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Rezension zu
Hunger

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Hunger: Die Geschichte meines Körpers

Von: Buchzeit
15.07.2019

Roxane Gay erzählt in ihrem Buch „Hunger: Die Geschichte meines Körpers“ ihre persönliche Geschichte. Die Amerikanerin wuchs als Tochter von haitianischen Einwanderern behütet und privilegiert auf. Mit 12 Jahren wurde sie vergewaltigt. Danach fing sie an zu essen und zu essen, bis sie sich schließlich in einem stark adipösen Körper wiederfand, mit dem sie bis heute zu kämpfen hat. Ihre Geschichte handelt von ihrem Trauma und ihrem Umgang damit, von Scham und Selbsthass, und dem langen Weg zu sich selbst. Sie fühlt sich oft gefangen in diesem Körper, der nirgendwo hinpasst, dennoch musste sie immer weiter essen, um sich selbst in eine unverletzbare „Festung“ zu verwandeln. Irgendwann mit der Realität konfrontiert folgen Diäten noch mehr Diäten, nicht zuletzt weil kulturelle Normen suggerieren, dass dick sein falsch ist und nur dünne Menschen glücklich sein können. Die Enttäuschungen der Erfolglosigkeit und der daraus resultierenden Selbsthass werden immer stärker. Zwar spricht sie als Feministin von „body positivity“ und davon, dass es nicht ihr Ziel ist, das Idealbild von irgendwelchen Männern anzustreben, dennoch sieht sie ihren Körper und sich selbst sehr lange sehr kritisch. Von ihren Mitmenschen wird sie oft nur auf ihren Körper reduziert, muss Anfeindungen und Beleidigungen aushalten. Sie beschreibt anschaulich, wie es sich anfühlt, in einer Umwelt zu leben, die, obwohl Adipositas kein seltenes Phänomen ist, nicht für solche Menschen gemacht ist. Ein sehr persönliches Buch über eine Frau im Kampf gegen den scheinbar unbezwingbaren Körper. Das Buch ist in mehrere Teile und kurze Kapitel geteilt und erzählt ihre Lebensabschnitte chronologisch. Sie benutzt eine klare und direkte Sprache. Sie sagt selbst, dass ihre Geschichte zwar nicht eine Geschichte des Erfolges ist, es aber trotzdem wert sei erzählt zu werden. Hierbei kann ich ihr nur zustimmen. Wer sich für das Thema interessiert und gerne autobiographische Texte liest, dem kann ich dieses Buch absolut empfehlen!

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