Rezension zu
Das Blut der Rebellin
Was für eine tolle Geschichte
Von: Severine MartensWir befinden uns im zwölften Jahrhundert und zwar mitten in Wales. Die Normannen haben die britische Insel erobert, bebürgerkriegen sich untereinander und häufig werden Machtstrukturen durch Verheiratungen gefestigt. So soll es auch Isabel, der Heldin dieses Romans, ergehen und nur dem Schicksal ist es zu verdanken, dass die Rebellen (die Rolle kommt hier den Walisern zu) sie entführen - gerade noch rechtzeitig vor der Hochzeit mit einem grausamen Sheriff. Sie stammt aus einem Geschlecht in deren Adern selbst „Rebellenblut“ fließt. Bereits ihre Großmutter Nesta, die Tochter des letzten walisischen Königs, wurde seinerzeit mit einem Normannen zwecks Friedensbildung verheiratet. Isabel versteht sich mit den Walisern, wird dort selber akzeptiert und lernt deren Kultur schnell als die ihre kennen und schätzen. An der Seite des walisischen Zweigs ihrer Familie und ihren neuen Freunden wird sie zur Freiheitskämpferin gegen das Vordringen der Normannen nach Wales. Der walisische Freiheitskampf ist lt. der Autorin ein Kapitel der britischen Geschichte, dem die Unterhaltungsindustrie bisher nur recht wenig Beachtung geschenkt habe. Um so schöner ist es, dass es ihr gelang, viele interessante und großartige Persönlichkeiten der walisischen Geschichte in den Roman einzuarbeiten. Ohne Zweifel, sie entwirft ein recht ungewöhnliches Bild eines Teils der britischen Geschichte, oder besser gesagt: Es gelingt ihr, auf einige wesentliche Geschehen ein völlig anderes Licht zu werfen. Und dabei ist es nicht nur die sehr angenehme weibliche Sichtweise der Autorin, es sind auch viele detailreiche Fakten, die sie dem Leser mühelos nahe bringt. So ganz nebenbei ist schrieb Sabrina Qunaj mit ihrem Roman auch noch eine wunderbare Liebesgeschichte in deren Verlauf kein Detail ihres Gefühlslebens im Verborgenen bleibt. Sie kriegt am Schluss ihren geliebten Jugendfreund Ralph, alles wird wieder schön und die Bösen bekommen zu Recht ihr Fett weg. „Das Blut der Rebellin“ ist ein Buch, das mich wirklich begeistert hat und wir werden uns ihrem ersten Roman „Die Tochter des letzten Königs“ auch noch auf den Nachtschrank legen. Wir sind einfach neugierig geworden, denn immerhin wird dort die Geschichte von Großmutter Nesta erzählt, die uns in der vorliegenden Geschichte schon so sehr ans Herz gewachsen ist. Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass auch in diesem Roman wiederum keine Tiere vorkommen, außer jeder Menge an Pferden und Ponys. Für Naturfreunde sicherlich begeisternd sind die bildreichen Beschreibungen der walisischen Landschaft und der vielen Wälder, Flüsse und Gebirge - randvoll mit Tieren und den Geräuschen, die diese alltäglich so machen. Im Kopf entstehen ganze Gemälde und das ist wohl auch das, was für uns die lesens- und liebenswerte Schreibe der Autorin ausmacht!
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