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Rezension zu
Dunkelsommer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

FACETTENREICH, GEFÜHLVOLL, LEBENSNAH UND ERSCHRECKEND

Von: Sarah Ricchizzi
17.07.2019

So düster das Cover einen in diesen Roman einlädt, so beginnt diese Geschichte auch. Finster, erschreckend und mit einsamen Gedanken des ersten von zwei Perspektiven, die der Leser durch den Roman hinweg kennenlernen wird. Zum Beginn wird Lelle vorgestellt. Er ist Vater. Seine Tochter ist vor drei Jahren spurlos verschwunden und seit je her durchforstet er die Umgebung und sucht jeden Winkel nach ihr ab, in der Hoffnung sie wiederzufinden. Stina Jackson schreibt eindrücklich aus der Perspektive von Lelle und sorgt dafür, dass einem seine Geschichte unter die Haut geht. Die Mitternachtssonne würde die Menschen aus ihren Höhlen jagen und sie mit Sehnsucht erfüllen. Sie würde lachen und sich lieben und verrückt werden und sich Gewalt antun. Sie würden geblendet werden und sich verirren. Aber er wollte nicht daran glauben, dass sie starben. Dunkelsommer | Stina Jackson | Der Anfang, Teil 1 Die zweite Perspektive ist beinahe exakt gegensätzlich: Voller Leben, Liebe und dem Verlangen nach Freiheit. Meja taucht auf, ein siebzehnjähriges Mädchen, was sich selbst noch kennenlernen und verstehen muss, welche Erwartungen es an das Leben stellen sollte. Diese Perspektive taucht überraschend auf, wirkt zunächst verwirrend und lädt den Leser ein, länger zu bleiben. Es bedarf dem persönlichen Geschmack, ob diese Teenager-Geschichte, inmitten eines Thrillers, einem bekommt oder die Geschwindigkeit eher drosselt. Ich persönlich empfand es als interessant, einen so starken Kontrast kennenzulernen, so dass der Thriller zu etwas mehr wurde, als eine finstere Geschichte. Ihre Augen waren ganz vorwurfsdunkel, als sie ihn ansah. „Du musst mich finden. Nur du kannst mich finden.“ Dunkelsommer | Stina Jackson | Seite 14 Der Wechsel zwischen den Perspektiven lässt den Roman interessant werden. Die Leben sind so unterschiedlich und weisen jedes für sich, eigene Probleme und Sorgen auf, die sich schließlich ineinander fügen und einen gemeinsamen Weg verlaufen. Die Balance zu wahren und die Perspektiven im richtigen Moment aufeinander treffen zu lassen, ist Stina Jackson gekonnt gelungen. Der Schreibstil ist intensiv und gleichzeitig passt sie sich den jeweiligen Momenten angemessen an. „Das Töten kriecht unter einem unter die Haut, da passiert was im Inneren. Niemand hat uns vorher gewarnt. Keiner hat uns erklärt, was mit einem passiert, wenn man mit dem Tod Bekanntschaft geschlosen hat – wenn man ihm uns Auge gesehen hat. Wie er sich in einem festbeißt, zu einem Teil von dir wird.“ Dunkelsommer | Stina Jackson | Seite 58 Das Setting ist wahnsinnig interessant und für mich persönlich schließlich der aufregendste Punkt in diesem Roman gewesen. Schweden bietet gerade für Thriller das zutreffendste Setting. Die Beschreibungen und die Art der Bewohner der jeweiligen Dörfer, fesselten meine Neugier und ließen mich den Roman mit Genuss bis zum Ende verschlingen. Fazit Ein Spannungsroman, der ganz anders als Bücher aus der Thriller-Sektion geschrieben wurde. Obwohl es an einigen Stellen an Spannung fehlte, so wird der Leser dennoch mit einer unerwarteten Geschichte aus dem Leben der zweiten Protagonistin zwischen die Seiten gefesselt. Es ist kein gewöhnlicher Thriller. Es ist ein Thriller, getarnt als Roman, der aus zwei vollkommen unterschiedlichen Perspektiven dargestellt wurde und so ein neues Licht in diesem Genre hervorbringt.

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