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Rezension zu
1965 - Der erste Fall für Thomas Engel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein echter Pageturner

Von: hjmandel
23.01.2020

Ein Disclaimer vorab: ich habe das Buch im Rahmen einer Testleser-Aktion zur Verfügung gestellt bekommen und konnte es daher bereits vor dem offiziellen Erscheinungstermin lesen. Das Buch „1965“ ist der erste Band einer geplanten Reihe um den jungen Kriminalkommissar Thomas Engel und spielt im Düsseldorf desselben Jahres. Der langsam aufkommenden „68er-Bewegung“ (Beatles, Rolling Stones, Proteste gegen den Vietnamkrieg usw.) steht das miefige, spießige Deutschland des Wirtschaftswunders gegenüber. Rebellierende Jugendliche werden als „langhaarige Halbaffen“ bezeichnet, die „Negermusik“ der Beatles oder Stones ist dem deutschen Michel nahezu unerträglich. In diesem Szenario fängt ein junger, 21-jähriger Kriminalkommissar an, sich seine Sporen bei der Düsseldorfer Kripo zu verdienen. Der Fall eines missbrauchten und ermordeten Kindes führt ihn zu einem Verbrechen Ende der 1930er Jahre, kurz vor Ausbruch des 2. Weltkriegs. Die Parallelen liegen auf der Hand, aber außer ihm sieht niemand die Zusammenhänge (oder will sie nicht sehen). Seine Recherchen führen ihn direkt in den Sumpf der Nazizeit und seine Recherchen drohen Zusammenhänge aufzudecken, die viele Leute lieber unter der Decke halten würden, und seine Loyalität zu Familie und Freunden wird auf eine sehr harte Probe gestellt. Für mich war das Buch ein echter „Pageturner“. Es ist absolut spannend geschrieben, wechselt immer zwischen den Zeitebenen der Jahre 1965 und 1939 bzw. 1941 … und die Zusammenhänge werden erst nach und nach klar. Thomas Christos versteht es hervorragend, den Leser im Dunkeln tappen zu lassen, auch wenn einige wenige Parallelen zwischen den Zeitebenen relativ schnell klar werden. Wie am Ende alles zusammenhängt, erfährt der Leser erst im großen Showdown am Ende. Die Handlung ist stimmig und spannend, der Autor erzählt sehr vielschichtig und lässt auch kleine Nebendetails nicht aus, die nicht direkt eine Rolle für die Handlung spielen, jedoch diese Zeit (Mitte der 1960er Jahre) ganz hervorragend charakterisieren und darstellen. Manche Sachen fand ich jedoch auch übertrieben bzw. teilweise auch unrealistisch. Als Beispiel und ohne weiter ins Detail gehen zu wollen (das wäre dann zu viel Spoiler) seien die Recherchen von Thomas Engel in Polen angeführt. Das Buch macht jedenfalls Lust auf mehr und ich freue mich schon auf die nächsten Thomas-Engel-Romane.

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