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Rezension zu
Das Versprechen des Bienenhüters

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein besonderes Buch, das zum Nachdenken anregt

Von: Chrissieliest
11.08.2019

„Das Versprechen des Bienenhüters“ von Christy Lefteri behandelt berührend und sehr einfühlsam ein ausgesprochen aktuelles Thema. Die Autorin arbeitete 2016/17 in einem Flüchtlingslager in Athen und ihr Debütroman spiegelt viele der Geschichten wieder, die sie dort erzählt bekam. Nuri ist Bienenzüchter in Aleppo - gemeinsam mit seinen Cousin Mustafa. Mit seiner Frau Afra führt er ein erfülltes Leben - das Glück der Beiden komplettiert der Sohn Sami. Doch - der Krieg in Syrien schlägt gnadenlos zu. Mustafa und seine Familie sind bereits geflohen, als eine Bombe den Sohn Sami tötet und Afra erblinden lässt. Die Idylle wird zum Grauen. Aus der Perspektive von Nuri erzählt das Buch die Geschichte einer Flucht von Syrien nach England; aber auch von der Flucht des Geistes, um der grausamen Realität zu entkommen. Hierbei wechseln sich in den Kapiteln verschiedene Zeitebenen ab. Man benötigt einige Kapitel, um diesen Rhythmus zu verinnerlichen. Dann aber fasziniert dieser Schreibstil - er ermöglicht dem Leser, eigene Rückschlüsse zu ziehen und Vermutungen anzustellen. Die Flucht über die Türkei und Griechenland nach England zeigt uns auf, womit diese Menschen zu kämpfen haben. Das Leid ist jederzeit greifbar und muss garnicht bis ins Detail beschrieben werden. Die unterschiedlichen Menschen, die den Weg von Nuri und Afra kreuzen, zeigen uns nur einen Bruchteil der unterschiedlichen Flüchtlingsschicksale. Aber immer wieder keimt die Hoffnung auf, in eine friedliche Heimat zurückkehren zu können. Gut gefallen hat mir auch die Metapher mit den Bienen, die die Autorin verwendet. „Die Bienen waren das Idealbild einer Gemeinschaft.“ „Die Menschen sind nicht wie die Bienen. Wir arbeiten nicht zusammen, wir haben keinen Sinn für ein übergeordnetes Wohl.“ Ein gelungener und berührender Debütroman, der zum Nachdenken anregt.

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