Rezension zu
Die Wälder

Ninas Fahrt durch die Wälder wird regelmäßig von einem Erzählstrang abgelöst, der weiter in der Vergangenheit stattfindet. Dabei geht es um vier Freunde, acht- und neujährige Kinder, einen Wahnsinns-Sommer erleben... Die Stimmung ist vielseitig: immer düster, aber mal anrührend, dann beklemmend bis nervenaufreibend. Der Spannungsbogen ist bis kurz vor dem Ende hoch, vor allem weil sich die Kapitel über Nina mit denen über die Kinder abwechseln, und immer mit einem Cliffhanger enden. Der Schreibstil ist toll: sehr modern, fließend sowie bildhaft. Die Gegebenheiten und das Innenleben der Charaktere sind spürbar, mit viel Feingefühl, geschildert. Zudem sind die Settings richtig gut genutzt: Die Situationen im Wald schreien vor Naturgewalten, die faszinieren, aber auch das Fürchten lehren. Die Szenen in dem Dorf demonstrieren die trostlose Abgeschiedenheit eines kleinen Ortes, die durch die traumatischen Geschehnisse fortan unerträglich erscheint… Für mein Empfinden gibt es ein paar kleine Kniffe,die für Überraschungseffekte sorgen sollen, das auch, sie sind jedoch meiner Meinung nach nicht ganz rund. Das tut dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch, denn diese großartige Geschichte strotzt vor Geheimnissen, Thrill, Drama sowie schauriger Stimmung.