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Rezension zu
Vernichtung

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

News im Internet, Manipulation und das anonymisierte Verbrechen schlagen einen Bogen zur Gegenwart

Von: Dr. Michael Lausberg aus Doveren
29.10.2019

Dies ist der definitiv letzte Band der Millenium-Trilogie von David Lagerkrantz nach dem Vorbild des verstorbenen Stieg Larsson. Der Roman beginnt mit zwei Handlungssträngen rund um die Hauptprotagonisten Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander, die nachher zusammenlaufen. Lisbeth Salander befindet sich noch immer im ewigen Duell mit ihrer Zwillingsschwester Camilla. Sie hält sich in Moskau auf und hat dort auch mit der lokalen russischen Mafia zu tun. Währenddessen findet man einen verwahrlosten Mann in Stockholm tot an einer Birke im Tantolunden. Sein Körper ist ausgemergelt, auch einige Finger und Zehen fehlen ihm. Nachdem festgestellt wird, dass er eine außergewöhnliche DAN-Struktur besitzt, die nur in Nepal vorkommt, gibt der Unbekannte Rätsel auf. Nach dem Fund der Telefonnummer von Mikael Blomkvist in seiner Tasche, verständigt die Gerichtsmedizinerin den Journalisten. Blomkvist sieht auch mehr in diesem merkwürdigen Todesfall und beginnt mit Ermittlungen. Er findet mit Hilfe von Lisbeth Salander heraus, dass der Tote im Mai 2008 als Sherpa an einer Besteigung des Mount Everest in Nepal teilgenommen hat. Die Expedition endete mit dramatischen Todesfällen. An dieser Expedition nahm auch der jetzige Verteidigungsminister Johannes Forsell teil, der überlebte. Durch eine Verleumdungskampagne wurde er nach der Expedition fast in den Selbstmord getrieben. Was geschah während dieser Expedition wirklich und was wusste der Tote? Als Mikael Blomkvist bei seinen Recherchen plötzlich spurlos verschwindet, schaltet sich Lisbeth Salander ein. Dabei macht sie Bekanntschaft mit der jungen Clara und ihrem Mann, ein amerikanischer Immobilienspekulant, der in Moskau beim Bau von Hotels in kriminellen Machenschaften verwickelt war. Der Mount-Everest ist schon in dem ersten Buch von David Lagercrantz Thema, das er zusammen mit dem Bergsteiger Göran Kropp über dessen Aufstieg auf den höchsten Berg der Welt geschrieben hat. Einblicke in die Kultur und die Denkweise von Sherpas in Nepal, die detaillierte Beschreibung von DAN-Analysen wird vermischt mit Cybercrime. Stockholm, Moskau und der Himalaya sind Handlungsorte: Lagerkrantz macht im letzten Buch ein gehöriges Faß auf. Das Verbrechen ist globalisierter geworden und steckt selbst in den höchsten Kreisen der Gesellschaft. Langeweile gibt es nicht, manchmal wirkt die Handlung etwas überladen. Der emotionale Faktor der Rache steht neben Salanders Feldzug gegen ihre Schwester im Mittelpunkt. Menschliche Abgründe werden pointiert erzählt, dies kontrastiert mit rationaler Wissenschaftlichkeit in diesem letzten Fall. Fake News im Internet, Manipulation und das anonymisierte Verbrechen schlagen einen Bogen zur Gegenwart. Das endgültige Ende der Serie und das Schicksal von Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander soll nicht verraten und bewertet werden, auf jeden Fall wird es um einen Tick grausamer als die Vorgängerbände.

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