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Rezension zu
Gehen, ohne je den Gipfel zu besteigen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Zäh wie Kaugummi

Von: Julia Wo
16.12.2019

Starten wir mit dem Positiven: Der äußere Eindruck des Buchs ist sehr gut. Der Einband ist stabil und die Seiten sind hochwertig. Auch das Titelbild ist ansprechend und lässt den Leser vermuten, dass es in Cognettis Werk nicht nur um eine Wanderung im physischen Sinne, sondern auch um eine Art Erkenntnisreise geht. Leider muss ich aber bereits an dieser Stelle auf die ganzen Nachteile des Buchs zu sprechen kommen. Denn, dieser Eindruck trügt. Von einer tieferen Sinnsuche kann hier abgesehen von einigen esoterischen Versprengseln nicht die Rede sein. Vielmehr schildert uns der Ich-Erzähler hier sehr detailliert jeden äußeren Eindruck seiner Reise durch Nepal. Er konzentriert sich hierbei v. a. auf Landschaft, Tiere und Pflanzen. Diese werden akribisch geschildert, ohne dass dies beim Leser jedoch irgendetwas auslösen würde. Und so fragt man sich ziemlich schnell, welchen Zweck der Verfasser mit diesem Buch eigentlich verfolgte. Auch wenn mit Skizzen gearbeitet wird, um dem Leser die geographischen Gegebenheiten zu veranschaulichen, so handelt es sich dennoch um kein Sachbuch im eigentlichen Sinne. Ein klassischer Roman ist es in meinen Augen aber auch nicht, da die Beschreibung von Land und Leuten äußerst ausufernd vorgenommen wird. Für innere Vorgänge sowie auch für Dialoge bleibt kaum Platz. Der Ich-Erzähler kommt einem nicht näher. Man quält sich also durch das Buch, in der Hoffnung, dass es einen hoffentlich irgendwann mehr ergreift, was allerdings leider nicht der Fall ist. Bis zum Ende blieb mir unklar, wen das Buch eigentlich ansprechen soll. Meines Erachtens ist es allerhöchstens für Menschen interessant, die selbst bereits in Nepal Urlaub gemacht haben und in Cognettis ausufernden Beschreibungen "selbst Erlebtes wieder aufleben lassen können. Allen anderen möchte ich von diesem Buch aber abraten. Zwei Punkte gibt es aufgrund der bereits erwähnten gestalterischen Vorzüge sowie aufgrund der Tatsache, dass die Sprache des Buches durchaus elaboriert (wenn auch leider nicht literarisch) ist.

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