Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
The Ice

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

„The Ice“ von John Kåre Raake

Von: Nordic-Crime.de
12.10.2019

Anna Aune ist eine ehemalige Soldatin, die nach ihrem Abschied nicht weiß, wo sie hingehört. Da kommt ihr das Angebot gerade recht, eine Expedition zum Nordpol zu begleiten. Für Anna ein Kontrastprogramm, da sie die syrische Wüste, in der sie bis zu einem furchtbaren Ereignis als Sniper aktiv war, nun gegen das ewige Eis eintauscht. Ein Auftrag, der eigentlich ganz harmlos klingt, da die Aufgabe der Basis darin besteht, Robben und Wale zu beobachten und zu katalogisieren. Das ändert sich, als Anna und Daniel Zakariassen, der mit ihr am Nordpol ist, ein Notsignal bemerken. Dieses kommt von einer Station, die unter chinesischer Führung steht. Natürlich begeben sich Anna und Daniel dorthin, um Hilfe zu leisten. Als sie dort ankommen, machen sie jedoch eine grausame Entdeckung. Leser von Douglas Preston und Lincoln Child oder auch des Australiers Matthew Reilly, der in seinem Roman „Ice Station“ ein ähnliches Setting verwendet, bekommen hier einen neuen Autorennamen, den sie sicher sofort in ihr Herz schließen werden: John Kåre Raake. Der norwegische Autor, der mit „The Ice“ sein Romandebüt vorlegt, hat bisher mit Drehbüchern wie „The Wave – die Todeswelle“ von sich reden gemacht. Jetzt legt er einen Actionthriller vor, der es wahrlich in sich hat. Hochspannende Action, eine Prise Verschwörungstheorien und der raue, beinahe unwirkliche Schauplatz machen den Thriller zu einem echten Erlebnis. Kein Wunder das acht deutsche Verlage an diesem Debüt interessiert waren, das, als sie die Rechte erworben haben, noch nicht einmal veröffentlicht war. Natürlich hat John Kåre Raake durch seine Arbeit als Drehbuchautor ein Händchen für das szenische, bildhafte Schreiben. Daher ist es nicht überraschend, dass sich der Thriller stellenweise wie ein Drehbuch liest. Und es wäre auch nicht verwunderlich, wenn Hollywood seine Fühler nach dem Stoff ausstrecken würde, der für den Leser zahlreiche Wendungen bereit hält. Natürlich gab es im Vorfeld Überlegungen, die Story gleich als Drehbuch zu verfassen, doch die Realisierung eines solchen Projektes, noch dazu mit diesem exotischen Schauplatz, ist alles andere als einfach. Zumal es für den Schriftsteller, wie er in einem Interview verriet, durchaus eine Erleichterung war, sich von der Vorherrschaft des Dialogs zu befreien und sich Zeit für eine szenische Entwicklung zu nehmen. Und das beherrscht der Norweger besser als beispielsweise sein australischer Kollege Matthew Reilly. Mit Anna Aune gibt es hier eine Figur, die Tiefe und Leidenschaft besitzt und deren Ereignisse in Syrien immer wieder thematisiert werden. Ein weiteres Highlight ist natürlich der Schauplatz, den der Autor wie einen guten Hauptdarsteller verwendet und exzellent in seinen Plot einbindet. Man taucht als Leser in die Welt des Eises und des darunterlegenden Meeres ein und bekommt annähernd ein Gefühl dafür, was es bedeutet, bei diesen Temperaturen leben zu müssen. „The Ice“ von John Kåre Raake ist Popcornliteratur der allerfeinsten Art. Ein packender, actionreicher Thriller, der aber genug Tiefgang besitzt, um auch anspruchsvolle Thrillerleser zu beglücken. Am Ende bleibt für den Leser die Hoffnung, dass es ein Wiederlesen mit Anna Aune gibt. Und die gute Nachricht, dass der Autor ein solches schon in Aussicht gestellt hat.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.