Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Schuldig

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mehr als ein Kriminalroman...

Von: arcimboldis_world
02.07.2019

Nach dem Bestseller „Geständnisse“ ist nun ein weiterer Roman der japanischen Autorin Kanae Minato auf Deutsch erschienen. Minato gilt in Japan als eine wichtige Vertreterin des „iyamisu“, einer Unterkategorie der Kriminalliteratur. Letztlich ist auch dieser Roman aber mehr als nur ein Krimi… „Schuldig“ ist ähnlich subtil gehalten wie der Erstling und man hat die schöne Möglichkeit in die Kultur und Lebensart Japans einzutauchen. Viele Ereignisse und Begebenheiten erscheinen einem europäischen Leser fremd, die Personen sind eher spröde und nicht unbedingt Sympathieträger. Fukase, der im Mittelpunkt steht, ist ein komplexbeladener, unscheinbarer Typ mit stark angeknackstem Ego, dessen grosse Leidenschaft der Kaffeezubereitung ausgiebig beschrieben wird – interessant, in einem Land, welches man eher mit Tee-Zeremonien in Verbindung bringt. Überhaupt dreht sich bei den meisten beschriebenen Szenen, Handlungen, Ereignissen alles immer irgendwie ums Essen, dies wohl auch zur Verdeutlichung diverser Charakterzüge der einzelnen Personen. Aber nicht nur das macht diesen Roman etwas eintönig, ja fast schon langweilig und nutzt sich irgendwann ab, im Vergleich zum äusserst subtilen und spannenden Romanerstling. Der Plot klingt zunächst interessant und man fragt sich ziemlich lange, worauf es wohl hinauslaufen wird. Ob man sich in einem Horror-Genre à la „Ich weiss, was Du letzten Sommer getan hast“ hinauslaufen wird? Das wäre aber zu einfach für Minato… Die Autorin wechselt zwischen den Personen und Zeitebenen, das macht das Lesevergnügen zwar etwas spannender, in die Pötte kommt dieser Krimi, Thriller, Roman oder welchem Genre auch immer man „Schuldig“ nun zuordnen möchte, leider nicht. Dennoch liest er sich zügig von Anfang bis zum Ende und überrascht natürlich. Es geht um das grosse Thema Schuld und Sühne, Vergebung und Moral und beleuchtet daraus verschiedene Perspektiven, in einer eher schnörkellosen und geradlinigen Sprache. Nicht so gut wie „Geständnisse“, aber trotzdem ein Pageturner.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.