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Rezension zu
Der zweite Schlaf

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine höchst ungewöhnliche Dystopie, die aktueller nicht sein könnte!

Von: Birgit Pirker
10.11.2019

Großbritannien in der Zukunft, nach der Apokalypse. Eine Zeit, in der die Kirche allmächtig ist, bestimmt und unterdrückt. Eine Gesellschaft, die auf ein Level zurück katapultiert wurde, dass dunkler ist, als das Mittelalter selbst. Keine Industrie, Keine wirtschaftlichen Fortschritte, alle Errungenschaften der Moderne sind verloren! Es sind die Vertreter der Kirche, die sämtliche Fäden in der Hand halten. Autoritäre und wissenschaftsfeindliche Kirchenmänner festigen ihre Macht durch das Knechten der Menschen und die Unterbindung jeglichen Fortschritts. Das Leben der Menschen ist hart, ein brutaler Kampf ums Überleben! Robert Harris` Dystopie „Der zweite Schlaf“ ist zwischen dem, was wir über die mittelalterliche Historie wissen und einer fiktionale Zukunft angesiedelt. Der Autor spielt mit den Erwartungen des Lesers, verunsichert und stellt klare Tatsachen immer wieder in Frage. Ein zweifelnder Priester, ein neugieriger Forscher, ein zupackender Kapitalist, ein übermächtiger Bischof. Sie alle halten unserer Gesellschaft den Spiegel vor. Man kann in der Gegenwart nur dann etwas zum Positiven verändern, wenn man auch die Vergangenheit kennt, so viel zu der Kernaussage des Buches. Robert Harris verpackt ganz geschickt die Themen unserer Zeit und zeigt auf, was passieren könnte. Klimawandel, Naturkatastrophen, Atom- und Cyberkriege, Pandemien. Themen, die heute aktueller sind denn je. Und natürlich auch der unbändige Willen der Herrschenden nach Macht und Kontrolle! Sehr interessant fand ich auch die Erklärung, was sich hinter dem Phänomen des „zweiten Schlafs“ versteckt. Der Faktor Zeit ist in diesem Buch ein sehr zentrales Thema! Auch hier war der Schreibstil wieder wunderbar mitreißend und spannend und auch der Humor, die durch unseren Hauptcharakter versprüht wird, hat dem eher schweren Inhalt sehr gut getan. Die Geschichte ist aber allgemein in einem etwas ruhigeren Ton gehalten, dessen sollte man sich doch bewusst sein. Auch die Kapitel sind eher kurz gehalten. „Der zweite Schlaf“ ist ein faszinierender Roman, der nachdenklich macht und lange nachhallt! Eine höchst ungewöhnliche Dystopie, die aktueller nicht sein könnte!

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