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Rezension zu
Das Mädchen Jannie

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Das Mädchen Jannie

Von: Manuela Hahn
10.09.2019

Jannie ist 11 als ihr auf einer Betteltour, der kleine Jakob abgenommen wird, aus Angst vor dem brutalen Bandenchef Miro, läuft das Mädchen davon und landet auf dem abgelegen Hof Dieter Leukens, nicht ahnend welche Gefahr dort auf sie lauert. Leuken will die Todesangst in ihr fühlen, die er in einem Thriller verarbeiten will. Die ersten zwei Romane des Psychopathen wurden von der einflussreichen Rezensentin Gina, der Bücherwürmin, gnadenlos verrissen. Jannie erkennt die Gefahr nicht in der sie schwebt, einzig Leukens Mutter versucht sie zu warnen, doch, diese kann sich aber nur durch Blinzeln äußern und das versteht Jannie nicht. Zeitgleich stößt Kommissar Klinkhammer auf die Machenschaften eines Menschenhändlerrings zu dem wohl auch Miro gehört. Vorsicht Spoiler Uff, 511 Seiten umfasst der neue Roman von Petra Hammesfahr und die Handlung hätte locker für 2 Thriller gereicht, denn um das handelt es sich bei diesem Buch, für einen Roman, wie ich es verstehe ist die Story bei weitem zu brutal. Die Warnung das dieses Buch nichts für schwache Nerven ist, ist hier sicherlich angebracht. Dreh und Angelpunkt der Story sind die Geschehnisse auf dem Hof, hier lebt Leuken mit seiner verhassten Mutter die nach einem Schlaganfall pflegebedürftig ist. Hier beschreibt die Autorin etwas, das mir nicht ganz schlüssig ist. Mama, wie sie von Dieter Leuken und auch von Jannie genannt wird, war in ihren gesunden Tagen, ein sadistisches Biest, die ihren Sohn zwang Katzenbabys zu ertränken und die Schweine ohne Betäubung schlachtete, diese Beschreibung soll wohl erklären warum sich Leuken zu dem Irren entwickelte der er ist. Auf der anderen Seite schien sie die kleine Jannie in ihr Herz geschlossen zu haben und will sie um jeden Preis warnen, diese zwei Seiten der Frau, passen meiner Meinung nach nicht wirklich zusammen. Passender ist da schon die Beschreibung Leukens selbst, er mag Jannie, das ist oft deutlich zu spüren, hin und her gerissen zwischen der Zuneigung zu dem Kind und dem Willen einen Thriller zu schreiben, in dem die Leser auch die Angst der Opfer spüren manövriert er sich immer tiefer in eine ausweglose Situation. Jannie, die kleine Hauptprotagonstin dieser Geschichte, sie ist intelligent und warmherzig, hingebungsvoll kümmert sie sich um Mama und schreckt auch vor den unangehnemsten Aufgaben nicht zurück, sie ist allerdings auch durch ihre Kindheit, die bisher geprägt war von Gewalt und Hunger, abgestumpft, sie kann nicht wirklich erkennen was hinter Leukens Freundlichkeit wirklich steckt. Kommissar Klinkhammer hat es derweil mit mehreren Leichenfunden, Zwangsprostitution und sadistischem Kinderhandel zu tun, ich schrieb schon das dieses Buch nichts für schwache Nerven ist, das was die Autorin nicht beschreibt, spielt sich unweigerlich in den Köpfen der Leser ab, ich glaube kaum das irgendjemand dies Bilder abschalten kann. Ich habe schon lange kein Buch von Petra Hammesfahr mehr gelesen und so fehlen mir sicherlich einige Informationen über Arno Klinkhammer, der wohl ein brillanter Fallanalytiker ist, das merkt man aber als Leser schnell, er erkennt Zusammenhänge die anderen verborgen bleiben und geht auch schon mal unkonventionelle Wege. Und dann haben wir noch Gina die Bücherwürmin, deren Charakter mich so manches Mal schmunzeln ließ, nicht weil ihre Rolle so amüsant gewesen wäre, sondern weil ich mich fragte was die Autorin gegen Buchblogger hat. Gina ist von der ersten Erwähnung an so unsympathisch, biestig und egoistisch und dabei so einflussreich, sie kann nur eine Kombination aus Rezensenten sein mit denen Petra Hammesfahr die eine oder andere schlechte Erfahrung gemacht hat. Die Handlung sollte ich natürlich auch noch erwähnen, manches hätte für meinen persönlichen Geschmack etwas abgekürzt werden können, im Großen und Ganzen aber ist die Geschichte spannend und die verschiedenen Handlungsstränge gut miteinander verknüpft. Und doch bleibt für mich am Ende die Erkenntnis. Das Mädchen Jannie, ist kein Roman wie es auf dem Cover steht , es ist ein gnadenlos harter Thriller.

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