bei Nae­lin für einen gro­ßen inne­ren Kon­flikt, da sich das Land in Ge­fahr be­fin­det und eine passen­de Per­son re­gie­ren und die Kon­trolle über die Geis­ter haben muss. Diesen inneren Konflikt und auch die Drama­tik der Hand­lung bringt Sarah Beth Durst hervor­ragend zur Gel­tung. Ich habe es ja schon in mei­ner Re­zen­sion zum ersten Teil ge­sagt: Diese Frau kann schrei­ben. Und sie be­sitzt un­glaub­lich viel Fan­ta­sie. Ich habe sel­ten so wunder­voll aus­ge­klügel­te und fan­tasie­volle Ge­schich­ten wie Die Blut­köni­gin und Die Todeskönigin ge­lesen. Sarah Beth Durst er­schafft eine einzig­arti­ge Atmosphä­re. Einer­seits ist sie ab­so­lut fas­zi­nierend und ich denke, jeder Fan­tasy-Fan möchte die Welt von Da­laina & Co ein­mal be­reisen. Ande­rer­seits ist sie aber auch furcht­bar grau­sam, er­schütternd und bru­tal. Aber auch die­se As­pekte haben ihren Reiz. Der Schreib­stil und die Atmosphä­re, die durch ihn er­zeugt wer­den, sind voll­kommen ein­nehmend. Zudem baut die Auto­rin immer wieder Wen­dun­gen in die Ge­schich­te ein, die ich an vielen Stellen nicht habe kommen se­hen. Ich wusste ein­fach nicht ge­nau, wohin mich die Auto­rin füh­ren möchte, und das war klasse. Ich denke, heut­zu­tage ist es für Auto­ren eine Heraus­for­de­rung, ordent­liche und vor allem ori­gi­nelle Fan­tasy zu schrei­ben. Sarah Beth Durst ist dies in mei­nen Au­gen mehr als ge­lungen. Ich hatte es eben bereits erwähnt, möchte aber noch kurz auf Naelin ein­gehen und wie sehr sie sich von Daleina unter­schei­det. Im Gegen­satz zu Da­leina ist sich Nae­lin auf eine ge­wisse Art be­wusst, dass sie viel Macht be­sitzt. Aller­dings hat sie ihre Kräf­te ver­drängt. Sie möchte ihre Kinder schützen, sie möchte den Geis­tern aus dem Weg ge­hen – vor denen sie große Angst hat – und ihre Kräf­te, so hilf­reich sie auch wä­ren, kamen für sie bis­lang nicht in Frage. Naelin möchte ihr ein­fa­ches Leben im Wald führen. Dass Ven auf­taucht und dieses ordent­lich auf den Kopf stellt und sie aus ihrer Rou­tine reißt, ge­fällt ihr nicht. Der Art, wie die Auto­rin Naelin und den ande­ren Fi­gu­ren Le­ben ein­haucht, ließ mich auch kein ein­zi­ges Mal an Naelin zweifeln. Ich konnte sie ver­ste­hen. Als Köni­gin müsste sie viel opfern. Im Laufe von Die Todes­königin er­lebt sie mei­ner Mei­nung nach eine be­ein­dru­ckende Cha­rak­ter­ent­wicklung. Es kommen auch noch einige ande­re Figuren, ab­ge­sehen von Naelin, dazu. Auch hier kann ich sagen, dass mich die Fi­guren­viel­falt wirk­lich be­geis­tern konnte. Sarah Beth Durst er­schafft einen bun­ten Haufen an Cha­rak­te­ren. Manche schließt man als Leser di­rekt ins Herz, manche eher we­ni­ger, aber auch das mochte ich sehr. Die Fi­gu­ren leisten so einen enormen Teil zur Ab­wechs­lung und Spannung in der Ge­schich­te. Ich freue mich un­glaub­lich auf den fi­na­len Band der Tri­logie.

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