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Rezension zu
Im Wald der Lügen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

„Nichts ist so, wie es zu sein scheint...“

Von: Nicolotta
30.09.2019

Die deutsche Erstausgabe des Buches „Im Wald der Lügen“ von Cynthia Swanson ist im September 2019 im Diana-Verlag erschienen. Es erzählt die Geschichte der Brüder Henry und Paul Glass und ihren jeweiligen Familien. Auftakt ist der Anruf von Ruby bei ihrem Onkel Paul, um ihm vom Tod ihres Vaters und dem Verschwinden ihrer Mutter Silja zu erzählen. Daraufhin reist Paul mit seiner Frau Angie und ihrem Baby PJ von Wisconsin nach Stonekill nahe New York um der 17-jährigen Ruby beizustehen. An dieser Stelle würde ich gerne mehr zum Inhalt erzählen, aber da das Buch so vielschichtig ist, würde ich dabei unweigerlich zu viel verraten. Deshalb lasse ich es lieber. Die Geschichte wird jeweils aus der Sicht der drei Frauen (Angie, Silja und Ruby) erzählt und spielt vor dem Hintergrund der geschichtlichen/gesellschaftlichen Ereignisse in den USA (2. Weltkrieg, Rassismus, Hass auf Kommunisten, Rolle der Frau, Katholizismus). Sie ist in zwei Handlungsstränge aufgeteilt. Die Gegenwart (1960-1962) wird einerseits von Angie in der Ich-Form erzählt, zum anderen aus der Perspektive von Ruby wohingegen die Vorgeschichte (ab 1942 bis zur Gegenwart) primär Siljas Leben wiedergibt. Das Grundmotiv, welches sich durch das Buch zieht, ist der Gegensatz zwischen Traum bzw. Schein und Wirklichkeit. Dies zeigt sich nicht nur bei den Glass-Brüdern, die nach außen hin charismatisch und attraktiv sind, in deren Inneren es aber ganz anders aussieht, sondern auch an dem modernen Haus von Silja und Henry, das nach außen alles offenbart („Goldfischglas“, „Vogelkäfig“, „Filmset“), dessen Vorgänge im Inneren jedoch allen verborgen bleiben, dunkel und unterschwellig bedrohlich wie der Wald, in dem das Haus steht. Der amerikanische Titel des Buches „The Glass Forrest“ trifft es auf den Punkt. Als Leser bekommt man recht schnell das Gefühl, dass etwas hinter der Fassade steckt, aber man bekommt es nicht so richtig zu greifen, es bleibt versteckt. Man versucht wieder und wieder es zu ergründen und jedesmal entdeckt man etwas anderes. Man verliert sich selbst in dem Dickicht aus Lügen, Täuschungen und Geheimnissen, die jeder einzelne hat, dass auch die Sympathien zwischen den einzelnen Protagonisten immer wieder hin und her schwanken. Gerade das ist es, was mich an dem Buch so gefesselt und die Spannung bis zum Schluss aufrecht erhalten hat. Daher absolute Leseempfehlung!

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